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Über die Funktion des Antikommunismus in Österreich

Die große Angst vor dem Osten

Von Ernst Hanisch

Eric Hobsbawm, wohl einer der profiliertesten Historiker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, hat als Erklärung dafür, daß er immer noch Kommunist sei, die Geschichte des österreichischen
Kommunisten Franz Marek erzählt. Ein Jude polnischer Abstammung, der illegal im „Ständestaat" arbeitete, dann im Widerstand in Frankreich Propaganda bei den deutschen Soldaten machte, gefoltert, zum
Tode verurteilt wurde und mit Glück überlebte. Nach 1945 war er einer der Paradeintellektuellen der KPÖ. „Als er starb, paßte sein gesamter Besitz in zwei Koffer."

Als Historiker sollen wir diesen Typus der kommunistischen Widerstandskämpfer ernst nehmen und ihm mit Respekt begegnen. Aber wir müssen einiges hinzufügen. Ein Opfer des Faschismus konnte sehr
rasch zum Täter des Kommunismus werden; siehe die DDR. Der persönlich arme Franz Marek gehörte bis in die sechziger Jahre einer Partei an, die wohl die kapitalstärkste Partei in Österreich war. Ernst
Fischer sprach von Mareks zwei Gesichtern: „Das schmale nachdenkliche eines jüdischen Intellektuellen und das weniger angenehme eines unduldsamen Funktionärs."

Eric Hobsbawm gehörte zu den Widersachern von François Furet in der leidenschaftlichen Debatte über dessen spannendes Buch „Das Ende der Illusion. Der Kommunismus im 20. Jahrhundert". Dieses Buch hat
in Österreich wenig Beachtung gefunden.

Neuer Stern von Bethlehem

1945 war die Welt in Europa nach links gerückt. Ein großer Teil der europäischen Intellektuellen sah im roten Stern aus dem Osten den neuen Stern von Bethlehem aufgehen. Durch den Sieg der
Sowjetunion über den Faschismus waren die Verbrechen des Stalinismus wie ausgelöscht. Im Antifaschismus kumulierte die ganze Anziehungskraft des Kommunismus, und der Antifaschismus wurde als
europäisches Erbe, als Erbe der Aufklärung neu definiert. Mit dem Ergebnis: Wer gegen den Faschismus ist, muß für die Sowjetunion sein. Und umgekehrt: Wer die Sowjetunion kritisiert, steht im Kontext
des Faschismus oder zumindest im Kontext seiner Basis · Kapitalismus und Imperialismus. Eine binäre Logik reduzierte die politischen Optionen auf zwei Lager: Faschismus oder Antifaschismus =
Sozialismus.

Die Ausgangslage in Österreich 1945 unterschied sich jedoch von diesem europäischen Szenario. Österreich war ein Teil des faschistischen Blocks gewesen. Das Land stand 1945 tief in der Dialektik von
Befreiung und Besetzung. Österreich war aber auch ein katholisches Land. Die durchaus starke Tradition des Antiklerikalismus wurde durch die antiklerikale Politik des Nationalsozialismus
diskreditiert. Die katholische Kirche hatte als einzige Großorganisation den Nationalsozialismus überlebt. Und die Kirchen waren voll von Menschen. Der Katholizismus erlangte wiederum seine
kulturelle Hegemonie, wie die Wahlergebnisse im November 1945 klar zeigten: „Er verkörperte eine bestimmte Art zu leben, zu denken, zu fühlen." Diese kulturelle Hegemonie läßt sich · nach einer
kurzen antifaschistischen Konsensphase · in der Universität, der Kunst, der Bürokratie (Stichwort: CV) nachweisen. In der katholischen Perzeption wurde der säkulare Kampf zwischen den Mächten des
Lichtes, der Religion, und den Mächten der Finsternis, dem Atheismus, ausgetragen. In die zeitgenössischen Kämpfe eingeordnet war beispielsweise der Spanische Bürgerkrieg nicht ein Kampf zwischen
Demokratie und Faschismus, sondern ein Kampf zwischen Priestermördern und Gläubigen. Der Kommunismus löste Ströme von Ängsten aus, weil der Atheismus als Staatsprogramm fungierend die Kirchen
schließen läßt oder sie in Garagen und Museen des Atheismus verwandelt. Kurz, wie es hieß, der Kommunismus nimmt den Bauern ihren Hof und den Frauen ihre Religion.

Mythos vom Bollwerk

Dieser Antikommunismus der ersten Stunde hatte aber noch andere Grundlagen. Der kommunistische Widerstand war hier nicht wie in anderen Ländern in eine breite nationale Volksbewegung eingebunden
gewesen. Die Mehrheit der Bevölkerung fürchtete den Kommunismus mehr als den Nationalsozialismus. Der österreichische Bollwerkmythos war seit Jahrhunderten gegen den Osten gerichtet. Die „große
Angst" vor dem Osten war ein Grundelement der politischen Mentalitätsgeschichte. Die nationalsozialistische Propaganda hatte diesen Faktor geschickt ausgenützt und die letzte Phase des Krieges als
Verteidigung des Abendlandes, der Zivilisation, gegen die rote Flut der Barbarei hinstellen können. Viele österreichische Soldaten in der Deutschen Wehrmacht kämpften in diesem Glauben. Ein durch und
durch antinationalsozialistischer Waldviertler Pfarrer kommentierte den Einzug der Russen in den Ort am 9. Mai 1945: „Nun ist die Schande komplett: Die braunen Bolschewiken und Kirchenstürmer
ziehen ab, und die roten Bolschewiken marschieren ein." In der selektiven Wahrnehmung der Bevölkerung schien dann das tatsächliche Verhalten der sowjetischen Befreiungsarmee dem Stereotyp der NS-
Propaganda ziemlich genau zu entsprechen. Die „Vienna-Mission" der Westalliierten analysierte im Sommer 1945 die Einstellung der Österreicher: England werde mit St. Georg, Rußland hingegen mit
dem Drachen gleichgesetzt.

Und die Sozialisten? Sie hatten in ihrem Erbe die große Tradition des „Austromarxismus", die zunächst nicht abgestoßen wurde und eine kritische Intelligenz binden konnte. Sie hatten ihre eigene
Vision des Weges in den Sozialismus. Dazu brauchten sie keine Kommunisten. Was die Partei jedoch von links bedrohte, waren die Einheitsfrontparolen der Kommunisten. Blickt man auf das benachbarte
Ausland, so war das eine der entscheidenden Fragen des Überlebens einer liberalen Demokratie. Die Sozialisten mußten die harten Auseinandersetzungen mit den Kommunisten in den Betrieben führen;
vergessen wir nicht: Ein Drittel der Betriebsräte der Großindustrie waren Kommunisten. Sie mußten den Kampf um die Staatspolizei aufnehmen, den sensibelsten Bereich der Machtergreifung jeder
totalitären Herrschaft. Und die KPÖ als soziale Bewegung, die sich für die ökonomischen Belangen der Unterschiede engagierte, war im sozialen Bereich ein durchaus starker Gegner.

Eine 68er-Geschichtsschreibung hat die Gefahr der kommunistischen Machtergreifung in Ostösterreich wohl unterschätzt. Eine genauere Analyse der Technik der Machtübernahme in der Tschechoslowakei und
in Ungarn hätte sie eines Besseren belehren müssen. Der Antikommunismus war die notwendige Voraussetzung für den Aufbau einer liberalen Demokratie und der vielgeschmähten Westorientierung. Die 68er-
Geschichtsschreibung hat aber jene Kehrseite des Antikommunismus aufgegriffen, die 1948/49 die umstandslose Eingliederung der Nationalsozialisten möglich machte. Der nationalsozialistische
Antikommunismus konnte sich ohne große Schwierigkeiten an den Antitotalitarismus assimilieren; der Kampf gegen den Bolschewismus gehe auf veränderter Basis weiter: zur Rettung der abendländischen
Kultur. Die binäre Logik auf dieser Seite funktionierte spiegelverkehrt: Wer den Kommunismus verhindern will, muß die Mitarbeit der ehemaligen Nationalsozialisten akzeptieren. Der Antifaschismus
wurde vom Antitotalitarismus abgelöst.

Und die Kommunisten selbst? Viele in den Gefängnissen und KZs, in der Emigration hatten gehofft und geträumt, daß nun ihre Stunde kommen werde. Sie hatten die größte Last des Widerstandes
getragen, die höchsten Opfer gebracht. Sie traten nun mit Samtpfoten auf, ihr Österreich-Patriotismus stand hinter der ÖVP kaum zurück. Gemeinsame Gewerkschaften, gemeinsame Jugend-, Frauen-,
Sportorganisationen. Ein führendes Mitglied der kommunistisch dominierten Israelitischen Kultusgemeinde formulierte es so: „Ein Kommunist geht in sein Land zurück, um dort zu wirken. Ich habe an
Österreich geglaubt, und unser Ziel war der Aufbau eines freien, demokratischen Österreich."

Wie ehrlich war das gemeint? Was verstand man unter Demokratie? Forschungsstrategisch wird man wieder einen Vergleich mit den anderen sowjetisch besetzten Ländern machen müssen. Überall dienten diese
„demokratischen" Massenorganisationen als ein Sprungbrett für die kommunistische Machtergreifung, und heraus schlüpfte die „Volksdemokratie". Es sollte demokratisch aussehen, aber die KP sollte alles
in der Hand haben. Es gab, so scheint es, zwei Typen innerhalb der KPÖ: den Romantiker wie Ernst Fischer und den kühlen Machttechniker wie Friedl Fürnberg. Aber wahrscheinlich ist das viel zu einfach
gedacht. Nach den Forschungen von Barry McLoughlin und Hans Schafranek über die österreichischen Kommunisten in der Sowjetunion wissen wir über die vielen Gesichter auch des Ernst Fischer.

Angesichts der Enthüllungen über die Verbrechen der kommunistischen Herrschaft aus den Archiven stellt sich die Frage des François Furet mit noch viel größerer Deutlichkeit: Wie konnte man als
Kommunist leben und die Millionen Toten ertragen? „Wer uns prophezeit hätte", sagt Rosa Puhm, seit Ende der zwanziger Jahre eine leidenschaftliche Kommunistin, „daß in Rußland unter Stalin
mehr Kommunisten umkommen würden als durch die Herrschaft Hitlers, dem wären wir an die Gurgel gesprungen." Eine mögliche Antwort findet sich bei Hannah Arendt. Die Menschen, meinte sie in ihrer
Studie „Elemente der totalen Herrschaft", lebten in diesen Regimen in einer „fiktiven Wirklichkeit"; so lange sie in dieser Wirklichkeit lebten, kam die Wahrheit an sie nicht heran. Zerbrach aber
diese Wirklichkeit, dann hatte man Schwierigkeiten, etwas zu verarbeiten, was man damals als solches gar nicht wahrgenommen hatte.

Tatsächlich, liest man die vielen Erinnerungen ehemaliger Kommunisten, dann verblüfft die Ähnlichkeit der Argumentationsfiguren, die Kommunisten und Nationalsozialisten bei ihrer Rechtfertigung
verwenden. Der Kern der Rechtfertigung freilich steckt bei den Nationalsozialisten im Antikommunismus, bei den Kommunisten im Antifaschismus. Dieser Unterschied darf nicht verwischt werden.

Der Antifaschismus formte den Gründungsmythos der DDR. Kapitalismus und Faschismus gehören zusammen. Das Volk wurde dabei entlastet. Es war ein Opfer des Finanzkapitals, dessen maskierte Herrschaft
der Faschismus ja definitionsgemäß war. Für viele Menschen, vor allem jüdischer Herkunft, stellte sich die Frage jedoch anders und dringender: Für sie gab es, aus der lebensbedrohlichen Situation
seit den dreißiger Jahren, nur eine Alternative: Sozialismus oder Barbarei. Fred Wander, der diese Alternative sehr überzeugend vorführt, fragt dann weiter: Warum sind die Verbrechen des Stalinismus
an uns vorbeigerauscht? Und er gibt als Antwort zwei Sätze: Es konnte nicht sein! Es durfte nicht sein!

Zwei Arten von

Antikommunismus

Doch es gab eine Alternative: die liberale Demokratie. Der Antikommunismus des kalten Krieges war angetreten, diese Lebensform zu retten. Die nordamerikanische Forschung hat zwei Typen des
Antikommunismus der fünfziger Jahre herausgehoben: Den liberalen Antikommunismus als notwendigen Teil einer demokratischen politischen Kultur und den integralen, fundamentalistischen Antikommunismus,
der jene Freiheit zerstörte, die er vorgab zu verteidigen.

Nicht zufällig war Joseph McCarthy ein Katholik irischer Herkunft. Das Forschungsproblem ist, die jeweilige Trennlinie zu ziehen, wer steht hüben, wer drüben. Das entscheidende Kriterium für den
liberalen Antikommunismus scheint bzw. schien die prinzipielle Dialogfähigkeit mit den Kommunisten zu sein, ohne in eine bloße Appeasement-Haltung zu verfallen; die Anerkennung der humanitären
Vision, die den Kommunismus vom Faschismus trennt. In Österreich lief die Grenzlinie wohl zwischen dem liberalen Katholiken Friedrich Heer und dem konservativen CVer und Unterrichtsminister Heinrich
Drimmel, zwischen der geistig neugierigen Hilde Spiel und dem Großmeister der Intrige, zwischen dem österreichischen PEN-Club und Friedrich Torberg. Gegen Torberg wurde alles bereits gesagt: Er hat
die Zeitschrift „Forum" mit den Geldern der CIA gegründet, gewiß; er war unerträglich aggressiv gegen Linke, Fellow-Travellers und Neutrale, gewiß; er hat Brecht in Österreich verhindert; der
Kampf für die Demokratie war verknüpft mit der Stärkung des ökonomischen und kulturellen Einflusses der USA in Österreich, zugegeben; aber ebenso gewiß ist, daß die Zeitschrift „Forum" ein
Organ war, wo lebhafte intellektuelle Auseinandersetzungen geführt wurden; und das Modell der permissiven Konsumgesellschaft war nun einmal dem Modell der asketischen kommunistischen
Mangelgesellschaft weit überlegen.

Die Kommunisten in Österreich lebten in einem Ghetto, geduldet, aber isoliert. Dann kam das Symboljahr 1968. Weltweit verlor der Antikommunismus an Attraktivität. Ein undogmatischer Marxismus gewann
wie in den dreißiger Jahren seinen intellektuellen Glanz zurück. Eine kulturelle Revolution zerfetzte gleichsam die Benimm-Bücher der langen fünfziger Jahre. Der amerikanische Antikommunismus,
reduziert auf den integralen Antikommunismus, wurde zum großen Schurken erkoren: Er hat den kalten Krieg inszeniert; er hat die USA in den Krieg in Vietnam getrieben. Aber 1968 war auch das Jahr des
Prager Frühlings und des „Panzerkommunismus". Die KPÖ verlor ihre führenden Intellektuellen: Ernst Fischer, Franz Marek, Theodor Prager, Leopold Spira.

Gleichzeitig begann die Phase des Dialoges zwischen Christen und Marxisten. 1966 trat Friedrich Torberg ab, und Günther Nenning entwickelte das „Neue Forum" zuerst zu einem Medium dieses Dialoges,
dann zur Spielwiese der 68er-Revolution. Aber „68" steckt voller Widersprüche. Die KPÖ verlor einen Teil ihrer Intelligenz, gewann jedoch einen anderen Teil aus dem studentischen Milieu. Ihr
Stimmenvolumen bei den Nationalratswahlen stieg von 19.000 (1966) auf 62.000 (1971).

Im Westen wurde die Totalitarismustheorie als wissenschaftliche Leitlinie aufgegeben und durch die Faschismustheorie ersetzt. Und Faschismus war alles: In der maskierten Form der Liberalismus und in
der offenen Form der Nationalsozialismus (in Deutschland und Österreich meist der Nationalsozialismus der eigenen Väter). Aber im Osten rezipierten die dissidenten Intellektuellen die
Totalitarismustheorie, um den kommunistischen Regimen die Maske des Antifaschismus vom Gesicht zu reißen. 1991 schließlich sprach Michail Gorbatschow selbst vom „totalitären System", das gerade
vernichtet wurde, und Boris Jelzin vom „totalitären Alptraum". Welch eine schwindelerregende Transformation von Theorien und Theorieelementen innerhalb einiger Jahrzehnte!

„68" steckt auch deshalb voller Widersprüche, weil die marxistisch inspirierte studentische Jugend den „Realsozialismus" keineswegs besonders liebte. Ihr antiautoritäres Grundgefühl lehnte die
Kommandowirtschaft instinktiv ab. Aber man schaute lieber weg und auf den Hauptfeind: die USA; man ließ sich von einem romantischen, exotischen Marxismus inspirieren.

Zum ersten Mal seit 1918 haben Linke und Liberale wieder eine intellektuelle Hegemonie erreicht. Bruno Kreisky hat Österreich verwandelt. Eine konservative kulturelle Gegenbewegung wie unter Reagan
und Thatcher hatte in Österreich bislang keine Chance. Der Marxismus wurde mit dem Zusammenbruch des europäischen Kommunismus in den Orkus geschickt. Man kleidet sich nun „postmodern". Eine kritische
Selbstreflexion der 68er-Generation steht allerdings noch aus.

Umschreiben der Geschichte, ja! Das muß aber differenziert und mit Feingefühl geschehen. Die Hoffnung auf den Kommunismus war eine Illusion. Aber diese Hoffnung als mentalitätsgeschichtlichen Befund
müssen wir zu verstehen versuchen, diese Sehnsucht nach sozialer Gerechtigkeit. Für einfache Menschen bedeutete die Revolution, wie es Prive Friedjung, eine jüdische Kommunistin aus der Bukowina
formulierte, die Vorstellung: „Man treibt die Rei-chen weg und wird das Paradies auf Erden errichten. Die Armen werden auf einmal satt werden."

Wofür ich plädiere ist, den Antikommunismus im österreichischen Kontext nicht lediglich als einen Vorwand zu analysieren, der die Aufarbeitung der österreichischen NS-Vergangenheit blockiert
hatte, nicht als jene finstere Verschwörung, die allein den kalten Krieg entfacht hatte, sondern ihn als notwendigen Teil einer demokratischen politischen Kultur aufzufassen. Wenn es um die „offene
Gesellschaft" geht, wird man allerdings die Grenzlinie zwischen dem liberalen und dem integralen Antikommunismus jeweils schärfer definieren müssen.

Ernst Hanisch, geboren 1940, ist Professor für neuere österreichische Geschichte an der Universität Salzburg.

Freitag, 05. Februar 1999

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