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Liebe und Dampf |
Der erste Applaus brandet auf, da hat das Stück noch gar nicht begonnen. Grund für die Begeisterung ist eine Modelleisenbahn, die über die Vorbühne rattert. Man wird sie im Laufe des Abends an dramaturgisch passenden Stellen noch öfter zu Gesicht bekommen. Schließlich spielt die Bahn in Johann Nestroys Posse "Eisenbahnheiraten" eine wichtige, wenn nicht gar die Hauptrolle.
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Oper mit allen Sinnen |
Jugendkult und Schönheitswahn, die Wandlung vom oberflächlichen zum sich seiner Sterblichkeit bewussten Menschen, das gab es schon zu Zeiten von Georg Friedrich Händel. Dass es heute noch viel mehr Bedeutung hat, zeigt die Bearbeitung seines Oratoriums "Il Trionfo" durch das Ensemble Progetto Semiserio unter der Leitung von Mario Aschauer, die am Donnerstag im Metro-Kino Premiere hatte.
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Hohes Niveau trotz Finanznot |
442.000 Euro im Minus. Würdigung von Egon Wellesz. Wien. (red) 125.000 Euro an Sponsorengeldern ließ der Magna-Konzern in den Musikverein fließen. Dennoch bleibt unterm Strich ein Minus von 442.000 Euro. Musikvereins-Generalsekretär Thomas Angyan, der auf einer Pressekonferenz am Freitag neben seinen Nöten auch das Programm der Neuen Säle in der anlaufenden Saison präsentierte, weiß, dass "das ist auf die Dauer nicht leistbar" ist. Umso mehr freut er sich über das finanzielle "Zeichen der Wertschätzung" durch den Bund mit eher symbolischen 14.000 Euro Subvention für die anlaufende Saison.
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Die Leinwand als Spiegel der Ängste |
Ein Genre mit galaktischen Ausmaßen. Science-Fiction ist oft auch Allegorie. Film, das ist das Medium, in dem sich Technik mit menschlicher Kreativität paart. Daher ist es nur folgerichtig, dass das, was wir heute unter "Phantastischen Film" subsumieren, bereits als gute wie böse Fee an der Wiege der bewegten Bilder steht. Der Magier Georges Méliès lässt schon 1897 "Die Röntgenstrahlen" auf einen Patienten einwirken, worauf sich sein Skelett vom Körper löst. Das eigentliche Science-Fiction-Zeitalter, das sich auch ein Jahrhundert später ungebrochener Beliebtheit erfreut, leitet er 1902 mit dem heiteren "Trip to the Moon" ein. 1910 produziert Thomas A.Edison den wahrscheinlich ersten düsteren "Frankenstein". In Deutschland dreht Otto Rippert 1916 diesechsteilige Serie "Homunculus" mit der stolzen Gesamtlänge von 400 Minuten.
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Der Meister des Schockierenden |
Gottfried Helnwein zählt seit seinen Anfängen zu den umstrittensten heimischen Malern: Seit 1979 hat der gebürtige Wiener mit seinen Selbstbildnissen mit Verstümmelung, oder den Bildern gequälter Kinder und seinen Aktionen gegen die mangelnde Bewältigung der NS-Vergangenheit verstört.
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Auf zur großen Nostalgie-Schau |
Wien. Der Kunstkritiker Paul Kruntorad spannt in seiner Ausstellung "Physiognomie der Zweiten Republik" im Oberen Belvedere einen breiten Bogen von Julius Raab bis Bruno Kreisky. Als Kenner der politischen und künstlerischen Szene führt er auf seinen ganz persönlichen österreichischen Heldenberg.
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Rolling Stones: A Bigger Bang |
Die Rolling Stones gegen Bush – Klagen die Stones Angie Merkel ? – Rolling Stones lieferten Windows-Titelmusik " – Die Schlagzeilen der letzten Wochen hätten kaum ein besseres Timing haben können. Pünktlich zur neuen Tour, die am 21. August in Boston startete, und dem dazugehörigen Album "A Bigger Bang" fanden sich die Rock-Methusalems im Mittelpunkt der Medien-Berichterstattung. Die Stones sind auch heute, über 40 Jahre nach ihrem Debüt, Meister der Selbstvermarktung.
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UNESCO-Musikpreis für Theodorakis |
Der UNESCO-Musikpreis 2005 geht an den griechischen Komponisten und Musiker Mikis Theodorakis. UNESCO und Internationaler Musikrat würdigen damit seine Verdienste um die Musik und die Bemühungen um Frieden und Verständigung zwischen den Völkern. Theodorakis (80) gilt weltweit als bekanntester Komponist griechischer Musik. Die Verleihung findet am 4. November im Aachener Eurogress statt.
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Kein verkannter Erfinder |
Erstmals sind alle vier erhaltenen (von fünf) Typen des Schreibmaschinen-Erfinders Peter Mitterhofer in einer Ausstellung zu sehen. Das allein macht aber nicht die Faszination der am Freitag eröffneten Schau im Technischen Museum Wien (TMW) aus: Jüngste Untersuchungen im Auftrag des TMW haben ergeben, dass Mitterhofers angeblich verbitterter Rückzug aus dem Geschäft eine Mär ist.
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