Der erste gehende Uni-Roboter Österreichs kommt aus Linz.
An der Johannes-Kepler-Universität wurde ein Prototyp eines zweibeinigen Geh-Roboters entwickelt. Potentielle Einsatzgebiete für solche zweibeinigen Gehmaschinen gibt es überall dort, wo Menschen
gefährdet sind: bei der Brandbekämpfung, im Rettungswesen, Strahlenmessung in Atomkraftwerken u. v. m.
„Robi" hat den natürlichen Bewegungsablauf eines Menschen für seinen eigenen Bewegungsapparat zum Vorbild. Anstelle von Knöchel, Knie- und Hüftgelenken sorgen jeweils Motoren und eine Bremse für die
richtige Steigbewegung des „Beines". Bestimmte „Freiheitsgrade" (Bewegungsmöglichkeit der Gelenke) ermöglichen es dem Zweibeiner, das Bein zu heben, nach vorne zu schieben und wieder niederzusetzen.
Um dem Zweibeiner eine bestimmte Gangart „beizubringen", ist eine aufwendige Computer-Software und eine komplexe Regelung notwendig: dafür wurden die exakten menschlichen Bewegungsabläufe untersucht.
Davon wurden charakteristische Bahndaten einer Gehbewegung abgeleitet und rechnerisch als Sollvorgaben im Computer verwendet. Dadurch ist es möglich, dem Roboter verschiedene Gangarten und -
geschwindigkeiten vorzugeben. So kann „Robi" befohlen werden, genau 1.000 Schritte geradeaus zu gehen.
Der derzeitige Prototyp schafft es, unentwegt geradeaus zu gehen. Bei der Konzeption der bestehenden Software wurden schon die Voraussetzungen geschaffen, den Zweibeiner Stufen steigen zu lassen.
Dabei wird „Robi" das Hindernis „Stufe" durch Sensoren an den „Beinen" rechtzeitig erkennen können und dementsprechend die Bewegung ausführen. Die zweibeinige Gehmaschine ist Ergebnis einer
praktischen Doktorarbeit von. Markus Baldinger am Institut für Handhabungs- und Fertigungssysteme/Abteilung Robotik.
Freitag, 14. Mai 1999