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Biographie: Den Namen
des Komponisten Johann Carl Eschmann (geb. in Winterthur
am 12. April 1826, gest. in Zürich am 27. Oktober
1882) sucht man in den meisten Musiknachschlagewerken
vergebens. Weder in Musik in Geschichte und
Gegenwart noch im New Grove, nicht einmal
im Schweizer Musiker-Lexikon wird er erwähnt,
nur im Riemann ist er zu finden. Die grossen
Bibliotheken der Welt - ob in London, Washington
oder München - besitzen kaum eine Handvoll
seiner gedruckten Werke. Dennoch war er ein begabter
Komponist aus der Schule Schumanns und Mendelssohns.
Erst mit der Schenkung des musikalischen Nachlasses
Eschmanns an die Zentralbibliothek Zürich ist sein
Gesamtwerk öffentlich zugänglich.
Eschmanns Vater war Kapellmeister der kantonalen
Militärmusik in Zürich. Zunächst erhielt
Eschmann Klavierunterricht bei Wagners Freund Alexander
Müller in Zürich, dann studierte er ab
1845 zwei Jahre am Konservatorium in Leipzig, wo
er von seinem Lehrer Mendelssohn offenbar sehr
geschätzt war. Von 1847 bis 1850 wirkte Eschmann
als Lehrer für Klavier und Komposition in
Zürich, dann von 1850 bis 1859 in seiner Geburtsstadt
Winterthur. Während seiner Winterthurer Jahre
brachte Eschmann eine Reihe von Kompositionen heraus,
vornehmlich für Klavier solo bzw. für
Gesang und Klavier - nicht etwa bei einem kleinen
Lokalverlag, wie es seine übrigen Schweizer
Kollegen zu tun pflegten, sondern bei Luckhardt
in Kassel, bei Raabe und Plothow in Berlin sowie
bei Hofmeister in Leipzig. Zu dieser Zeit trat
Eschmann gelegentlich auch als Pianist in den Konzerten
der Allgemeinen
Musik-Gesellschaft (AMG) in Zürich auf. Dort
traf er mehrmals mit Wagner
zusammen, der im Zentrum des Zürcher Musiklebens
stand und als Gastdirigent der AMG wirkte. In Winterthur
litt Eschmann zunehmend unter der grösseren
Popularität Theodor
Kirchners, der dort seit einigen Jahren als
Organist und Pianist tätig war. 1859 zog Eschmann
nach Schaffhausen und war dort sieben Jahre als
Chordirigent sowie als Klavier- und Gesangslehrer
tätig. Danach kehrte er nach Zürich zurück,
wo er bis zu seinem Tod die Lehrtätigkeit
fortsetzte. Unter den Bewunderern Eschmanns befand
sich kein Geringerer als Johannes Brahms, der am
3. April 1878 seinem Verleger Simrock schrieb:
"Er wird Ihnen bekannt sein und braucht meine Empfehlung
nicht, da Sie ja Luckhardts viele Auflagen mit
Neid sehen". Kurz darauf entschloss sich Simrock
Eschmanns Klavierstücke Licht und Schatten
op. 62 zu verlegen.
Seit 1998 erscheinen Eschmanns Werke in Neuauflagen
beim Amadeus
Verlag, Winterthur.
Literatur:
Walton, Chris: Richard Wagners Zürcher
Jahre. 184. Neujahrsblatt der Allgemeinen Musikgesellschaft
Zürich auf das Jahr 2000. Zürich 2000
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