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TextArchiv
Datum:   05.06.1999
Ressort:   Politik
Autor:   -
Seite:   06

Öcalan-Prozeß: Tumult im Gerichtssaal

Staatsanwalt soll am 8. Juni sein Plädoyer beginnen

IMRALI, 4. Juni. Die Verteidiger des PKK-Chefs Abdullah Öcalan haben am Freitag mit der Forderung, auch Opfer der türkischen Armee am Prozeß auf der Gefängnisinsel teilnehmen zu lassen, einen Krach im Gerichtssaal ausgelöst. Öcalan-Anwalt Kemal Bilgic forderte mit Verweis auf die insgesamt rund 30 000 Todesopfer des Krieges zwischen der türkischen Armee und der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) auch die Angehörigen getöteter PKK-Mitglieder müßten im Gericht vertreten sein.

Zudem verlas Bilgic einen Teil der Erklärung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu einer möglichen Feuereinstellung. Die PKK hatte sich in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung bereit erklärt, dem Aufruf Öcalans zu folgen und die Waffen niederzulegen.

Der Vorsitzende Richter verwies die lautstark gegen "PKK-Propaganda" protestierenden Nebenklage-Vertreter vorübergehend des Saals. Ein Veteran der türkischen Armee, der im Krieg gegen die PKK in Bein verloren hatte, hob im Gerichtssaal seine Beinprothese hoch und rief Öcalan nach einem Bericht des türkischen Staatsfernsehens zu: "Dafür wirst du bezahlen." Wegen der Proteste mußte die Sitzung kurz unterbrochen werden.

Das Gericht vertagte sich bis zum 8. Juni. Dann soll die Staatsanwaltschaft ihre Vorwürfe gegen Öcalan zusammenfassen. Es wird damit gerechnet, daß noch in diesem Monat das Urteil fällt. Ein Todesurteil gilt als sicher. (AFP)

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