Montag, 11. Juli 2005

London bleibt nervös
Zahl der Toten steigt


Nach den Terroranschlägen von London ist die Zahl der Toten auf 52 gestiegen. Dies berichtete die Polizei am Montag. Es wird befürchtet, dass sich die Zahl der Opfer noch auf bis zu 80 erhöhen könnte. Mehr als 30 Menschen gelten vier Tage nach den Bombenexplosionen vom Donnerstag noch als vermisst.
 
Die Bomben waren am Donnerstag während des Berufsverkehrs in drei U-Bahnen und einem Nahverkehrsbus gezündet worden. 700 Menschen waren bei den Explosionen verletzt worden. Gerichtsmediziner haben angekündigt, dass die Identifizierung der Opfer noch lange dauern wird.
 
Die Polizei hatte die Londoner aufgerufen, am Montag wieder zur Arbeit zu gehen und damit am vierten Tag nach den Anschlägen wieder zu einem normalen Leben zurückzukehren. "London ist für Handel und Geschäfte bereit", sagte der stellvertretende Polizeichef Andy Trotter. Die Stadt müsse demonstrieren, dass sie sich von Terroristen nicht in die Knie zwingen lasse. Wenn London nicht zu seinem Geschäftsleben zurückkehre, "dann haben die Terroristen gewonnen und das wollen wir nicht", so Trotter.
 
Die Ermittler forderten Bürger und Besucher der Stadt auf, Fotos und Videomaterial zur Verfügung zu stellen, auf denen möglicherweise Hinweise auf die Täter zu entdecken seien. Die Polizei geht von Tätern aus dem Umfeld der radikal-moslemischen El Kaida aus, die auch für die Anschläge in den USA 2001 und in Madrid 2004 verantwortlich gemacht wird. Drei Männer, die am Sonntag am Flughafen Heathrow festgenommen worden waren, wurden später wieder frei gelassen, ohne dass Beschuldigungen erhoben wurden.
 
Wiederholt Bombenalarm ausgelöst
 
Innenminister Charles Clarke räumte ein, dass London nervös bleiben wird, bis die Hintermänner der Anschläge gefasst sind. Bei den Sicherheitskräften sei die Terroralarmstufe so hoch wie nie, berichtete die Zeitung "The Times" am Montag. Es sei die zweithöchste Stufe, noch höher als nach den Anschlägen vom 11. September 2001.
 
Die Ermittler gingen davon aus, dass die Täter wahrscheinlich noch am Leben seien und neue Anschläge planen könnten. Clarke hatte bereits am Sonntag gesagt: "Natürlich befürchten wir weitere Anschläge, bis wir die Bande aufgestöbert haben, die diese Gräueltaten begangen hat." Erst wenn die Täter gefasst seien, "werden sich die Menschen wieder sicherer fühlen".
 


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