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Archäometrie · Naturwissenschaft für Archäologen

Grabung mit Hightech

Kulturhistorische Fragen und

Probleme können von Archäologen nicht allein mit konventionellen Methoden gelöst werden. Das hat in den letzten Jahrzehnten zu einer immer engeren Zusammenarbeit zwischen Archäologen und
Naturwissenschaftern geführt. Tatsächlich gibt es heute fast kein archäologisches Forschungsprojekt, keine Grabung mehr, an der nicht Naturwissenschafter mitarbeiten.

Die Archäometrie nimmt dabei einen immer größeren Stellenwert ein: Sie hat ihrerseits sogar zu so mancher wissenschaftlichen Neuorientierung in der Archäologie geführt. Das wird auch in der
Hochschullehre spürbar. Es gibt eine Reihe von Universitäten, an denen heute Archäometrie gelehrt wird.

Hier eröffnet sich der Mineralogie ein breites, interessantes Forschungsfeld. Auf Grabungen tritt in der Regel umfangreiches Fundmaterial auf (Keramik, Glas, Schlacken, Metalle, Gesteinsartefakte),
das nur durch den Einsatz mineralogischer Materialanalysen, durch Einsatz von Geochemie und Isotopenanalytik näher bestimmt werden kann. Ein besonders interessantes Forschungsgebiet ist die
Archäometallurgie, ein Teilgebiet der Archäometrie, das sich mit der Gewinnung und Verbreitung von Metallen in alter Zeit befasst. So hat z. B. der Einsatz der Bleiisotopenanalyse, kombiniert mit der
Analyse von Spurenelementen, erheblich dazu beigetragen, die Handelswege von Kupferbarren, Waffen und Schmuckstücken in der Bronzezeit des Vorderen Orients zu verfolgen. In vielen Ländern der Alten
Welt sind zahlreiche „alte" Erzlagerstätten und Schmelzplätze untersucht worden. Auch in Österreich wurden durch den Einsatz geomagnetischer Prospektionsverfahren eine große Zahl alter Hüttenplätze
gefunden, die ein völlig neues Bild über den Umfang der Metallproduktion im Alpenraum vermittelte. Ganz erstaunlich sind die Ergebnisse, die man durch die Untersuchung von Schlacken mit der
Mikrosonde und der Röntgenfluoreszenzanalytik gemacht hat: Man kann den alten Hüttenleuten retrospektiv ziemlich genau auf die Finger schauen und sogar feststellen, ob sie ihr Erz bei 1.200º C oder
1.400ºC geschmolzen haben, ob sie den Schmelzofen mit ausreichenden Mengen an Holzkohle chargiert hatten, oder ob sie aufgrund von „Umweltproblemen" ihr Handwerk auf Sparflamme betreiben mussten.

Kontakt: A. Hauptmann, E-Mail: hauptmann@lb.dmt.de

Freitag, 12. November 1999

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