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In den wilden Osten

Wir müssen unsere Abhängigkeit vom Erdöl dramatisch reduzieren. So oft schon haben Politiker diesen Satz gesagt, dass man gar nicht mehr hinhört. Wenn ihn jedoch George W. Bush sagt, ist das eine Sensation. Denn er vertrat bisher ein Amerika, das reuelos der Benzinsucht verfallen war.

Jetzt dürfen wir wenigstens hoffen, dass seine Worte auch im wirklichen Leben etwas bedeuten. Dass im Forschungswunderland Amerika vielleicht sogar Sinnvolleres entstehen könnte als die ideologischen Windräder, die Europa verschandeln.

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Erneut ist Lob für Deutschland am Platz. Diesmal nicht für die neue Regierung, sondern für die Kartellämter des Landes: Sie haben den Einstieg von Springer bei ProSieben und Sat1 einfach abgelehnt: Springer bekäme dadurch einen zu hohen Marktanteil. „Ja dürfen Sie denn das?“, werden die heimischen Wettbewerbsschützer fragen. Haben sie doch bisher dem Entstehen der größten Medienkonzentration Europas tatenlos zugeschaut.

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Atemberaubend, wie Österreichs Wirtschaft auf Großeinkauf in Mittelosteuropa unterwegs ist. Das ist ein gewaltiges Stärkezeichen, aber auch eine gewaltige Verantwortung. Man erinnere sich an die Ängste und Aversionen, die in Österreich einst der „Ausverkauf an die Deutschen“, später an „die Japaner“ ausgelöst hatte.

Jetzt sind die Österreicher die Käufer. Jeder einzelne Manager, Monteur, Berater, der deshalb in den Wilden Osten aufbricht, muss wissen: Agiert er als großspuriger Herrenmensch (wie es etwa die peinlichen Wochenendtouristen in ungarischen Grenzorten tun), wird das auch auf Österreich zurückfallen. Zeigt er hingegen, dass Österreich den alten Nachbarn mehr zu bieten hat als dicke Euro-Bündel, dann könnte das der Beginn einer wunderbaren neuen Freundschaft sein. Und auch die einstigen Mitteleuropa-Vorkämpfer rund um Erhard Busek werden es hoffentlich akzeptieren, dass diese Freundschaft durch die banale Wirtschaft und nicht durch Kultur und Kongresse entstanden ist.

/tagebuch

Donnerstag, 02. Februar 2006

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