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Hier betritt Hasib Hussain die Bahnstation, um zum besagten Busbahnhof zu fahren (Aus dem Polizeivideo)
Hasib Hussain wurde als Selbstmordattentäter identifiziert, der sich in dem Londoner Bus in die Luft sprengte
Donnerstag, 14. Juli 2005
Ermittlungen in London Vierter Mann identifiziert
Der bisher noch nicht identifizierte vierte Terrorist bei den Londoner Bombenanschlägen soll aus Jamaika stammen. Dies berichtete der Sender BBC unter Berufung auf Polizeiquellen am Donnerstag.
Die britische Polizei fahndete am Donnerstag weiter nach möglichen Hintermännern und Komplizen. Nach einem Bericht der "Times" glaubt Scottland Yard, den Drahtzieher der Anschläge identifiziert zu haben, einen Briten pakistanischer Herkunft mit El-Kaida-Kontakten. Er sei im vergangenen Monat in einem britischen Hafen eingetroffen, um den vier Selbstmordattentätern Anweisungen zu geben. Möglicherweise sei er auch der Bombenbauer, berichteten andere Medien. 24 Stunden vor den Anschlägen habe er das Land wieder verlassen.
Unter Berufung auf Polizeiquellen meldete die Presse, dass außerdem ein möglicher "fünfter Bomber" gesucht werde. Bilder von Überwachungskameras zeigen demnach, dass die vier Attentäter kurz vor ihrer Tat auf einem Bahnsteig in der Vorstadt Luton noch mit einem fünften Mann zusammenstanden.
Der Londoner Bürgermeister Ken Livingstone und der Geschäftsführer der U-Bahn, Tim O'Toole, sagten, es gebe leider keinen Schutz gegen Selbstmordattentäter in Bussen und Bahnen. Unerkannt könne wegen der vielen Überwachungskameras kaum jemand eine solche Tat begehen, doch wer bereit sei, sein Leben zu geben, lasse sich von Kameras natürlich nicht abschrecken.
Die britischen Medien wurden von der Frage beherrscht, wie es kommen konnte, dass vier in Großbritannien geborene junge Männer ihr eigenes Land angriffen. Experten erläuterten, viele junge Muslime aus Einwandererfamilien seien in einer zwiespältigen Situation: Die Eltern hätten das Heimatland und dessen Kultur hinter sich gelassen, aber die Träume von einem besseren Leben im Westen hätten sich oft nicht voll erfüllt. Der "Krieg gegen den Terror", der Irakkrieg und der Nahostkonflikt hätten unter diesen Männern das Gefühl verstärkt, ungerecht behandelt zu werden. Eine extremistische Auslegung des Islams biete dann manchmal die ersehnte Orientierung, sagte etwa der französische Islamforscher Olivier Roy.
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