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Schumacher greift doppelt an

Der Ferrari-Star verzichtet auf die Hälfte seines Gehalts, um Kimi Räikkönen als künftigen Teamkollegen zu verhindern. Und mit der Pole Position in Magny-Cours erhöht er den Druck auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso

von Burkhard Nuppeney und Robert Dunker

Ferrari-Pilot Michael Schumacher
Ferrari-Pilot Michael Schumacher
Foto: dpa

Die Strategie ging gründlich daneben. Michael Schumacher wollte "Ruhe haben" und "den Kopf frei für die Weltmeisterschaft". Die Entscheidung über seinen Verbleib in der Formel 1 müsse darob hinten anstehen. Jetzt hat er den Salat. Kein Rennen, an dem den zaudernden Ferrari-Pilot nicht Journalisten belagern: "Wie steht es um Ihre Vertragsverlängerung, Michael?"

Weil es "nichts Neues" von Schumacher gibt, das aber schon seit sieben Rennen, hat die Redaktion der französische Sportzeitung "L'Equipe" zum Großen Preis von Frankreich an diesem Wochenende Kollegen im Pressezentrum befragt. Das Ergebnis ist ein dreifarbiges Schumacher-Barometer: Er hört auf (roter Bereich), alles offen (gelb), er bleibt (grün).

Gestern stand der Zeiger irgendwo zwischen Dunkelgelb und Hellgrün. Für Eingeweihte aber steht so gut wie fest: Schumacher fährt zwei weitere Jahre für die Scuderia Ferrari. Am zweiten September-Wochenende beim Heimrennen in Monza wird der italienische Rennstall die Personalie verkünden. Den Beweis seiner Klasse lieferte Schumacher einmal mehr in der Qualifikation zum Grand Prix ab: Er raste souverän auf die Pole Position, Weltmeister Fernando Alonso wurde im Renault hinter dem zweiten Ferrari-Pilot Felipe Massa Dritter. Mit einem Sieg heute will Schumacher den WM-Kampf endgültig wieder offen gestalten.

Daß Teamchef Jean Todt bei der Fahrerpaarung für 2007 noch nicht Vollzug vermelden ließ, ist auf den ersten Blick ein Schönheitsfehler. Schumacher fehlt noch ein Teamgefährte. Es ist eine der heikelsten Entscheidungen in der Ära Todt. Für den sensiblen Arbeitsplatz kommen nur zwei Fahrer in Betracht. Massa, der von Todts Sohn Nicolas gemanagt wird. Und McLaren-Pilot Kimi Räikkönen, der einen Vorvertrag mit Ferrari unterzeichnet hat.

Schattenmann oder Schreckgestalt, das ist für Schumacher die Frage. Beide Fahrer bieten ihm unterschiedliche Perspektiven. Während er Massa wie gestern in der Qualifikation auch künftig problemlos beherrschen könnte, hätte er in Räikkönen den neben Fernando Alonso gefährlichsten Herausforderer im eigenen Team. Tatsache ist, daß Ferrari Schumacher viel verdankt und umgekehrt. "Ferrari ist meine zweite Familie", sagt der Rekordweltmeister über seinen italienischen Arbeitgeber, dessen Präsident Luca di Montezemolo verspricht: "Ferrari wird immer ein Auto für Michael haben."

Kimi Räikkönen, gestern Sechster, müßte sich als Ferrari-Pilot mit diesen Abhängigkeiten auseinandersetzen. Laut Eddie Irvine, dem erfahrenen Grand-Prix-Piloten (146 Rennen), das reinste Himmelfahrtskommando: "Wer bei Ferrari gegen Michael fährt, hat keine Chance." Irvine selbst und Rubens Barrichello verzweifelten an Schumachers Hausmacht. Weltmeister durfte nur Schumacher werden. Der Titelgewinn aber genießt für Räikkönen nach bald fünf frustrierenden Jahren bei McLaren-Mercedes, so sein Management, "höchste Priorität". Räikkönen will die WM-Trophäe, von der er glaubt, daß er sie schon längst verdient hat.

Schumacher gibt Gleichgültigkeit beim delikaten Fahrercasting vor: "Ich habe meine Entscheidung noch nie von etwaigen Teamkollegen abhängig gemacht. Das ist diesmal nicht anders." Insider aber wollen wissen, daß er trotz seiner starken Ausgangsposition bei der Teamleitung heftig gegen ein Engagement des zwölf Jahre jüngeren Finnen interveniert. Dazu würde eine absurd klingende Theorie passen, die im Fahrerlager von Magny-Cours kursierte, die aber für die Formel 1 nicht untypisch wäre: Hält Ferrari an Massa fest, würde Schumacher auf bis zu 50 Prozent seiner 35-Millionen-Dollar-Gage verzichten. Schumachers Vermögen beläuft sich nach Schätzungen des Wirtschaftsmagazins "Forbes" auf rund eine Milliarde Dollar. Ferrari könnte angesichts des gesparten Gehalts die 3,5 Millionen Dollar verschmerzen, die Räikkönen im Falle der nicht eingelösten Option kassiert, und den Rest in die Entwicklung eines neuen Weltmeisterautos stecken.

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