Wiener Zeitung Homepage Amtsblatt Homepage LinkMap Homepage Wahlen-Portal der Wiener Zeitung Sport-Portal der Wiener Zeitung Spiele-Portal der Wiener Zeitung Dossier-Portal der Wiener Zeitung Abo-Portal der Wiener Zeitung Suche Mail senden AGB, Kontakt und Impressum Benutzer-Hilfe
 Politik  Kultur  Wirtschaft  Computer  Wissen  extra  Panorama  Wien  Meinung  English  MyAbo 
 Lexikon   Glossen    Bücher    Musik 

Artikel aus dem EXTRA LexikonDrucken...

Eine Grazer Forscherin untersucht die Verbreitung von Antibiotikaresistenzgenen

Sex zwischen Bakterien

Konjugation, also die Übertragung von DNA, ist für Bakterien der Hauptweg zum Austausch genetischer Informationen. Dabei müssen die Bakterien einen sehr engen Zell-Zell-Kontakt aufbauen und
die auf Plasmiden liegenden Gene austauschen. Ellen Zechner vom Institut für Mikrobiologie der Universität Graz arbeitet an der Klärung der genauen Vorgänge bei der Konjugation.

Beim DNA-Austausch zwischen Bakterien werden die in den Bakterien doppelsträngig gewundenen Plasmid-Moleküle zunächst entspannt und dann entwunden. Dann wird an der Zelloberfläche des plasmid
enthaltenen Bakteriums eine Struktur aufgebaut, die beide Zellen verbindet und den Transport der Gene ermöglicht. „Wie die Konjugation im Prinzip funktioniert, wissen wir. Aber die genauen Details
der Mechanismen sind noch nicht erforscht", erklärt Zechner. Sie hat sich für ihre Untersuchungen drei Ziele gesetzt. Zunächst muß geklärt werden, welche Proteinkomponenten eingebunden sind.
Außerdem gilt es zu klären, welche Signale für den Start der Konjugation notwendig sind, welche bakteriellen Transduktionssignale eingeschaltet sind und welche inter- und intrazellulären Signalwege
dabei erstellt werden.

In weiterer Folge scheint auch interessant zu sein, wie der Empfang der DNA funktioniert und inwieweit das Empfängerbakterium die erhaltenen Informationen wiederum weitergibt. „Wir wissen, daß die
Konjugation innerhalb von Bakterien-populationen im Labor sehr schnell funktioniert. Daher können sich z. B. Antibiotikaresistenzgene vor allem in einer klinischen Umgebung ausbreiten. Unsere
Erkenntnisse könnten dabei helfen, die Verbreitung von Antibiotikaresistenzgenen, die ein ernstzunehmendes medizinisches Problem darstellen, besser zu verstehen. Unter Umständen läßt sich daraus eine
Methode zum Hemmen der Ausbreitung dieser Gene finden", so Zechner. Sie bedient sich bei ihrer Arbeit neuer Methoden, die auch eine Betrachtung einzelner Zellen zulassen.

Freitag, 29. Jänner 1999

Aktuell

Befunde des Erstaunens und Gruselns
Das Schauspiel des Blicks
Wie wir mit den Augen kommunizieren – Kulturgeschichtliche Annäherungen
Die Frauen und der Seelenarz t
Sigmund Freuds Psychoanalyse stieß von Anfang an auf starkes weibliches Interesse

1 2 3

Lexikon


W

Wiener Zeitung - 1040 Wien · Wiedner Gürtel 10 · Tel. 01/206 99 0 · Impressum