Bild:Gletscherschmelze.jpg Bild:Glacier_Mass_Balance_Map_German.png zeigen fast alle Gletscher eine deutliche Abnahme.]] Bild:Glacier_Mass_Balance_German.png Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist ein deutlicher Rückgang der Gebirgsgletscher zu beobachten. Dieser Vorgang des Abschmelzen von Gletschern wird '''Gletscherschmelze''' genannt und ist keinesfalls gleichzusetzen mit der in Gebirgen und Hochlagen alljährlich im Frühling einsetzenden Schneeschmelze. == Weltweiter Gletscherschwund == Die Alpengletscher beispielsweise verloren in den vergangenen 150 Jahren etwa ein Drittel ihrer Fläche. Zu erkennen ist dies an Gemälden, Zeichnungen oder alten Fotografien. Sie zeigen eindrucksvoll die unterschiedlichen Gletscherflächen von damals im Vergleich zu heute. Ebenso ist auch ein Rückgang des Eises in den Polargebieten zu beobachten, wo es den zurückliegenden Jahren vermehrt zum Abbrechen größerer Schelfeisgebiete gekommen ist. Beides wird in Zusammenhang gebracht mit der globalen Erwärmung. == Gletscher als Klimaindikatoren == Es ist wichtig zu erwähnen, dass sich Gletscher praktisch nie "ruhig" verhalten. Sie befinden sich ständig in einem Hin und Her zwischen Rückzug und Vorstoß. So werden die Alpengletscher seit etwa 1850 kleiner, wobei aber die meisten Gletscher in dieser Region um 1920 und 1980 wieder ein Stück vorstießen, was die durchschnittliche Flächenabnahme aber nicht beeinflusste. Jedoch sind die Gletscher relativ träge, was dafür sorgt, dass sie weniger durch einzelne Wetterlagen beeinflusst werden als vielmehr durch langjährige Klimaveränderungen. Daher sind sie in ihrer Gesamtheit ein guter Indikator für langfristige Temperaturtrends. == Gletscherrückgang in der Arktis == Besonders in den polaren Breiten macht sich die globale Erwärmung stark bemerkbar. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte sich dort die jährliche Durchschnittstemperatur um bis zu 6°C erhöhen. Schon jetzt haben Satellitenfotos gezeigt, dass es durch den Eisrückgang möglich sei, mit einem Schiff zum Nordpol zu gelangen. Auch auf Grönland schmelzen die Eismassen immer schneller. So seien die Temperaturen im Süden der größten Insel der Welt seit Mitte des 20. Jahrhunderts bereits um 2,5 °C gestiegen und im Vergleich von Messungen aus dem Zeitraum von 2002 bis 2004 hat sich die Gletscherschmelze zwischen 2004 und 2006, also in nur zwei Jahren, verdoppelt. Klimaforscher der Universität Washington sagen voraus, dass bis zum Jahr 2040 das komplette Eis des Nordpols verschwunden sein könnte, sollte man nicht sofort mit dem Ausstoß von Treibhausgasen aufhören. Deutsche Forscher dagegen rechnen erst ab dem Jahre 2080 mit einem vollkommenen eisfreien Nordpolarmeer. == Rückgang der Alpengletscher == Besonders drastisch sind die bereits oben angeführten Gletscherrückgänge in den Alpen. Seit 1850 hat sich der Eisbestand halbiert. So büßt der in der Schweiz gelegene Aletschgletscher beispielsweise derzeit jährlich etwa 50 m an Länge ein und bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnten beinahe alle Gletscher der Alpen verschwunden sein, was widerum für große Probleme für die Trinkwasserversorgung, Energiegewinnung etc. nach sich ziehen wird. Besonders der Jahrhundertsommer 2003 hinterließ bei den Alpengletschern Spuren. Deutschlands größter Gletscher zum Beispiel, der Schneeferner auf dem Zugspitzplatt, schmolz während der über zwei Wochen andauernden Hitzewelle im August 2003 täglich um rund 10 cm ab, obwohl er von der Bayrischen Zugspitzbahn bereits mit weißen Folien, welche die Sonnenstrahlen im Sommer abhalten sollen, geschützt wird. Am 10._Mai 2005 meldete Dpa, dass im Schweizer Wintersportort Andermatt provisorisch Teile des Gurschengletschers mit 2500 m² Vliesstofffolien gegen weiteres massives Wegschmelzen abgedeckt worden seien. Die ETH Zürich betrachtete dies als erfolgreich, da der Gletscher unter der Folie nur 30 cm (unabgedeckt: 180 cm) schmolz. ==Siehe auch== * Folgen_der_globalen_Erwärmung * Globale_Erwärmung * Gletscher ==Weblinks== *Wenn die Gletscher tanzen - Als Folge der Klimaerwärmung häufen sich im Sommer die Gletscherbeben in Grönland *Bericht der ETH zur Gletscherabdeckung *Wenige Gletscher, mehr Hochwasser und Dürren Telepolis *Klimawandel und Gletscherschwund Kategorie:Glaziologie Kategorie:Klimatologie Kategorie:Umweltschutz {{Link FA|en}} En:Retreat_of_glaciers_since_1850 Es:Retroceso_de_los_glaciares_desde_1850 Pt:Recuo_dos_glaciares_desde_1850