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Drucken03.02.2006   18:31 Uhr

Mohammed-Karikaturen

Wütende Muslime schwören "heiligen Krieg"

Hunderttausende aufgebrachte Gläubige demonstrieren gegen die westliche Welt. Berlin befürchtet, der Zorn könnte Konsequenzen für die deutschen Geiseln im Irak haben.

Von Annette Ramelsberger und Manuela Kessler

 
 
fahne, dpa

Brennende dänische Flagge in Baghdad.
Foto: dpa

 

Die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen hat einen anti-westlichen Aufruhr in der islamischen Welt ausgelöst. Nach den Freitagsgebeten demonstrierten Hunderttausende Muslime in Iran, Pakistan, Indonesien und im Nahen Osten.

In Berlin wurde die Sorge laut, dass die Affäre die Bemühungen um die Befreiung der beiden deutschen Geiseln im Irak erschweren könnte. Versuche europäischer Politiker, die oftmals gesteuerte Empörung zu besänftigen, blieben zunächst erfolglos. Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen lehnte eine Entschuldigung erneut ab.

Erzürnt über die Karikaturen des Propheten schworen Moslems bei den Freitagsgebeten in vielen islamischen Staaten den "heiligen Krieg". Die größten Demonstrationen gab es in Iran. In Teheran und anderen Städten gingen Hunderttausende auf die Straße. Sie skandierten Slogans wie "Diese Beleidigung bleibt nicht ohne Antwort" sowie "Tod Amerika" und "Tod Dänemark".

Der frühere Präsident Ali Haschemi Rafsandschani bezeichnete die Karikaturen als "organisierte Strategie gegen die Muslime" und Beleidigung von 1,6 Milliarden Muslimen. Bei einer Demonstration mit etwa 10.000 Teilnehmern in Gaza erneuerten palästinensische Extremisten ihre Drohungen gegen alle Europäer, in deren Ländern die Karikaturen veröffentlicht wurden.


 
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In Katar rief der einflussreiche sunnitische Scheich Jussef el Kardawi den Freitag zu einem "internationalen Tag des Zorns" aus. Der pakistanische Senat verurteilte "in schärfster Form die absichtliche und konzertierte Aktion der europäischen Medien." Auch in Russland riefen erstmals islamische Prediger zum Boykott von Waren aus der EU auf.

Sturm auf dänische Botschaft

In der indonesischen Hauptstadt Jakarta stürmten militante Islamisten das Hochhaus, in dem sich die dänische Botschaft befindet. Eine Gruppe der radikalen "Islamischen Verteidigungsfront" verlangte von der Regierung in Jakarta, die diplomatischen Beziehungen mit Kopenhagen abzubrechen.

Ein Großaufgebot der Polizei stoppte die etwa 300 Demonstranten erst in der Lobby des Gebäudes und griff nicht ein, als diese die dänische Flagge herunterrissen. Es war die erste Kundgebung gegen die Karikaturen in dem südostasiatischen Land, das am meisten muslimische Einwohner weltweit zählt.

Führende Intellektuelle in Jakarta kritisierten nach dem Zwischenfall, dass die Behörden gegen den islamistischen Schlägertrupp nicht durchgegriffen hatten. "Die Kleinmütigkeit der Regierung ist gefährlich", sagte Ulil Abshar Abdalla vom Liberalen Islamischen Netzwerk. "Der Hass, den die Extremisten unbehelligt verbreiten, bedroht die traditionelle Vielfalt und Toleranz unserer Gesellschaft."


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