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Die beliebtesten Hosen der Welt sollen künftig mit weniger Chemie zu ihren Farben kommen

Saubere Jeans

20Mill. t Baumwolle werden jährlich weltweit verbraucht, 8 Prozent davon für die Herstellung von Jeans. Jeder Österreicher verbraucht jährlich durchschnittlich eine Jeans. Gefärbt wird dieses enorme Aufkommen an Baumwolle mit jährlich zirka 100.000 t Farbstoffen.

Hauptsächlich wird für Jeans das blaue Indigo verwendet, aber auch waschbeständige Küpen- und die für schwarze Kleidung besonders geeigneten Schwefelfarbstoffe kommen zum Einsatz. Thomas Bechtold vom Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik hat, unterstützt vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), ein elektrochemisches Verfahren entwickelt, das zu einer deutlichen Verringerung der Chemikalien und des Abwassers führt.

Bei der herkömmlichen Anwendung von Farbstoffen in der Textilfärberei werden große Mengen an Reduktionschemikalien verbraucht, die nicht mehr regeneriert werden können. Mit der von Bechtold entwickelten neuen Technologie dagegen kommt es nicht nur zu einer verbesserten Steuerung des Färbevorgangs, sondern auch zu erheblichen Einsparungen bei den Chemikalienkosten, da diese nicht mehr in dieser Menge in Kläranlagen abgebaut werden müssen. Dies führt wiederum zu einer Entlastung der Umwelt.

"Eine Optimierung des Systems könnte sogar einen abwasserfreien Färbeprozess ermöglichen", meint Bechtold. "Das neue Verfahren bietet aber auch Vorteile bei der Prozesskontrolle und führt zu einer gesteigerten Reproduzierbarkeit und Qualität."

Auf seine technische Produktionsmöglichkeit hin getestet wurde das bereits patentierte System in einem Großversuch. 12.000 m Webkette, das sind zirka 4.500 kg Baumwollgarn, konnten dabei auf einer technischen Indigofärbeanlage erfolgreich verarbeitet werden. Auch die Industrie hat ihr Interesse bereits angekündigt. In internationalen Kooperationen mit BASF und De Nora werden elektrochemische Verfahrenstechniken für die Textilindustrie entwickelt.

"Allein für die weltweit rund 550 Indigo-Färbeanlagen ist unsere Technologie sehr interessant, da bei einer entsprechenden Aufrüstung die bestehenden Anlagen integriert werden könnten. Für die Installation der Technologie im Produktionsmaßstab beabsichtigen wir die Einbindung innovativer Unternehmen im Maschinenbau", erklärt Bechtold. Aber nicht nur die ökonomische Nutzung des Verfahrens steht im Vordergrund des Interesses, sondern auch die wissenschaftliche Vertiefung des Themas.

Anfragen: Univ.-Doz. Dr. Thomas Bechtold, Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik Dornbirn, Tel.: 0 55 72/285 33.

Freitag, 26. Mai 2000

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