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Teil 1/2 | Di., 18./25.01. | 22:05 Uhr
Liebe an der Macht
Sendungen vom 18./25. Januar 2005
Die Honeckers vermieden den Auftritt als Liebespaar, auch als sie noch eins waren. Ganz im Gegensatz dazu die Gorbatschows - sie bekamen jedoch deswegen Ärger mit dem politischen Gegner.
auf dieser Seite:
Teil 1 | Di., 18.01. | 22:05 Uhr | Margot und Erich Honecker
Ein Film von Florian von Stetten

Selten hat man sie gemeinsam gesehen, bei Staatsbesuchen war sie nie dabei, als Paar erschienen die Honeckers nicht. "Eine Wertegemeinschaft, eine Beschaffungsgemeinschaft und eine Notwehrgemeinschaft", so beschreibt ein ehemaliger Redakteur des "Neuen Deutschland" die beiden.
 
Der Untergang der DDR bedeutete für die Honeckers Flucht und Exil.; Rechte: MDR/Pressestelle
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Der Untergang der DDR bedeutete für die Honeckers Flucht und Exil.
Was haben Margot und Erich Honecker gemeinsam? Beide erleben die Verfolgung durch die Nazis in der eigenen Familie, beide entwickeln daraus ihre Wertvorstellungen. Der Kampf um die Macht hat sie zusammengeschweißt, ebenso wie der Verlust der Macht und das Gefühl, von allen verfolgt zu werden. Solange Margot Honecker Ministerin ist und Erich Honecker die Nummer 1 im Staate, beide also ganz oben sind, scheint ihre Ehe nur noch auf dem Papier zu existieren. Immer wieder gibt es Gerüchte um Liebhaber und Seitensprünge. Um so größer die Überraschung, dass Margot Honecker bedingungslos zu ihrem Mann steht, als er zurücktreten muss. Die bittere Erfahrung des politischen Bankrotts führt das Paar wieder zusammen.
 
Margot und Erich Honecker sind ein durch und durch politisches Paar. Sie wollen eine bessere Welt, und sie schrecken auch nicht davor zurück, andere mit brutaler Härte zu ihrem Glück zu zwingen. Die Verfolgten werden zu Verfolgern - tragisch, so empfindet es ein Mitarbeiter aus dem Volksbildungsministerium. Zeitzeugen erzählen über die Menschen Margot und Erich Honecker. Ein Paar, oft isoliert und einsam, ohne große Ansprüche. Parteisoldaten, hart gegen sich selbst und gegen andere. "Opfer ihrer Ideale und Opfer ihrer selbst", sagen die ehemaligen Nachbarn Claus und Vera Küchenmeister.
 
Sie heirateten 1953 und blieben über 45 Jahre zusammen; Rechte: PHOENIX
Sie heirateten 1953 und blieben über 45 Jahre zusammen
Teil 2 | Di., 25.01. | 22:05 Uhr | Raissa und Michail Gorbatschow
Ein Film von Petra Nagel und Annette Zinkant

1985 - Michail Gorbatschow übernimmt die Macht. Und der Rest der Welt wundert sich über den neuen Typus eines smarten russischen Politikers und über die Tatsache, dass die Sowjetunion zum ersten Mal eine First Lady hat: Raissa Gorbatschow. Immer wieder wird gefragt: Wie ist es möglich, das ein zunächst angepasster Parteifunktionär wie Gorbatschow die Linie seiner Partei auf so dramatische Weise verlassen kann?
 
Die Gorbatschows in Peking; Rechte: MDR.DE
Die Gorbatschows in Peking
Irina Virganskaya, Tochter von Michail und Raissa Gorbatschow, findet die Antwort in der Ehe ihrer Eltern: "Natürlich wird die Perestroika, die Umgestaltung, politisch mit meinem Vater verbunden", sagt sie, "aber ich denke, dass die Idee aus der Beziehung meiner Eltern heraus entstanden ist." Irina, die erstmals ausführlich im deutschen Fernsehen über die Geschichte ihrer Familie spricht, sieht die Verbindung ihrer Eltern als gleichberechtigt - von Beginn an "demokratisch".
 
Doch die Erfolgsgeschichte dieses berühmten Paares hat auch tragische Züge. Denn Gorbatschows Versuch, seine Frau auch in der Öffentlichkeit als gleichberechtigte Partnerin an seiner Seite zu etablieren, scheitert. Von vielen Russen wird Raissa für ihr selbstbewusstes und "westliches" Auftreten beschimpft, alte, kommunistische Kader greifen sie an, um Michail Gorbatschow zu treffen. Aber die beiden halten zusammen. Sie haben sich geschworen, gemeinsam durchs Leben zu gehen. Und sie setzen sich über Unmut und Protest im eigenen Land hinweg. So isolieren sie sich in Russland, werden selbst Opfer der von ihnen eingeleiteten Veränderungen. Und sie geraten in Vergessenheit. Erst als Raissa 1999, acht Jahre nach Gorbatschows Rücktritt, in Münster an Leukämie stirbt, gehen die Bilder von Gorbatschow wieder um die Welt: Bilder eines gebrochenen Mannes, eines Politikers, der seine Trauer um die große Liebe seines Lebens nicht verbergen kann und will.
 
Diese Dokumentation schildert die eindrucksvolle Geschichte eines außergewöhnlichen Paares aus der Sicht enger Freunde, Mitarbeiter und Angehöriger. Das Interesse gilt einer Liebe, die sich in dramatischen politischen Zeiten behauptet.
 
zuletzt aktualisiert: 31. Januar 2005 | 11:59
 
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Buchtipps
Mein Manifest für die Erde. Jetzt handeln für Frieden, globale Gerechtigkeit und eine ökologische Zukunft.
Michail Gorbatschow, Campus-Verlag, Frankfurt/Main, New York 2003
EUR 17,90
ISBN: 3-593-37215-0

Über mein Land. Rußlands Weg ins 21. Jahrhundert.
Michail Gorbatschow, Ullstein-Taschenbuchverlag, München 2002
EUR 8,95
ISBN: 3-548-36317-2

Erinnerungen
Michail Gorbatschow, Goldmann Verlag, München 1996
Nur noch antiquarisch ISBN: 3-442-72037-0

Leben heisst hoffen. Erinnerungen und Gedanken.
Raissa Gorbatschowa, Bastei Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1992
Nur noch antiquarisch ISBN: 3-404-61248-5

Raissa Gorbatschowa
Urda Jürgens, Econ-Verlag, Düsseldorf, Wien, New York 1991
Nur noch antiquarisch (Neue Auflage geplant) ISBN: 3-430-15139-2
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