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Der Mythos von Lilith

Als Gott den ersten Menschen geschaffen hatte, sagte er: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei" und schuf ihm eine Frau - gleich ihm - aus Erde und nannte sie Lilith. Bald begannen sie miteinander zu streiten: Sie sagte zu ihm: Ich will nicht unter dir liegen. Und er sagte: Ich will nicht unter dir liegen, sondern auf dir, wie du verdienst, die Unterlegene zu sein, und ich, der Überlegene zu sein. Sie sagte zu ihm: Wir sind beide gleich, weil wir beide aus Erde gemacht sind. Und sie wollten nicht aufeinander hören. Als Lilith das gewahr wurde, rief sie den spezifischen Namen Gottes aus und "erhob sich in die Lüfte der Welt". Adam (Mensch) rief seinen Schöpfer und sprach: Gott der Welt, die Frau, die du mir gabst, ist mir weggelaufen. Daraufhin schickte Gott der Allmächtige, gebenedeiet sei er, ihr sofort drei Engel nach, um sie zurückzuholen. Der Allmächtige, gebenedeiet sei er, sagte zu Adam: Wenn sie zurückkehren will, gut. Wenn nicht, muss sie es auf sich nehmen, dass tagtäglich hundert ihrer Söhne sterben müssen. Sie folgten ihr und holten sie ein, mitten auf dem Grund des großen Wassers, in dem die Ägypter eines Tages ertrinken sollten. Sie teilten ihr Gottes Worte mit. Sie wollte nicht zurückkehren. Sie sprachen zu ihr: Wir werden dich im Meer ertränken. Sie sprach zu ihnen: Lasst mich allein, denn ich bin für nichts geschaffen worden, außer Kinder zu schwächen; männliche Kinder von der Geburt bis zum 8. Tag, weibliche von der Geburt bis zum 20. Tag. Und als sie hörten, was sie sprach, bestanden sie darauf, sie zu ergreifen; ich schwöre euch beim Namen Gottes (El), dem Lebendigen und Seienden, dass ich, wenn ich eure Namen oder Antlitze in einer "Camea" erblicke, über das betreffende Kind nicht herrschen werde; und sie nahm es auf sich, dass tagtäglich hundert ihrer Söhne sterben. Daher sagen wir, dass jeden Tag hundert ihrer "Teufel" (was auch im Sinne von "Geister", "Seelen" usw. gemeint sein könnte) sterben. Und daher kommt es, dass wir ihren Namen in die Camea von kleinen Kindern schreiben. Und sie erblickt sie, erinnert sich ihres Versprechens, und das Kind ist geheilt.

(Aus dem Buch von Hannelore Traugott, "Lilith, Eros des Schwarzen Mondes", Edition Astrodata. - Die Autorin schreibt, sie habe diese Version des Mythos von einem Artikel der C. G. Jung-Analytikerin Ethel Vogelsang übernommen, die das Original aus dem Hebräischen wortwörtlich übersetzen und nochmals überprüfen habe lassen).

Freitag, 17. Mai 2002

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