Wiener Zeitung Homepage Amtsblatt Homepage LinkMap Homepage Wahlen-Portal der Wiener Zeitung Sport-Portal der Wiener Zeitung Spiele-Portal der Wiener Zeitung Dossier-Portal der Wiener Zeitung Abo-Portal der Wiener Zeitung Suche Mail senden AGB, Kontakt und Impressum Benutzer-Hilfe
 Politik  Kultur  Wirtschaft  Computer  Wissen  extra  Panorama  Wien  Meinung  English  MyAbo 
 Lexikon   Glossen    Bücher    Musik 

Artikel aus dem EXTRA LexikonDrucken...

Spuren im Schnee

Innsbrucker Forscher analysierten Schneeproben

in der Arktis

Von Peter Markl

Schon länger ist bekannt, daß die Arktis mit ihren empfindlichen Ökosystemen einer wachsenden Belastung durch atmosphärische Spurenstoffe ausgesetzt ist. Innsbrucker Meteorologen haben die
Winterschneedecke von sechs Inseln des Franz-Joseph-Landes analysiert.

Der Großteil der Schneekernuntersuchungen auf Schadstoffgehalt in der Arktis wurden bisher auf Grönland und in der kanadischen Arktis vorgenommen. Die Analysen der österreichischen Wissenschafter auf
Franz-Joseph-Land, geleitet von Michael Kuhn vom Institut für Meteorologie und Geophysik in Innsbruck, sind daher von besonderem Interesse. Auf den Inseln Eva-Liv, Rudolf, Wr. Neustadt, Salisbury und
Wilczek-Land wurden Profile der Schneedecke von der Oberfläche bis zum Horizont des vorhergehenden Sommers genommen und physikalisch und chemisch analysiert.

Generell wird die größte Verschmutzung der arktischen Atmosphäre im Winter und Frühjahr beobachtet. Dieses Phänomen bezeichnen die Forscher als „arctic hace", es wird auf die stabile Schichtung der
Atmosphäre in dieser Zeit und auf die Zufuhr von Luftmassen mit einem hohen Gehalt an Spurenstoffen aus dem eurasischen Raum zurückgeführt. Die Analysen der Österreicher ergaben hohe zeitliche und
räumliche Unterschiede in der Ionenkonzentration auf den Gletschern in Franz-Joseph-Land. Michael Kuhn erklärt: „Die großen regionalen Unterschiede scheinen eine Folge des Windeinflusses auf die
Akkumulation von Schnee zu sein, auch spiegeln sich die Eisbedeckung des Meeres und die biologische Aktivität des Planktons in den Proben wieder."

Bemerkenswert ist auch der Unterschied der chemischen Zusammensetzung von Schnee auf Franz-Joseph-Land im Vergleich zu Schnee in den Alpen. Während Nitrat und Sulfat im alpinen Schnee dominieren,
wird der Ionengehalt auf Franz-Joseph-Land vor allem durch die Ionen des Meerwassers bestimmt. So betrug die Nitratkonzentration in der Arktis nur etwa 20 Prozent der auf Gletschern der Ostalpen
gemessenen Werte.

Freitag, 09. Oktober 1998

Aktuell

Geschlecht: Uneindeutig
Mann oder Frau? – Alex Jürgen ist "ein bisschen dazwischen"
Kriege, Lügen und Videos
Wozu dienen Schreckensbilder? – Befunde über den Kriegs- und Krisenjournalismus
Von Alcopops bis Zickenalarm
Der neue Duden (23. Auflage), der umfangreichste aller Zeiten, enthält 125.000 Wörter

1 2 3

Lexikon


W

Wiener Zeitung - 1040 Wien · Wiedner Gürtel 10 · Tel. 01/206 99 0 · Impressum