Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel unterstützt die Forderungen des Sozial -Bündnisses "Umfairteilen" für eine Reichensteuer. Er fordert von den Wohlhabenden in Deutschland mehr "sozialen Patriotismus". Hinter Reichtum stecke meist eine große persönliche Leistung, sagte Gabriel der "Süddeutschen Zeitung". Andererseits werde niemand allein reich. "Immer gehört dazu auch ein Land mit guter Bildung, Rechtsstaat und sozialem Frieden", sagte Gabriel. Der Linken-Chef Bernd Riexinger fordert, der "überflüssige Reichtum in den Händen weniger" müsse "in die Realwirtschaft umgeleitet werden."

Der Sudan und sein Nachbarland Südsudan haben sich im Streit über Gebühren beim Export von Erdöl geeinigt. Die beiden Staaten hätten ein Abkommen über die finanziellen Details getroffen, erklärte der Vermittler der Afrikanischen Union, Thabo Mbeki. Der frühere südafrikanische Präsident kündigte an, dass die seit Januar gestoppte Förderung des Erdöls im Südsudan wieder aufgenommen werde. Der Südsudan hat bei der Teilung des Landes im Juli 2011 drei Viertel der Erdölreserven erhalten. Zum Export ist er aber weiter auf die Ölpipelines des Nordens angewiesen.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die Resolution der Vollversammlung der UN in New York als klare Botschaft an das Regime von Assad begrüßt. "Die große Mehrheit in der Generalversammlung für die Resolution ist ein starker Appell an den Sicherheitsrat, in der Syrien-Frage endlich geschlossen gegen die Gewalt zu handeln und den Beginn eines politischen Prozesses zu forcieren", so Westerwelle. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte zuvor in einer Rede vor der "düsteren Aussicht eines langanhaltenden Bürgerkriegs" gewarnt.

Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution verabschiedet, in der die zunehmende Gewalt in Syrien scharf verurteilt wird. 133 der 193 Mitgliedsländer des Gremiums stimmten für die Resolution, 12 stimmten dagegen, 31 enthielten sich. In dem von mehreren arabischen Staaten eingebrachten Entwurf wird die Regierung von Baschar al-Assad aufgerufen, die Armee umgehend in die Kasernen zurückzuziehen. Diplomaten werten sie als starkes Signal in Richtung Syrien. Eine Resolution der Vollversammlung ist jedoch nicht bindend.

Der griechische Regierungschef Antonis Samaras will in drei Wochen bei Bundeskanzlerin Angela Merkel für Lockerungen beim Spar- und Reformprogramm werben. Am 25. August werde der konservative Politiker nach Berlin reisen, berichtete die Nachrichtenagentur "Athen". Einen Tag davor besuche er Frankreichs Präsident Francois Hollande in Paris. Griechenland verlangt von seinen Geldgebern mehr Zeit für die Umsetzung der Ziele, was die Hilfszahlungen faktisch erhöhen würde. EU, IWF und EZB wollen im September über eine weitere Hilfstranche entscheiden.

Die UN-Vollversammlung hat in New York eine Diskussion über eine neue Resolution zu Syrien begonnen. "Es ist Zeit zu handeln, Worte sind nicht genug", forderte der Präsident der Vollversammlung, Nassir Abdulaziz Al-Nasser aus Katar, die 193 Mitgliedsländer auf. Bei der Sitzung wollte das Gremium über die von einigen arabischen Staaten eingebrachte Resolution abstimmen. Der Entwurf fordert die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad auf, die Armee umgehend in die Kasernen zurückzuziehen und keine schweren Waffen mehr einzusetzen.

Die Regierung des Euro-Krisenlands Spanien hat weitere drastische Einsparungen angekündigt. Bis 2014 soll der Staatshaushalt um insgesamt 102 Milliarden Euro entlastet werden. Dies geht aus den Budgetplänen für die kommenden zwei Jahre hervor, die das Kabinett von Ministerpräsident Mariano Rajoy am Freitag in Madrid verabschiedete. In den Haushaltsentwürfen sind allerdings die kürzlich beschlossenen Sparmaßnahmen enthalten, die unter anderem eine Anhebung der Mehrwertsteuer und die Streichung von Sondervergütungen im öffentlichen Dienst vorsahen.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat indirekt Kritik am vergleichsweise frühen Renteneintrittssalter in Frankreich geübt. Dem WDR sagte sie, es sei zwar erfreulich, dass die Menschen in Europa insgesamt immer älter würden. Zugleich müssten die gewonnenen Lebensjahre zum Teil aber auch in mehr Arbeit investiert werden. "Diese Debatte müssen wir auch mit Frankreich führen", bekräftigte sie. Von der Leyen bezog sich damit auf die Entscheidung Frankreichs, Menschen mit langer Erwerbsbiografie wieder mit 60, andere mit 62 in Rente gehen zu lassen.

Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (CDU) hat sich für den umstrittenen Einsatz bewaffneter Drohnen auch durch die Bundeswehr ausgesprochen. "Der Sache nach ist eine Drohne doch nichts anderes als ein Flugzeug ohne Pilot", sagte de Maiziere der Zeitung "Die Welt". Wenn Flugzeuge Waffen tragen dürften, könne dies auch bei unbemannten Flugsystemen erlaubt sein. Er führte aus, dass die Bundeswehr in anderen Bereichen längst unbemannte Systeme einsetze. Er nannte beispielsweise ferngesteuerte und unbemannte Minensucher der Marine sowie Roboter.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will bei einem Krisentreffen Konsequenzen aus dem Organspende-Skandal mit Vertretern aller Beteiligten erörtern. "Ich erwarte Vorschläge, wie künftig Manipulationen und andere Verstöße besser zu verhindern sind", sagte Bahr laut einer Mitteilung vom Freitag. "Neben der lückenlosen Aufklärung der Vorfälle werden wir zusammen über die Konsequenzen beraten. Das sind wir den Menschen auf der Warteliste, den Spendern und ihren Angehörigen, schuldig." Der Termin ist für den 27. August angesetzt.

Eine Initiative zahlreicher Organisationen für eine stärkere Besteuerung von Reichen und Topverdienern stößt in der schwarz-gelben Koalition auf schroffe Ablehnung. FDP-Generalsekretär Patrick Döring warnt vor der "Lieblingsdroge der Linken". Der CSU-Politiker Hans Michelbach wirft den Initiatoren eine böswillige Verdrehung der Tatsachen vor. In der Opposition hingegen findet das Bündnis Unterstützung. In der Initiative "Umfairteilen" haben sich Sozialverbände, Gewerkschaften und weitere Organisationen zusammengetan.

Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall soll jetzt die Zahl der Toten an der innerdeutschen Grenze erforscht werden. Anliegen sei, die Biografien aller Opfer des DDR-Grenzregimes zu dokumentieren, teilte das Haus von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) mit. Das Projekt wird demnach aus dem Etat des Kulturstaatsministers sowie von den Ländern Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen gefördert. Bislang ist nur die Opferzahl an der Berliner Mauer wissenschaftlich erfasst. Danach starben dort zwischen 1961 bis 1989 mindestens 136 Menschen.

Verdi-Chef Frank Bsirske will die Reichen stärker in die Pflicht nehmen: "Die Zeit ist reif für Umverteilung", erklärte der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft. Er sieht wachsende Unterstützung auch in der Politik. Solange Deutschland ein Steuerparadies für Vermögende, Erben und Spekulanten sei, seien der Sozialstaat und seine Handlungsfähigkeit bedroht. Mit einer Reichensteuer sollten Staatsschulden beglichen und Investitionen etwa in die Bildung und die Energiewende bezahlt werden, sagte Bsirske am Freitag in Berlin.

Angesichts der europäischen Schuldenkrise hat ein Sozial-Bündnis zu einer stärkeren Besteuerung von Reichen aufgefordert. Die vom globalisierungskriti schen Netzwerk Attac, der Gewerkschaft Verdi und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband vorgestellte Initiative wandte sich gegen eine "brutale Kürzungspolitik" im Kampf gegen Etatprobleme. Das Bündnis fordert die Wiedereinführung einer dauerhaften Vermögensteuer sowie eine einmalige Vermögensabgabe. Darüber hinaus sollen hohe Einkommen, große Erbschaften, finanzstarke Unternehmen und Kapitalerträge stärker besteuert werden.

Wegen der dramatischen Entwicklungen in Syrien richtet die Bundesregierung einen eigenen Krisenstab ein. Die "Task Force Syrien" soll nach Angaben des Auswärtigen Amts über die Grenzen der verschiedenen Ministerien hinweg die Arbeit zusammenführen. Die Leitung übernimmt der Nahost-Beauftragte des Außenministeriums, Boris Ruge. Der neue Stab soll auch schon die Zeit nach einem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad vorbereiten. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte Syriens zerstrittene Opposition "dringend" auf, zu größerer Einheit zu finden.

Beim Beschuss eines palästinensischen Flüchtlingslagers in Syriens Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben von syrischen Menschenrechtlern mindestens 21 Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern seien auch zwei Kinder. Wer für den Mörserbeschuss des Lagers am Donnerstagabend in Jarmuk im Süden von Damaskus verantwortlich sei, sei noch unklar. In dem benachbarten Viertel Tadamun habe es zu dem Zeitpunkt Kämpfe gegeben. In Aleppo, der zweitgrößten Stadt des Landes, gingen die erbitterten Kämpfe zwischen Rebellen und syrischen Regierungstruppen unterdessen am Freitag weiter.

Die Verhandlungen der Parteien über ein neues Bundeswahlrecht sollen bald beginnen. Unions-Fraktionsvize Günter Krings habe die Fraktionsgeschäftsführer und Experten von CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen für den 28. August zu einer ersten Beratung eingeladen, so die "Berliner Zeitung". Das Bundesverfassungsgericht hatte das bisherige Wahlrecht für verfassungswidrig erklärt. Oppositionsvertreter begrüßten das Angebot des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer, künftig alle Überhangmandate auszugleichen.

Die Gespräche über das umstrittene Atomprogramm Irans sollen Ende August fortgesetzt werden. Dies teilte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton mit. Sie führt die Verhandlungen mit Irans Chefunterhändler Said Dschalili im Auftrag der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates (den Atommächten China, Großbritannien, Frankreich, USA, Russland) und Deutschlands. Es gehe nun darum, Vertrauen zu schaffen. Bisher zeichnete sich bei den Verhandlungen keine Annäherung ab. Die Internationale Atombehörde IAEA fürchtet, dass der Iran den Bau einer Atombombe vorbereitet. Teheran leugnet das.

Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit 15 italienischer Banken herabgestuft. Die Agentur begründete den Schritt damit, dass Italien eine "längere und tiefergreifende Rezession als angenommen" durchlaufe. Dies erhöhe "die Verwundbarkeit" der Banken. So stufte die Agentur die Banca Monte dei Paschi di Siena auf BBB-Minus herab, eine Stufe über dem Ramschstatus. Noch tiefer, und zwar auf BB-plus von BBB-minus wurde die Banca Carige herabgestuft. Italien ächzt unter Schulden von mehr als 1,9 Billionen Euro.

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hält die Finanzhilfe für die spanischen Banken für hoch riskant. Sollte der deutsche Haftungsanteil von 29 Milliarden Euro tatsächlich fällig werden, müsse rein rechnerisch die Mehrwertsteuer in Deutschland ein Jahr lang um drei Prozentpunkte angehoben werden, um den Verlust für den Staatshaushalt auszugleichen, sagte BdSt-Präsident Reiner Holznagel dem "Westfalen-Blatt". Das Haftungsrisiko der deutschen Steuer zahler für den künftigen Rettungsschirm ESM bezifferte er auf mehr als 500 Milliarden Euro.

Die deutschen Anleger haben sich für den Kurs der EZB in der Eurokrise doch noch begeistert. Der deutsche Aktienmarkt machte zum Wochenausklang einen Höhenflug. Der Leitindex DAX kletterte am Freitag um 3,9 Prozent oder 260 Zähler und schloss bei 6.866 Punkten. Höher war der Index zuletzt vor genau vier Monaten am 3. April aus dem Handel gegangen. Kräftige Zuwächse verbuchten auch die Nebenwerte. Der DAX machte damit die Verluste wett, mit denen er zunächst die Strategie von EZB-Präsident Mario Draghi in der Eurokrise quittiert hatte.

Die Arbeitslosenquote in den USA ist wieder gestiegen. Sie habe im Juli bei 8,3 Prozent gelegen und damit 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat zuleget, teilte das US-Arbeitsministerum am Freitag in Washington mit. Die Beschäftigtenzahl habe zwar um 163.000 zugenommen, deutlich mehr als in den vergangenen Monaten. Gleichzeitig haben sich aber mehr Menschen für den Arbeitsmarkt zurückgemeldet, wodurch die Quote anstieg.

Der europäische Flugzeughersteller Airbus hat in diesem Jahr bis Juli 270 Flugzeuge verkauft. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, hatte es 301 Aufträge erhalten, von denen 31 wieder storniert wurden. Die Tochter des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS habe damit einen Marktanteil von 30 Prozent hinter dem Marktführer Boeing. Ausgeliefert hat Airbus den Angaben zufolge 326 Maschinen. Boeing verkaufte im selben Zeitraum 736 Flugzeuge und musste 36 aus seinen Orderbüchern streichen. Die US-Firma ist damit auf dem besten Weg, in der Jahresbilanz erstmals seit 2006 Airbus wieder zu überholen.

Neuer Schlag für die Eurozone aus den USA: Die US-Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des angeschlagenen Mitgliedslandes Slowenien um drei Stufen gesenkt. Die Bewertung sei von "A2" auf "Baa2" verringert worden, teilte die Agentur mit. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass Slowenien unter den europäischen Rettungsschirm schlüpfen muss. Damit ist das Land nach Einschätzung von Moody's nur noch zwei Stufen oberhalb des "Ramsch"-Status angesiedelt. Moody's zufolge benötigt das Bankensystem des Landes mehr frisches Geld, dies erhöhe die Risiken für Slowenien.

Der fränkische Spezialmaschinenbauer Singulus hat in der ersten Jahreshälfte seinen Verlust ausgeweitet. Der Betriebsverlust sei von 0,2 Millionen Euro binnen Jahresfrist auf 12,4 Millionen Euro gestiegen. Dies geht aus den vorläufigen Zahlen des Konzerns hervor. Der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 schrumpfte um fast 33 Prozent auf 43,6 Millionen Euro. Im zweiten Quartal schwächelte das Geschäft mit optischen Speichern wie Blu-ray-Discs. Den Auftragseingang in der Halbleiter-Sparte mit bisher fünf Maschinen sei jedoch "sehr positiv".

Nach fünf Jahren endet der Datenklau- Streit zwischen SAP und Oracle mit ei- ner Übereinkunft: Der deutsche Software-Konzern zahlt seinem US-Rivalen 306 Millionen Dollar Schadenersatz (251 Mio Euro). "SAP ist der Auffassung, dass dieser Fall lange genug läuft", erklärte ein SAP-Sprecher. Die Verfehlungen liegen lange zurück: Die Mitarbeiter der im Jahr 2005 übernommenen und mittlerweile geschlossenen SAP-Tochter TomorrowNow hatten im großem Stil unrechtmäßig Updates bei Oracle heruntergeladen. Zuvor hatte SAP bereits 20 Millionen Dollar Strafgeld beglichen.

Europas größter Versicherer Allianz hat Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Quartal gesteigert. Der Konzernumsatz stieg um 2,5 Prozent auf 25,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 2,8 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zu. Und der Quartalsüberschuss verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr, als hohe Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen den Gewinn verhagelten, um 23 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Ein Minus bei der Schaden- und Unfallversicherung glich das Unternehmen durch Zuwächse in der Lebens- und Krankenversicherung sowie in der Vermögensverwaltung aus.

Wieder sind mit Dioxin und PCB belastete Eier von einem Hühnerhof in Niedersachsen in den Handel gelangt. Die Ware stamme von einem konventionellen Freilandhof im ostfriesischen Aurich, teilte das Landwirtschaftsministerium in Hannover mit. Der Hof mit knapp 1.000 Hennen ist gesperrt worden. Die Belastung war durch eigene Kontrollen bei einer Packstelle in Nordrhein -Westfalen entdeckt worden. Es besteht zunächst keine unmittelbare Gesundheitsgefahr beim Verzehr der Eier. Die Vertriebswege der bereits in den Handel gelangten Eier werden untersucht.

Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) verhandelt nach eigenen Angaben mit den Gewerkschaften über die Schließung von einem oder mehreren Standorten in Europa. Beim deutschen Autobauer Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall sollten "dauerhaft" Produktionskapazitäten abgebaut werden, sagte GM-Sprecher James Cain der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Auf die Frage, ob dies die Schließung einer oder mehrerer Werke in Europa bedeute, antwortete er: "Ja, darüber wird derzeit verhandelt."

Von der Korruption in ihrer Heimat frustrierte Griechen können ihrer Wut darüber ab sofort im Internet freien Lauf lassen. Der bekannte ehemalige Politiker Theodoros Pangalos startete am Donnerstag eine Seite, auf der er seine Mitbürger auffordert, ihre Erlebnisse rund um das Thema niederzuschreiben. Die "typischsten" Geschichten über Bestechung in Politik und Verwaltung will er dann in einem Buch veröffentlichen. Auf die Seite gab es zu ihrem Start einen solchen Ansturm, dass sie zeitweise nicht erreichbar war.

Die neuen Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi zur Euro-Krise haben einen Kurssturz an europäischen Börsen ausgelöst. In Madrid fiel der Index Ibex-35 binnen weniger Minuten um mehr als fünf Prozent. In Frankfurt am Main gab der Deutsche Aktienindex (DAX) um mehr als 1,5 Prozent nach. Hintergrund ist offenbar eine Enttäuschung an den Märkten darüber, dass Draghi zwar neue Maßnahmen zur Stabilisierung der Eurozone als notwendig bezeichnete, aber keine unmittelbaren Aktionen der Europäischen Zentralbank (EZB) ankündigte.

Der Opel-Mutterkonzern General Motors hat im Frühjahrsquartal deutlich mehr verdient als erwartet. Der Gewinn je Aktie lag bei 90 Cent, wie der zweitgrößte Autohersteller der Welt mitteilte. Der weltweite Marktanteil sank jedoch auf 11,6 Prozent, nach 12,3 Prozent vor einem Jahr. Ein Sorgenfall bleibt GM Europe, zu dem Opel gehört. Die Sparte schrieb einen Betriebsverlust von 361 Millionen Dollar (294 Mio Euro), nach einem Gewinn von 102 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. GM musste im ersten Halbjahr den Titel als größter Autohersteller der Welt wieder an Toyota abgeben.

Die Deutsche Rentenversicherung will sich erst im Herbst festlegen, ob die Beitragszahler Anfang kommenden Jahres stärker als bisher absehbar entlastet werden können. Einen "Handelsblatt"-Bericht, wonach der Beitragssatz 2013 auf 18,9 Prozent sinken könnte, wollte die Rentenversicherung bestätigen. Ein Sprecher verwies darauf, dass die letzte Expertenschätzung im Juni ergeben hatte, dass der Beitragssatz 2013 von 19,6 Prozent auf 19,0 Prozent sinken kann. Die nächste Schätzung stehe im Oktober an.

Trotz steigender Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt ist aus Sicht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) keine spekulative Blase erkennbar. Der Preisanstieg spiegele vielmehr die großer Nachfrage und die Attraktivität der Ballungsgebiete wider. Von 2003 bis 2011 sind die Wohunungspreise in Berlin um 39 Prozent gestiegen, in Hamburg um 31 Prozent und in München um 23 Prozent. Die Studie untersuchte deutsche Großstädte auf Zeichen einer Blasenbildung wie exzessive Kreditvergabe, häufige Verkäufe und zu hohe Preise im Vergleich zu den Mieten.

Vor der erwarteten wegweisenden Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) über neue Hilfen für Krisenländer hat Spanien am Donnerstag deutlich mehr Zinsen für neue Anleihen zahlen müssen. Der Staat sammelte bei drei Auktionen nach Angaben der Finanzagentur in Madrid zusammen 3,1 Milliarden Euro ein. Der Zins für die richtungweisende zehnjährige Anleihe kletterte auf 6,647 Prozent, nachdem er bei der vorangegangenen Versteigerung Anfang Juli noch bei 6,43 Prozent gelegen hatte. Auch die Nachfrage war nicht mehr so stark. Die Auktion war 2,4-fach überzeichnet nach 3,2-fach vor einem Monat.

Der lange Zeit robuste deutsche Automarkt kann sich der Krise nicht mehr entziehen. Im Juli schrumpfte die Zahl der Neuzulassungen um knapp fünf Prozent auf 248.000 Autos, wie der Branchenverband VDIK auf Basis vorläufiger Zahlen des Kraftfahrtbundesamts mitteilte. Von Januar bis Juli 2012 seien in Deutschland 1,88 Millionen Pkw neu zugelassen worden - ungefähr so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Die aktuellen Auftragseingänge und -bestände lägen weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres.

Die bei einem Brand in Dortmund tot aufgefundenen Kinder sind Opfer einer Gewalttat geworden. Nach Abschluss der Obduktion stehe fest, dass der vierjährige Junge und seine zwölf Jahre alte Schwester bereits vor Ausbruch des Brandes getötet worden seien, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ihr zehnjähriger Bruder erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Nähere Angaben zu Art und Umfang der Verletzungen wurden aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht bekannt gegeben.

Kugelstoßer David Storl hat den sechsten deutschen Olympiasieg in London um drei Zentimeter verpasst. Die 21,86 Meter aus dem zweiten Versuch reichten dem Chemnitzer beim Leichtathletik-Auftakt nicht, um als erster Welt- und Europameister der Geschichte auch Olympiasieger zu werden. Der Pole Tomasz Majewski stieß im dritten Versuch drei Zentimeter weiter und entriss dem 22-Jährigen vor 80.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena das Gold.

Im Zuge des Organspendeskandals hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) den Kliniken empfohlen, das interne Abrechnungssystem umzustellen. Vergütungselemente, die auf einzelne Leistungsarten oder Operationen Bezug nähmen, sollten in ein Gesamtbudget einfließen, so die "Rheinische Post". "Die Ärzte würden damit weiterhin am finanziellen Gesamterfolg ihrer Abteilung oder ihres Hauses beteiligt, nicht aber direkt von der Erbringung einzelner Leistungen finanziell profitieren", sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum der Zeitung.

Die extreme Dürre im Mittleren Westen der USA hat sich dramatisch verschärft. Von der Trockenheit sei inzwischen ein Fünftel des Landes betroffen. Das berichtet die Beobachtungsstelle für Dürren. Vor allem in den Staaten Kansas, Missouri, Nebraska und Oklahoma verschlechterte sich die Lage. Die schlimmste Dürreperiode seit Jahrzehnten trifft vor allem die Farmer, die nun um ihre Ernte fürchten und mit steigenden Lebensmittelpreisen rechnen. Auch jüngste Regenfälle könnten die Ernte-Erträge nicht retten, sagte der Klimatologe Brian Fuchs.

Die Schauspielerin Ingeborg Westphal ist tot. Die 1951 geborene Westphal sei bereits am vergangenen Samstag unerwartet gestorben, teilte ihre Künstleragentur mit. Westphal startete ihre Karriere in der DDR und spielte nach ihrer Übersiedlung in den Westen seit Mitte der 80er Jahre in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen. Zur Todesursache machte die Agentur keine Angaben. Um ihr genaues Alter hatte die gebürtige Berlinerin immer ein Geheimnis gemacht. Westphal war in TV-Serien wie "Inga Lindström", "Stubbe - Von Fall zu Fall" und "Bella Block" zu sehen.

Judo-Schwergewichtler Andreas Tölzer hat bei den Olympischen Spielen die Bronzemedaille gewonnen. Der 32-Jährige aus Mönchengladbach besiegte am Freitag den Weißrussen Igar Makaraw vorzeitig im Kampf um Platz drei. Im Halbfinale hatte der Tölzer gegen den russischen WM-Dritten Alexander Michailin verloren und damit das Traumduell gegen Frankreichs Superstar Teddy Riner verpasst, der nach Platz drei in Peking das Finale gegen Michailin gewann. Damit beendeten die deutschen Judoka das olympische Turnier mit jeweils zweimal Silber und Bronze.

Mindestens eines der drei Kinder, die im Zuge eines Wohnungsbrandes am Freitag in Dortmund ihr Leben verloren haben, ist Opfer eines Verbrechens geworden. Das stand fest, nachdem die Leiche des Zehnjährigen obduziert worden war, teilten Staatsanwalt und Polizei mit. Die Obduktion der beiden anderen Leichen werde noch bis in den späten Abend dauern. Die Leichen von zwei Kindern waren am Freitag nach dem Brand im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses entdeckt worden. Ein drittes Kind war in der Klinik gestorben. Der Vater (41) stehe nicht unter Tatverdacht.

Hunderte Belgier haben in dem Ort Malonne gegen den Zuzug der Ex-Frau von Mädchenmörder Marc Dutroux demonstriert. Die verurteilte Mittäterin kann nach 16 Jahren im Gefängnis nun auf die Freiheit hoffen: Ein Gericht genehmigte die Entlassung aus der Haft diese Woche unter Auflagen. Das Nonnenkloster der Klarissen in Malonne nahe der Stadt Namur will die Frau aufnehmen. Bei der Demo trugen viele Teilnehmer weiße und schwarze Luftballons: weiß zur Erinnerung an die Opfer von Dutroux und seiner Helfer, schwarz zum Protest gegen den jüngsten Richterspruch.

Der Ausbruch des tödlichen Ebola-Fiebers in Uganda ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Kontrolle. Der WHO-Vertreter in Uganda teilte mit, alle Personen, die Kontakt mit Ebola-Opfern gehabt hätten, seien isoliert. Es handele sich insgesamt um 176 Menschen. Der Ebola-Ausbruch war am 28. Juli in einer entlegenen Region im Westen Uganda entdeckt worden. Mindestens 16 Menschen starben an der Krankheit. Die 176 isolierten Menschen würden genauestens auf Symptome des Blutfiebers hin beobachtet.

Nach dem Tod von drei Kindern in Dortmund bei einem Wohnungsbrand sieht die Polizei Anzeichen für ein Verbrechen. Das Ergebnis der Obduktion der Leichen der beiden Jungen im Alter von vier und zehn Jahren sowie des zwölfjährigen Mädchens solle heute vorgelegt werden. Die Leichen von zwei Kindern waren am Freitag nach dem Brand im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses entdeckt worden. Ein drittes Kind war im Krankenhaus gestorben. Die Mutter der Kinder sei bereits vor längerer Zeit gestorben, hieß es. Die Kinder hätten mit ihrem Vater zusammengelebt.

Das Bistum Trier hat einen Priester im Saarland beurlaubt, der einem Jugendlichen Geld für Sex angeboten haben soll. Nach bisheriger Kenntnis habe es aber keine sexuellen Handlungen gegeben, teilte das Bistum mit. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittele gegen den Priester der Pfarreiengemeinschaft Lebach. Der Mann bestreite die Vorwürfe. Das Bistum verbot dem Priester, öffentlich die Messe zu feiern. Im Juli hatte Bischof Stephan Ackermann erstmals einen Priester wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern aus dem Klerikerstand entlassen.

Etwa einen Monat vor dem Amoklauf von Aurora (Colorado, USA) hat eine Psychiaterin des mutmaßlichen Täters seine Universität offenbar vor ihrem Patienten warnen wollen. Dies berichtet der TV-Sender KMGH. Der von der Psychiaterin kontaktierte Ausschuss für Verhaltensauffälligkeiten und Sicherheit auf dem Campus sei jedoch nicht zusammengekommen, da der 24-Jährige sein Studium an der Uni Colorado abbrechen wollte. Am 20. Juli hatte der Mann während der Premiere des neuen "Batman"-Films in einem Kino in Aurora zwölf Menschen getötet und 58 verletzt.

Mehrere karibische Urlaubsinseln haben sich in der Nacht zum Freitag auf das Eintreffen eines Tropensturms vorbereitet. Nach Angaben des US-Hurrikanzen trums bewege sich das Zentrum des Sturms mit Windgeschwindigkeiten von etwa 80 Kilometern pro Stunde auf die Inseln Barbados, St. Vincent, die Grenadinen, St. Lucia und Dominica zu. Wenn er an Stärke zunehme, könne er möglicherweise zum Hurrikan werden, befürchten Meteorologen. Sollte sich der Tropensturm auf dem derzeitigen Kurs weiter fortbewegen, könnten auch Jamaika und Kuba betroffen werden.

Papst Benedikt XVI. hat den dritten Band seines Buches "Jesus von Nazareth" über das Leben Christi vollendet. Das Datum der Veröffentlichung werde nach der Übersetzung aus dem Deutschen in verschiedene Sprachen bekannt gegeben, teilte der Vatikan am Donnerstag mit. Der abschließende Band der Trilogie trägt den Titel "Die Kindheitsgeschichten". Die ersten beiden Bände des Buchs avancierten zu internationalen Bestsellern. Sie wurden in drei Dutzend Sprachen übersetzt.

Begleitet von heftigen Regenfällen ist der Taifun "Saola" am Donnerstag über den Norden Taiwans hinweggezogen. Vielerorts standen Felder unter Wasser, zahlreiche Verkehrswege waren blockiert und die sonst geschäftige Metropole Taipeh glich einer Geisterstadt. In einigen Gegenden des Landes waren seit Dienstag mehr als 150 Zentimeter Regen gefallen. Bis zum späten Nachmittag (Ortszeit) hatte sich "Saola" zu einem starken Tropensturm abgeschwächt, der sich mit Windgeschwindigkeiten von 108 Kilometern pro Stunde nach Westen in Richtung China bewegte.

Die extreme Dürre im Mittleren Westen der USA hat sich dramatisch verschärft. Von der Trockenheit sei inzwischen ein Fünftel des Landes betroffen, hieß es bei der Beobachtungsstelle für Dürren. Demnach verschlechterte sich die Lage vor allem in den Staaten Kansas, Missouri, Nebraska und Oklahoma. Die schlimmste Dürreperiode seit Jahrzehnten trifft vor allem die Farmer, die nun um ihre Ernte bangen. Die dadurch steigenden Getreidepreise sind nach ansicht der Welthungerhilfe alarmierend, vor allem für die Menschen in der westafrikanischen Sahelzone.

Die Stiftung Warentest warnt vor dem Gebrauch von Handyprogrammen, die Autofahrer unterwegs vor Radarfallen warnen. Für Autofahrer ist die Nutzung während der Fahrt nach Ansicht vieler Juristen illegal. Wertet die Polizei die Nutzung der App als Verstoß, kann der Fahrer ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und vier Punkte in Flensburg bekommen. Das Verbot von Blitzer-Apps trifft laut Paragraf 23 der Straßenverkehrsordnung aber nur den Fahrer eines Autos. Der Beifahrer kann das Programm auf seinem Handy während der Fahrt also durchaus nutzen.

Judoka Dimitri Peters hat beim olympischen Turnier in London die dritte Medaille für die deutsche Mattenkämpfer geholt. Der 28-Jährige aus Rotenburg besiegte im kleinen Finale den Usbeken Ramsiddin Sajidow. Im Halfinale hatte Peters unter den Augen von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin gegen den russischen Weltmeister Tagir Chaibulajew aus Russland verloren.

Äthiopiens Ausdauer-Ass Tirunesh Dibaba hat wie schon 2008 in Peking OlympiaGold über 10.000 Meter gewonnen. Sie setzte sich am Freitagabend in London klar in 30:20,75 Minuten durch. Silber ging an die WM-Zweite Sally Jepkosgei Kipyego aus Kenia in 30:26,37 Minuten. Weltmeisterin Vivian Jepkemoi Cheruiyot, ebenfalls aus Kenia, wurde Dritte in 30:30:44 Minuten. Die einzige deutsche Starterin Sabrina Mockenhauptkam in 31:50:35 Minuten als 17.in Ziel.

Die deutschen Tischtennis-Herren stehen im Viertelfinale des Team-Wettbewerbs. Der frisch gebackene Olympiadritte Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Bastian Steger erkämpften im Achtelfinale gegen Schweden ein 3:1 und treffen nach einem Ruhetag am Sonntag auf Österreich. Boll unterlag zum Auftakt dem 46 Jahre alten Jörgen Persson 1:3. Ovtcharov glich mit einem 3:2 gegen Pär Gerell aus, bevor Steger erst im Doppel mit Boll und dann im Einzel gegen Persson (beides 3:0) punktete. Am Nachmittag hatten die deutschen Damen mit dem klaren 3:0 gegen Australien die Runde der letzten Acht erreicht .

Kugelstoßer David Storl hat den sechsten deutschen Olympiasieg in London um drei Zentimeter verpasst. Der Weltmeister musste sich mit 21,86 Metern nur dem Polen Tomasz Majewski geschlagen geben, der 21,89 Meter weit stieß und wie schon in Peking 2008 triumphierte. Damit ist das deutsche LeichtathletikTeam allerdings bereits erfolgreicher als zuletzt 2008 bei den Spielen in Peking mit einmal Bronze. Platz drei ging mit 21,23 m an den US-Amerikaner Reese Hoffa. In der Qualifikation ausgeschieden war nach Verletzungsproblemen im Vorfeld Ex-Europameister Ralf Bartels.

Mit hochgesteckten Erwartungen ist Weitspringer Christian Reif beim Olympia-Auftakt hauchdünn am Finaleinzug gescheitert. Mit 7,92 m verpasste der Europameister von 2010 als 13. den Endkampf, während Sebastian Bayer mit gleicher Weite als 12. und Letzter in den Final-Vorkampf am Samstag einzog. "Edelmetall ist ganz klar das Ziel, alles andere wäre tiefgestapelt", hatte der 27-jährige Reif am Vortag gesagt und versichert: "Es gibt keinen klaren Favoriten, keiner, der weiter springen könnte, als ich es mir zutraue. Die 8,10 m in der Qualifikation dürften kein Problem sein."

Mitfavoritin Nadine Müller ist souverän ins Diskus-Finale eingezogen. Die WM- und EM-Zweite warf in der Qualifikation im ersten Versuch 65,89 m und übertraf das geforderte Limit für den Endkampf von 63 m deutlich. Müllers härteste Konkurrentinnen warfen sich ebenso locker ins Finale. Die Jahresweltbeste Darja Pischtschalnikowa (70,69) aus Russland kam auf 65,02 m, Kroatiens Europameisterin Sandra Perkovic auf 65,74 m. Die Kubanerin Yarelys Barrios erzielte mit 65,94 Meter die Bestweite. "Die Medaillen werden bei Weiten um die 67 Meter vergeben", erklärte die 26- jährige Müller.

Tennisprofi Tommy Haas steht beim ATP- Turnier von Washington im Halbfinale. Haas gewann bei der mit 1,05 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung gegen Tobias Kamke mit 6:1, 6:2. Damit ist Haas der letzte deutsche Tennisprofi, der noch im Turnier ist. Für die Olympischen Spiele in London war Haas überraschend nicht nominiert worden.

Zwei Tage nach dem Halbfinal-Aus über 100 m Freistil hat Weltrekordlerin Britta Steffen über die halbe Distanz das Finale erreicht. Die Doppelsiegerin von Peking belegte in 24,57 Sekunden im Halbfinale den vierten Platz. Die 28-Jährige, die neben dem ersten Einzel auch in zwei Staffeln den Endlauf verpasst hatte, verbesserte sich im Vergleich zum Vorlauf um 13 Hundertstel. Zwei Zehntel fehlten ihr zu ihrer Zeit von der EM in Debrecen, wo sie vor zwei Monaten Gold gewonnen hatte. Halbfinal-Schnellste war die 100-m-Olym piasiegerin Ranomi Kromowidjojo (Niederlande) in 24,07.

Florent Manaudou hat als erster Franzose olympische Schwimm-Gold über 50 m Freistil gewonnen. Der jüngere Bruder von Athen-Olympiasiegerin Laure Manaudou schlug im Londoner Finale in 21,34 Sekunden an und siegte damit deutlich vor dem US-Amerikaner Cullen Jones, der 21,54 benötigte. Peking-Sieger Cesar Cielo aus Brasilien, der im vergangenen Jahr unter Dopingverdacht gestanden hatte, musste sich dieses Mal mit 21,59 Sekunden und Bronze zufrieden geben. Deutsche Schwimmer hatten sich auf dieser Strecke nicht für Olympia qualifiziert.

Die SpVgg Unterhaching hat zumindest für 19 Stunden die Tabellenführung der 3.Liga übernommen. Der frühere Bundesligist (7 Punkte) gewann beim SV Wehen Wiesbaden mit 2:0 (0:0) und profitierte von der 1:2 (0:1)-Niederlage des bisherigen Spitzenreiters Preußen Münster (6) bei Darmstadt (4). Zwei Punkte ließ auch Topfavorit Alemannia Aachen (5) liegen, der gegen die 2.Mannschaft von Borussia Dortmund (2) nur zu einem 1:1 (0:1) kam. Ex-Bundesli gist Arminia Bielefeld (5) feierte derweil beim 3:2 (2:1) gegen den 1.FC Saarbrücken (3) den ersten Saisonsieg, Fabian Klos erzielte alle drei Tore.

Bei seinem letzten olympischen Einzelstart hat Michael Phelps seine 17. Goldmedaille gewonnen. Der Rekord-Olympiasieger aus den USA schlug über 100 m Schmetterling in 51,21 Sekunden an. Hinter dem Superstar holten der Südafrikaner Chad le Clos und der Russe Jewgeni Korotyschkin in 51,44 Sekunden jeweils Silber. Der deutsche Meister Steffen Deibler wurde in 51,81 Sekunden gleichauf mit dem serbischen Europameister Milorad Cavic Vierter und erzielte damit die beste deutsche Einzelplatzierung bei den Spielen in London. Benjamin Starke war im Halbfinale gescheitert.

Jungstar Missy Franklin hat sich mit einem Weltrekord und dem dritten Olympiasieg zur Schwimm-Königin von London gekrönt. Die 17-jährige US-Amerikanerin triumphierte im Aquatics Centre über 200 m Rücken in der neuen Bestzeit von 2:04,06 Minuten und stellte damit den siebten Schwimm-Weltrekord bei den Spielen in London auf. Wenig später holte auch Franklins Landsfrau Katy Ledecky die Goldmedaille. Sie lag nach 800 Metern Freistil in 8:14,63 Minuten deutlich vor der Silbermedaillengewinnerin Mireia Belmonte Garcia (8:18,76/Spanien) und der Britin Rebecca Adlington (8:20,32)

Rekordweltmeister Sebastien Loeb hat bei der Rallye Finnland seine Führung behauptet, aber an Vorsprung eingebüßt. Nach neun Wertungsprüfungen führt der Franzose mit fünf Sekunden Vorsprung auf seinen Citroen-Teamkollegen, den finnischen Lokalmatadoren Mikko Hirvonen. Dessen Landsmann Jari-Matti Latvala folgt im Ford zehn weitere Sekunden zurück. In der WM-Wertung führt der achtmalige Weltmeister Loeb mit 145 Punkten auch in diesem Jahr deutlich vor Hirvonen (107). Die neun Wertungsprüfungen teilten sich die beiden Rivalen fast allein auf, jeder gewann vier.

Verena Sailer ist bei den Olympischen Spielen in London ins Halbfinale am Samstag über 100 m eingezogen. Die 26-Jährige wurde in starken 11,12 Sekunden Dritte in ihrem Vorlauf und qualifizierte sich damit direkt für die Runde der besten 24. "Ich freue mich, nochmal laufen zu können. Es ist ein Traum hier draußen sein zu können. Ich freue mich so auf morgen", sagte die Studentin im ZDF. Vor einer Woche hatte Sailer ihre persönliche Bestzeit beim Testwettkampf in Weinheim/Bergstraße auf 11,05 Sekunden gesteigert.

Absteiger Hertha BSC ist nur mit einem Remis in die neue Saison der 2.Bundes- liga gestartet. Die Berliner kamen zum Auftakt gegen den SC Paderborn nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus.Der mit vielen prominenten Zugängen verstärkte FC Ingolstadt verspielte eine Zwei-Tore- Führung gegen Energie Cottbus und musste sich mit einem 2:2 (2:0) begnügen, der FC St.Pauli mit einem 0:0 bei Erzgebirge Aue. Kurz vor Ende überschlugen sich in Berlin die Ereignisse. Zunächst traf Alban Meha (86./Foulelfmeter) für die Gäste, doch Sami Allagui (88.) zerstörte die Paderborner Sieghoffnungen.

Der britische Bahnvierer ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat wie schon 2008 in Peking in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung den Olympiasieg geholt. Das Quartett mit Geraint Thomas, Edward Clancy, Steven Burke und Peter Kennaugh steigerte im Londoner Velodrom im Finale mit der Siegerzeit von 3:51,659 Minuten seinen eigenen Weltrekord um 0,636 Sekunden auf 3:51,659 Minuten. Silber ging an die chancenlosen Australier in 3:54,581. Im kleinen Finale gewann Neuseeland gegen Russland die Bronzemedaille.

Deutschlands Golfstar Martin Kaymer hat beim WGC-Bridgestone Invitational in Akron/Ohio einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der 27-Jährige spielte in der zweiten Runde nur eine 72er Runde auf dem Par-70-Kurs des Firestone Country Clubs. Zum Auftakt hatte Kaymer bei dem mit 8,5 Millionen Dollar dotierten Turnier der US-PGA-Tour 68 Schläge für die 18 Löcher benötigt. Kaymer war als einer der ersten Teilnehmer in die zweite Runde gestartet. Marcel Siem schlug erst vier Stunden nach Kaymer ab.

Aufregung im Olympia-Lager der deutschen Ruderer: Wegen Kontakten in die rechte Szene ist die Rostockerin Nadja Drygalla aus dem olympischen Dorf abgereist. Der DOSB begrüsst die Entscheidung und scheint überrascht. Dabei war das Innenministerium von MecklenburgVorpommern schon vorher informiert. Man habe im vergangenen September von dem Sachverhalt erfahren und Gespräche mit Drygalla geführt, sagte Innenminister Lorenz Caffier. Daraufhin war die 23-Jährige aus dem Polizeidienst ausgeschieden. Warum der DOSB nicht von den Hintergründen wisse, könne er sich nicht erklären, so Caffier weiter.

Judith Arndt, die Olympiazweite im Zeitfahren, hat bei den olympischen Bahnradwettbewerben zusammen mir Charlotte Becker und Lisa Brennauer die Qualifikation in der 3000-m-Mann- schaftsverfolgung überstanden. Das Trio des Bundes Deutscher Radfahrer belegte in 3:22,058 Minuten den siebten Rang und darf damit am Samstag in der ersten Runde antreten, an der die acht besten Teams teilnehmen. Die beste Quali-Zeit im Londoner Velodrom fuhr Weltmeister Großbritannien, der seinen eigenen Weltrekord um fünf Hundertstel auf 3:15,669 Minuten verbesserte.