Schwechat bildet 200 Schwimmer aus.
Dezentralisierung bei Trainingsstätten.
Schwechat. Für Österreichs Spitzenschwimmer wie Fabienne Nadarajah und Markus Rogan läuft die Vorbereitung auf die neue Saison auf Hochtouren. Am Donnerstag begibt sich die Truppe um Robert Michlmayr auf Trainingslager, um für den nächsten Höhepunkt, die Kurzbahn-EM in Triest (8.-11. Dezember), gerüstet zu sein.
Noch haben die Schwimmer bezüglich ihrer Leistung keinen Anhaltspunkt, es fehlt einfach der Wettkampf. "Bis jetzt gab es nur Training. Ich brauche wieder einmal eine Vergleichszeit um sagen zu können, wie gut ich bin", vertröstet Schmetterlings-Schwimmerin Fabienne Nadarajah auf den ersten Wettkampf, der für sie am 5. November steigt. Im Dezember soll bei der Kurzbahn-EM in Triest im Optimalfall eine Medaille herausschauen, "bei der Kurzbahn-WM im April 2006 in Shanghai möchte ich ins Finale."
Ihr nachmachen wollen es unter anderem Nina Dittrich und Marilies Demal, zwei Talente, die ab sofort sogar in derselben Schwimm-Kaderschmiede trainieren. Ist die Zugehörigkeit von Marilies Demal zur Sportvereinigung Schwechat (SVS) schon von längerer Dauer, schwimmt die bald 15-jährige Nina Dittrich erst seit kurzem für die Schwechater. "Für mich war es ein Anliegen, in Ruhe und professionell arbeiten zu können. Daher kam es zu diesem Wechsel", erklärt Trainer-Vater Kurt Dittrich, weshalb man den SC Austria Wien verlassen hat. Mit ihm ging eine 21-Mann starke Trainingsgruppe zu den Schwechatern.
Hohe Wellen schlagen
Die Sportvereinigung Schwechat baute in den vergangenen Monaten die Schwimmabteilung gehörig aus. Um in der Fachsprache zu bleiben: strukturell schlug man hohe Wellen. Neben dem Trainingszentrum in Schwechat ist nun auch die SVS Südstadt und SVS Simmering, wo Kurt Dittrich jetzt der sportliche Leiter ist, unter der Obhut der Schwechater. Diese Dezentralisierung soll die Vereinsstrukturen optimieren und den sportlichen Erfolg garantieren. "Jeder dieser Vereine hat einen eigenen sportlichen Leiter, die sportlichen Ziele werden im Jahresrhythmus gemeinsam erarbeitet. Dazu kommen im operativen Bereich regelmäßige Koordinationsgespräch, um im täglichen Trainingsbetrieb immer am aktuellsten Stand zu bleiben", freut sich SVS-Schwimmleiter Paul Stadler über die Änderungen. Trainer Robert Michlmayer erklärt, "dass dadurch der Schwimmsport zu den Menschen kommt".
Die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Schwimmals auch dem Niederösterreichischen Landesverband klappt aber nicht so gut wie die Kooperation der drei Trainingsstätten. "Es herrscht hier leider noch immer der Neid. Von Verbandsseite ist im heimischen Sport halt noch immer vieles auf Zufallsprodukten aufgebaut. Wir wollen professionell arbeiten", ärgert sich Stadler darüber, dass man mit den Verbänden nicht wirklich in einer Bahn schwimmt.
Dienstag, 11. Oktober 2005