In Katar rief der einflussreiche sunnitische Scheich Jussef el Kardawi den Freitag zu einem "internationalen Tag des Zorns" aus. Der pakistanische Senat verurteilte "in schärfster Form die absichtliche und konzertierte Aktion der europäischen Medien." Auch in Russland riefen erstmals islamische Prediger zum Boykott von Waren aus der EU auf.
Sturm auf dänische Botschaft In der indonesischen Hauptstadt Jakarta stürmten militante Islamisten das Hochhaus, in dem sich die dänische Botschaft befindet. Eine Gruppe der radikalen "Islamischen Verteidigungsfront" verlangte von der Regierung in Jakarta, die diplomatischen Beziehungen mit Kopenhagen abzubrechen.
Ein Großaufgebot der Polizei stoppte die etwa 300 Demonstranten erst in der Lobby des Gebäudes und griff nicht ein, als diese die dänische Flagge herunterrissen. Es war die erste Kundgebung gegen die Karikaturen in dem südostasiatischen Land, das am meisten muslimische Einwohner weltweit zählt.
Führende Intellektuelle in Jakarta kritisierten nach dem Zwischenfall, dass die Behörden gegen den islamistischen Schlägertrupp nicht durchgegriffen hatten. "Die Kleinmütigkeit der Regierung ist gefährlich", sagte Ulil Abshar Abdalla vom Liberalen Islamischen Netzwerk. "Der Hass, den die Extremisten unbehelligt verbreiten, bedroht die traditionelle Vielfalt und Toleranz unserer Gesellschaft."
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