Mobile Roboter, die sich wie die Menschen selbst navigieren, die auch in unbekannter Umgebung selbst die richtige Bahn erkennen, um problemlos von einem Ort zum anderen zu kommen, die
selbständig Kollisionen vermeiden und mit anderen Robotern kommunizieren · sie sind das Ziel von Peter Kopacek vom Institut für Handhabungsgeräte und Robotertechnik an der Technischen Universität
Wien. Unterstützt vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), arbeitet er an der Entwicklung von Steuerungskonzepten, die „intelligente" Roboter ermöglichen.
„Wir versuchen, die Steuerungsalgorithmen der Roboter möglichst dem menschlichen Gehirn nachzubilden und den Robotern damit Eigenständigkeit zu verleihen", erklärt Kopacek sein
Forschungsprojekt. Bislang sind Roboter erstens sehr teuer, zweitens muß jede Tätigkeit zuerst genau festgelegt und programmiert werden, damit der Roboter die jeweilige Aufgabe fehlerfrei durchführt.
Idealerweise aber sollten Roboter in der Lage sein, eine Aufgabe · wie etwa den Bau eines Automotors · in gegenseitiger Kommunikation in Teilaufgaben zu zerlegen. Abgesehen davon sollten sie aber auf
jeden Fall auch für kleinere und mittlere Unternehmen erschwinglich sein.
Die von Kopacek mit modernsten Soft- und Hardware-Mitteln entwickelte Verbindung von neuronalen Netzen und Fuzzy-Steuerungen bietet wichtige Vorteile.
Die Lernzeit der Roboter wird reduziert, außerdem werden eher genaue Lösungen erzielt, genauso wie sich die Effektivität des gesamten Steuerungsmechanismus erhöht. „Wir können nachweisen, daß
unser Konzept besser funktioniert als die bisher bekannten. Allerdings arbeiten unsere Steuerungen noch sehr langsam, wir müssen sie noch schneller machen", so Kopacek. Dennoch sind er und seine
Mitarbeiter derzeit die einzigen weltweit, die ein derartiges System bereits in Roboter implementiert und nicht nur am Computer simuliert haben. An seinem Institut finden sich bereits zehn Roboter
mit Neuro-Fuzzy-Steuerungen.
Für verschiedene kommerzielle Nutzungen ausgereift könnte die Technik bereits in einigen Jahren sein. Die wichtigsten Einsatzgebiete für seine Roboter sieht Kopacek vor allem im Servicebereich und in
der Unterhaltungsindustrie.
Freitag, 08. Jänner 1999