Gut, wenn Benzin teuer ist
Wieder einmal wird reihum mit dem Benzinpreis wahlgekämpft. Und alle tun so, als ob sich das Gesetz von Angebot und Nachfrage durch lautstarke Sprüche von Wahlkämpfern oder durch den österreichischen Gesetzgeber außer Kraft setzen ließe.
Die Marktgesetze sind jedoch stärker: Wenn ein Produkt (etwa das Erdöl) knapp wird, weil weniger produziert wird (etwa infolge von Katastrophen) oder weil mehr nachgefragt wird (etwa seit China, das menschenreichste Land der Welt, ins Autozeitalter nachgefolgt ist), dann wird es teuer. Punkt.
Natürlich kann ein Land die Benzinfirmen zwingen, den energiereichen Saft billiger abzugeben. Aber ebenso natürlich können die Firmen ihre Ölprodukte dann halt anderswo verkaufen, wenn sie dort einen höheren Gewinn erzielen.
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Gerade beim Ölpreis ist die Wirkung der Marktgesetze zwar unpopulär, aber durchaus positiv: Zunehmend beginnen sich mit seiner Erhöhung sauberere Formen der Energiegewinnung zu rechnen, zunehmend wird Energiesparen ernst genommen. Preiserhöhungen sind sogar der einzig wirklich wirksame Weg, um der globalen Erwärmung den Kampf anzusagen. Ein nachhaltig hoher Energiepreis tut mehr für die Umwelt als alle Programme grüner und sonstiger Politik. Aber jetzt müssen sich halt alle einmal über ihn empören. Und wir müssen jedenfalls zahlen oder Energie sparen.
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Das ist so ungefähr das Dümmste, was eine Partei eine Woche vor einer Wahl tun kann: kräftig intern streiten, weil die Umfragewerte um zwei Punkte zurückgegangen sind. CDU/CSU könnten sich da ein wenig bei der SPD abschauen, die im Wahlkampf, wenn auch zähneknirschend, absolute Disziplin gehalten hat, auch als sie 10 bis 20 Prozent zurückgelegen ist.
Aber wahrscheinlich ist dies, bei aller Verschiedenheit, der wichtigste gemeinsame Nenner bürgerlicher Parteien in aller Welt: dass jeder Einzelne ihrer Exponenten immer alles besser als alle anderen weiß.
Dienstag, 13. September 2005
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