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Die Scorpions sind wieder da. Ohne Schmusenummern, ohne Orchester, ohne Kuschelrock. Und erste Kritiker freuen sich über harte Riffs, quirlige Gitarrenläufe und schräge Gesangslinien. Heute erscheint also ihr 21. Album „Humanity – Hour 1“. Darin engagieren sich die Hannoveraner für Menschlichkeit und gegen Bedrohung. Reiner politischer Aktivismus dagegen ist ihnen angeblich fremd. Das behauptet zumindest Gitarrist Matthias Jabs im Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Warum, fragt man sich, werden die Scorpions dann doch politisch? Und noch nicht mal politisch korrekt? Die Behauptung, ihr Hit „Wind of Change“ sei die „Hymne zum Mauerfall“, unterstützt die Band jedenfalls noch – mit ihrem Musical, dass am 9. 11. 2009 uraufgeführt werden soll.

in unserer kurzen Blog-Vergangenheit haben sich versehentlich einige Kommentare wie von Zauberhand gelöscht. Zu der Zauber-Hand gehörte sicher auch ein Zauber-Arm und an dem hing sicherlich eine zauberhafte Person dran. Deshalb war alles – trotz technischem Fortschritt – ganz menschlich.

In Zeitungen geht es um Hochleistungen und Schandtaten – um Dinge, die einen begeistern und um Menschen, die noch miesere Typen sind als man selber. Ist es nicht merkwürdig, dass an jedem Tag genau soviel passiert, wie in die Zeitung passt? Mal genügen 32 Seiten, mal 60 Seiten? Geben wir es gleich zu: Täglich wird die Welt passend gemacht. Aber wichtiger ist doch, wie die Welt sich darstellt: Wird sie überblickt? Oder durchschaut? Wenn die Leser Glück haben, bietet ihnen die Zeitungslektüre eine kleine Weiterbildung oder stärkt ihre Urteilskraft. Wenn die Zeitung Pech hat, verliert sie Leser. Aber wer sind eigentlich DIE LESER? Und was erwarten sie?

Wir haben für das Magazin der Berliner Zeitung ein langes Interview mit Wolfgang Schneiderhan geführt, dem ranghöchsten Offizier der Bundeswehr. Bevor wir zu ihm in den Berliner Bendlerblock gingen, dachte ich mir: So ein Generalinspekteur ist doch gewiss ein schneidiger Kerl, mit militärischem Auftreten durch und durch, zackig und autoritätsheischend?

Wahlabende in der Redaktion sind spannend. Aus manchen Quellen laufen schon vor 18 Uhr Trendmeldungen über das Ergebnis ein. Deshalb wussten wir bei der Berliner Zeitung schon früh, wie Bremen gewählt hat: Links!

Horst Köhler hat Christian Klar besucht. In ein paar Tagen wird er entscheiden, ob er den einstigen RAF-Terroristen begnadigt. Die Stammtischseele kocht, die Herren Stoiber, Söder & Co. schäumen.

In Kreuzberg wird ein McDonalds gebaut. Der erste McDonalds. Mitten in SO36. Es gibt Leute in Kreuzberg, die das nicht so gut finden. Und es gibt viele Leute außerhalb von Kreuzberg, die es wiederum nicht gut finden, dass die Kreuzberger das nicht gut finden. Es sei anti-amerikanisch gegen McDonalds zu sein, heißt es unter anderem. Ach ja?

Wahrscheinlich gibt es in Berlin heute doppelt so viele Gegner des bevorstehenden G8-Gipfels ins Heiligendamm wie gestern. Zumindest die Zahl der potentiellen G8-Gegner hat sich in nur 24 Stunden vervielfacht. Das ist ein ziemlicher Erfolg – für die Bundesanwaltschaft.

Es gibt gerade eine Ausstellung in Berlin, die "Das hat's bei uns nicht gegeben" heißt und von Antisemitismus in der DDR handelt. Klingt interessant. Außerdem soll es da Streit geben. Wäre vielleicht nicht schlecht, mal hinzugehen. Am Wochenende vielleicht. Tja: Am Wochenende geht das aber nicht.

Der in San Francisco lebende Regisseur Matthias Visser hat den Publikumspreis des 4. Internationalen Fußballfilmfestivals „11mm“ in Berlin gewonnen. Der 1969 in Kassel geborene Filmemacher erhielt die „Goldene Elf“ für die Welt-Uraufführung seines Werkes „Fan-Demanium“ – ein großartiger, anderer Rückblick auf die Weltmeisterschaft 2006.

Der Montagabend stand im Zeichen des erstmals ausgetragenen 11mm shortkicks. Filmemacher aus aller Welt hatten sich an dem Kurzfilm-Wettbewerb beteiligt. Über 50 Einsendungen erreichten die Festivalmacher – sogar aus Argentinien kam ein Film, der es in die Endauswahl am Montagabend schaffte.

Ein kurzer Nachtrag zum vorigen Eintrag. Das 30-Sekunden-Video gibt einen hervorragenden Eindruck von der erhabenen Stimmung des Stummfilm-Abends. Viel Spaß damit.