Bellaria - solange wir leben | Mi., 05.01. | 23:35 Uhr
Ein Film von Douglas Wolfsperger
"Auf Grund des hohen Alters bitten wir gegebenenfalls technische Mängel zu entschuldigen", steht auf einem Zettel neben dem Kassenhäuschen des Bellaria-Kinos. Jeden Nachmittag um vier Uhr versammeln sich die über Siebzigjährigen im Kino-Foyer zu ihrer Reise in die vermeintlich "gute alte Zeit". In knapp hundert Minuten zeigt "Bellaria - solange wir leben" nicht nur die kuriose, realitätsferne Welt bedingungsloser Kinofreunde. Der Film gewährt auch einen entwaffnenden Einblick in die Welt alter Menschen in unserer Gesellschaft.
Das Musical, der Musikfilm, die Filmrevue im Sozialismus; in der früheren DDR, der früheren UdSSR, in Bulgarien, Tschechien, Rumänien - eine unterhaltsame Revue ist dieser Film, mit vielen Filmausschnitten, Interviews, Wochenschauen und Werbespots. Die Geschichten, die diese Filme erzählen, reichen vom utopischen Idealismus singender Traktoristinnen, die ihre mächtigen Maschinen auf die Felder lenken, bis hin zur subversiven Satire "Revue um Mitternacht", in der ein DEFA-Produzent von seinen Vorgesetzten gedrängt wird, schnell einen Revue-Film zu produzieren, um den Jahresplan zu erfüllen.
Die Reise in die Vergangenheit ist eine Montage verschütteter Zeugnisse der Kraftwerker.
Technik des Glücks | Mi., 19.01. | 23:35 Uhr
Ein Film von Stefan Kolbe
Früher gab es das Kraftwerk Zschornewitz. Tausende machten hier aus Kohle Strom. Mit der DDR verschwand das Kraftwerk und mit ihm die Arbeit. Es blieben die Amateurfilme der Kraftwerker. Gefilmte volkseigene Erfahrung. Im Dialog mit diesem Material entsteht eine Vision ausgelöschter Vergangenheit und fehlender Zukunft. Das kleinere, private Glück neben dem großen, nicht eingelösten Versprechen.