Kopenhagen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel behandelt die Hauptstadt Dänemarks; zum gleichnamigen Segelschulschiff siehe Skoleskibet København.
Kopenhagen
København

Kopenhagen Innenstadt
Die Innenstadt von Kopenhagen

Stadtwappen Lage in Dänemark

Gemeinde Kopenhagen

Basisdaten
Staat: Dänemark
Amt: Region Hovedstaden
Gründung: ≈ 1000
Koordinaten: 55° 40' N, 12° 34' O Koordinaten: 55° 40' N, 12° 34' O
Höhe: 0-24 m ü. NN
Fläche: Kopenhagen Stadt: 88 km²
Einwohner: 503.699 [1][2] (1. Januar 2007)
(Hovedstadsområdet 1,1 Mio)[3]
(Region Hovedstaden: 1,6 Mio)[4]
Bevölkerungsdichte: 5.724 Einwohner/km²
Telefonvorwahl: 0045
Stadtgliederung: 15 Bezirke
Offizielle Website: www3.kk.dk
E-Mail-Adresse: borgerservice@kk.dk
Innenstadt Bürgermeister: Ritt Bjerregaard
Satellitenbild von Kopenhagen
Sattellitenbild

Kopenhagen (dänisch     København ?/i, mittelalterdänisch Køpmannæhafn = „Kaufmannshafen“, latein Hafnia, schwed. Köpenhamn, engl. Copenhagen) ist die Hauptstadt Dänemarks und das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes.

Kopenhagen gehört zu den bedeutendsten Metropolen Nordeuropas und zählt dort zu den schönsten und meistbesuchten Städten. Die Stadt hat 503.699 Einwohner (2007)[5][6] (inklusive Hovedstadsområdet 1.145.804 (2007)[7]) und gehört zur dänischen Verwaltungsregion Region Hovedstaden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Kopenhagen liegt auf Dänemarks größter Insel Seeland (Sjælland), nicht weit von Malmö im schwedischen Schonen. Ein kleinerer Teil Kopenhagens liegt auf der Insel Amager. Geologisch befindet sich die gesamte Stadt auf der eiszeitlichen Grundmoränenlandschaft, die weite Teile Dänemarks einnimmt. Bei Kopenhagen ruht die Moräne auf relativ hoch gelegenem Kalkstein, der aus Kreidekalkstein der Oberkreide (Maastricht) besteht und beim Bau der Metro erhebliche Probleme mit sich brachte.

Unterschieden werden muss zwischen der eigentlichen Stadt Kopenhagen, dem Großraum Kopenhagen und dem ehemaligen Verkehrsverbund:

Umgebung Kopenhagens um 1888
Umgebung Kopenhagens um 1888
Der Stadtteil Christianshavn
Der Stadtteil Christianshavn
Kopenhagen um 1895
Kopenhagen um 1895
  • Zur Stadt Kopenhagen gehören der eigentliche, von den Kopenhagener Seen und dem Hafen umgebene Stadtkern, die so genannten „Brückenquartiere“ (Brokvarterer): Østerbro, Nørrebro, Vesterbro, Amagerbro; die Stadtteile Christianshavn, Ørestad, Islands Brygge, Valby, Vanløse und Brønshøj; aber nicht die eigenständige, kreisfreie Gemeinde Frederiksberg.
  • Der Großraum Kopenhagen (Hovedstadsområdet) umfasst die Städte Kopenhagen, Frederiksberg sowie das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Københavns Amt, bildet aber keine eigenständige Verwaltungseinheit. Kopenhagen und die schwedischen Städte Malmö und Lund bilden zusammen eine grenzüberschreitende Metropolregion, die Öresundregion.
  • Zum ehemaligen Verkehrsverbund gehören der Großraum Kopenhagen sowie das Gebiet, das in etwa von Helsingør über Frederikssund und Roskilde bis nach Køge abgegrenzt ist, teilweise erstreckt sich der Verbund noch etwas weiter. Landgebiet: 2673 km²; Einwohner: 1.825.814 (2007); 683 Ew./km². Die Kommunen Greve, Solrød, Køge, Roskilde und Lejre werden statistisch Østsjælland (Ostseeland) genannt.

Die Kommunen in nächster Nähe von und einschließlich Kopenhagen, insgesamt 33, machen 6,3 Prozent des Gesamtgebiets von Dänemark aus und werden von 33,5 % seiner Gesamtbevölkerung bewohnt. Stevns Kommune gehört in Zukunft statistisch zu Vest- og Sydsjælland. Der neue Verkehrsverbund heißt Trafikselskabet Movia und umfasst ganz Ostdänemark (45 Kommunen), jedoch ohne die Kommune Bornholm.

[Bearbeiten] Geschichte

Im 12. Jahrhundert wurde am Øresund eine Burg errichtet, die den kleinen Handelshafen nach Schonen und Amager am Fischersiedlung Havn („Hafen“) sichern sollte. Nicht zuletzt die günstige Lage ungefähr halbwegs zwischen dem wichtigen Bischofssitz in Roskilde und dem skandinavischen Erzbischofssitz in Lund (damals dänisch) war von entscheidender Bedeutung. Entsprechend erhielt auch die mit der Burg neu gestaltete Siedlung den Namen Køpmannæhafn („Kaufmännerhafen“). 1254 erhielt das junge Kopenhagen von Bischof Jakob Erlandsen sein erstes Stadtrecht, allerdings wurde die Stadt im Jahr 1369 als unliebsamer Konkurrent der Hanse zusammen mit der Burg zerstört.

Doch die Entwicklung ließ sich nicht mehr aufhalten: 1416 wurde die wiederaufgebaute Stadt Residenz des Königs, und 1443 übernahm sie von Roskilde die Hauptstadtfunktion. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts blühte Kopenhagen unter Christian IV. auf.

Kopenhagen erlebte in seiner Geschichte immer wieder Katastrophen, Seuchen und Kriege. Von 1658 bis 1659 hielt die Stadt einer Belagerung stand, während das übrige Dänemark von den Schweden vollständig besetzt war. Im 18. Jahrhundert starb nach Pest und Seuchen ein Drittel der Stadtbewohner. 1728 sowie 1795 wüteten zwei Stadtbrände. Der Wiederaufbau führte zur heutigen, vom Baustil des 18. Jahrhunderts geprägten Altstadt. In Präventivschlägen bombardierten 1801 (bei der Seeschlacht von Kopenhagen) und 1807 die Engländer die Hauptstadt des bis dahin neutralen Dänemarks und richteten vor allem durch den im zweiten Angriff ausgelösten Großbrand erheblichen Schaden an. Nach dem Sieg der Engländer musste Kopenhagen sämtliche hier ankernden Schiffe ausliefern und konnte sich erst nach Jahrzehnten wieder von dieser Niederlage erholen. 1848 zwangen öffentliche Demonstrationen in Kopenhagen König Frederik VII. zu Reformen und dem Erlass eines Grundgesetzes. Mit den nationalen Spannungen und Dänemarks Verlust von Schleswig und Holstein im Krieg von 1864 verließen auch viele deutschsprachige Beamte und Kaufleute die Stadt, die sie bis dahin jahrhundertelang mitgeprägt hatten.

Mit der Industrialisierung im späten 19. Jahrhundert wuchs die Stadt durch Zuzüge vom Land rasch an. Die Befestigungsanlagen wurden geschleift beziehungsweise in Parks (unter anderen den Tivoli, Ørstedsparken und Østre Anlæg) verwandelt. Die im Osten gelegene Wallanlage sowie die Festung Kastellet sind jedoch erhalten. Um die Mittelalterstadt herum wuchsen schnell Arbeiter- und Bürgerviertel, die bis heute noch aus um 1870 bis 1900 gebauten Häusern bestehen.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

Denkmal für die ermordeten kommunistischen dänischen Freiheitskämfer, (Churchillpark)
Denkmal für die ermordeten kommunistischen dänischen Freiheitskämfer, (Churchillpark)

Am 9. April 1940 wurde Kopenhagen kampflos von deutschen Truppen eingenommen. Die Stadt blieb wie das übrige Dänemark bis zum 5. Mai 1945 besetzt, aber bis auf wenige Ausnahmen von Kriegszerstörungen verschont. Einige Industriebauten wurden zum Ziel von Angriffen dänischer Widerstandskämpfer. Als am 29. August 1943 die dänische Regierung zurücktrat, folgte eine unruhige Zeit. Im Juni 1944 begann im Arbeiterviertel Nørrebro ein gegen die Besatzungsmacht gerichteter Generalstreik, der sich auf ganz Dänemark ausbreitete. Im August 1944 wurden im Zuge einer Vergeltungsaktion weite Teile des Tivolis, die Königliche Porzellanmanufaktur, ein Bürgerversammlungshaus und ein Studentenwohnheim von der Schalburg-Gruppe, einem dänischen SS-Korps, gesprengt. Am 21. März 1945 bombardierten alliierte Flugzeuge, die das Gebäude für das Gestapo-Hauptquartier hielten, versehentlich die französische Jeanne-d'Arc-Schule im Stadtteil Frederiksberg. Etwa 200 Todesopfer waren die Folge; es kam zu einem Großbrand, durch den 900 Menschen ihre Wohnung verloren.

[Bearbeiten] Neuere Geschichte

1948 wurde der „Fingerplan“ entworfen. Wie die ausgestreckten Finger einer Hand sollten Vororte an fünf S-Bahnlinien entlang ausgebaut werden, während das Land zwischen den Fingern als grüne Keile erhalten wurde. Von circa 1960 bis 1990 sank die Einwohnerzahl der Stadt, da viele Menschen in die Vororte zogen.

Seit 1990 findet eine neue Stadtentwicklung statt, unter anderem mit dem Bau vieler moderner Bauten am Hafen wie zum Beispiel des „Schwarzen Diamanten“ (Königliche Bibliothek) und des Opernhauses. Die 2002 eingeweihte Metro soll bis 2015 auf mehrere Linien erweitert werden. 2000 wurden die Öresundverbindung eröffnet und der südschwedische Raum um Malmö durch ein regionales Schnellzugnetz mit Kopenhagen verbunden. Arbeits- und Wohnungsmarkt beiderseits des Öresunds sind zum Teil zusammengewachsen. Kopenhagen erlebt einen Zustrom von wissensbasierten und kreativen Betrieben sowie von Studenten aus ganz Skandinavien und bleibt das unbestrittene Kraftzentrum Dänemarks. Als Ergebnis stiegen jedoch Wohnungspreise und Verkehrsprobleme kräftig an. Der Bau von Hochhäusern, die dem Wohnungsmangel abhelfen und der Stadt ein „Metropolgepräge“ geben sollten, wurde vorgeschlagen; von Gegnern wird jedoch hervorgehoben, dass eben die Abwesenheit von hohen Bauten charakteristisch für Kopenhagen sei.

Die internationalen Schlagzeilen der ersten Monate des Jahres 2007 waren durch gewalttätige Ausschreitungen zwischen dänischer Polizei und (teilweise deutschen) Autonomen geprägt. Die Ausschreitungen begannen, nachdem das autonome Jugendzentrum Ungdomshuset von der Polizei geräumt und schließlich abgerissen wurde.


Blick vom Turm der Vorfrelsers-Kirche
Blick vom Turm der Vorfrelsers-Kirche

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1971: per 1. Januar):

  • 1450 – ca. 4.000–5.000
  • 1500 – ca. 10.000
  • 1650 – ca. 30.000
  • 1700 – ca. 65.000
  • 1769 – 80.000
  • 1787 – 90.032
  • 1801 – 100.975
  • 1840 – 120.819
  • 1850 – 129.695
  • 1860 – 155.143
  • 1870 – 181.291
  • 1880 – 234.850
  • 1890 – 312.859
  • 1901 – 360.787
  • 1901 – 400.575
  • 1911 – 462.161
  • 1921 – 561.344
  • 1930 – 617.069
  • 1940 – 700.465
  • 1950 – 768.105
  • 1960 – 721.381
  • 1963 – 706.000
  • 1966 – 678.000
  • 1970 – 622.773
  • 1971 – 625.678
  • 1972 – 610.985
  • 1973 – 595.751
  • 1974 – 576.030
  • 1975 – 562.405
  • 1976 – 545.350
  • 1977 – 529.154
  • 1978 – 515.594
  • 1979 – 505.974
  • 1980 – 498.850
  • 1985 – 478.615
  • 1990 – 466.723
  • 1992 – 464.566
  • 1995 – 471.300
  • 1999 – 491.082
  • 2000 – 495.699
  • 2001 – 499.148
  • 2002 – 500.531
  • 2003 – 501.289
  • 2004 – 501.664
  • 2005 – 502.362
  • 2006 – 501.158
  • 2007 – 503.699

Verwaltungsmäßig hat die Innenstadt aber im Gegensatz zu anderen europäischen Hauptstädten wenig Einwohner. Das liegt einfach daran, dass Inner-Kopenhagen niemals große Eingemeindungen vorgenommen hat. Selbst die Gemeinde Frederiksberg mit 92.234 (Stand: 2007; am 7. November 1950: 118.993) Einwohnern, die vom Gebiet Gemeinde Kopenhagen vollständig umgeben ist, wurde nicht eingemeindet. Die zusammenhängende Besiedlung dehnt sich auf den gesamten Stadtbezirk Kopenhagen - auf dänisch "Hovedstadsområdet" - (Gemeinden Kopenhagen, Frederiksberg und 14 weitere (davon zwei nur teilweise) Gemeinden in der Region Hovedstaden) aus, der auf insgesamt 1.084.885 Einwohner kommt (Stand: 2006).

[Bearbeiten] Politik

Folketinget - das dänische Parlament
Folketinget - das dänische Parlament

Bedingt durch den Hauptstadtcharakter sind in Kopenhagen die Botschaften und Emissäre von 187 Staaten vertreten.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Oper, Ballett und Schauspiel

Die neue Oper von Kopenhagen, Operaen, auf der Insel Holmen
Die neue Oper von Kopenhagen, Operaen, auf der Insel Holmen
Das Kopenhagener Rathaus
Das Kopenhagener Rathaus
Rosenborg Slot
Rosenborg Slot

Das wohl berühmteste Theater der Stadt ist das Königliche Theater (Kongelige Teater). Das 1874 errichtete Gebäude des 1748 gegründeten Etablissements befindet sich am Kongens Nytorv (siehe Bauwerke) und bietet 1500 Zuschauern Platz. Hier werden Opern- und Ballettaufführungen dargeboten. Seit 2005 wird ein zweites, modernes Opernhaus bespielt: die Operaen, welches auf der Insel Holmen liegt und ebenfalls zum Kongelige Teater gehört.

Im Mermaid-Theater (Mermaid Teater) werden alle angekündigten Vorstellungen in englischer Sprache dargeboten. Die bekanntesten dänischen Schauspieler treten hingegen im Ny-Theater auf.

[Bearbeiten] Museen

[Bearbeiten] Bauwerke

Wahrzeichen der Stadt ist die von dem Brauer Carl Jacobsen in Auftrag gegebene und am 23. August 1913 eingeweihte, nur 1,25 Meter große Kleine Meerjungfrau (lille havfrue) des Kopenhagener Bildhauers Edvard Eriksen (* 1876, † 1959). Eriksen hatte für die Titelfigur des Märchens von Hans Christian Andersen das Gesicht der damals in Kopenhagen berühmten Primaballerina Ellen Price und den Körper seiner Frau Eline als Vorlage benutzt.

Im Folgenden werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten beschrieben:

Der gegenüber vom Hauptbahnhof gelegene Tivoli ist einer der ältesten Freizeitparks der Welt (der älteste, Dyrehavsbakken, liegt im Norden der Stadt). Am Rande des Parks läuft der HC Andersens Boulevard entlang, an dem sich auch das Rathaus befindet. Es ist mit vielen Skulpturen geschmückt und wurde zwischen 1892 und 1905 im Stil der italienischen und normannischen Renaissance erbaut. Der Rathausturm ist mit 113 Metern Dänemarks höchster Turm.

In der Nähe der Universität (siehe Bildung) liegt die St. Petri-Kirche (Sankt Petri Kirke). Sie ist seit 1586 Pfarrkirche der deutschen Gemeinde und die älteste erhaltene Kirche von Kopenhagen. Östlich schließt sich die Liebfrauenkirche (Vor Frue Kirke) an, das klassizistische Meisterwerk von Christian Frederik Hansen, ausgestattet mit Statuen von Bertel Thorvaldsen, darunter sein Segnender Christus.

Weiter nördlich liegt der Runde Turm (Runde Tårn). Ein 209 Meter langer, stufenloser Wendelgang führt auf diesen zwischen 1637 und 1642 erbauten Aussichtsturm hinauf. An den Turm schließt sich die Dreifaltigkeitskirche (Trinitatis Kirke) an. Hier befinden sich auch die Einkaufsstraßen Strøget und Strædet. Sie bilden mit über einem Kilometer Länge eine der größten Fußgängerzonen Europas und sind ein beliebtes Einkaufszentrum.

Alte Börse und Schloss Christiansborg
Alte Börse und Schloss Christiansborg
Die Meerjungfrau nach Hans Christian Andersen
Die Meerjungfrau nach Hans Christian Andersen
Kongens Nytorv im Winter
Kongens Nytorv im Winter
Amalienborg Slot
Amalienborg Slot
Tivoli von Kopenhagen
Tivoli von Kopenhagen

Zwischen den Fußgängerzonen und dem Inderhavn erstreckt sich einer der wichtigsten Touristenmagnete der Stadt, das Schloss Christiansborg (Christiansborg Slot). Dieses Gebäude, das seit 1918 Sitz des Parlaments ist, befindet sich an der Stelle der von Bischof Absalon im Jahre 1167 erbauten ersten Burg Kopenhagens. Der heutige Bau mit dem 90 Meter hohen Schlossturm entstand 1907 bis 1928. An der Nordseite des Schlosses steht die 1826 vollendete klassizistische Schlosskirche (Slotskirke). Unmittelbar neben dem Schloss Christiansborg befindet sich die Kopenhagener Börse (Børsen). Dieser Renaissancebau entstand zwischen 1619 und 1640 und ist mit seinem 54 Meter hohen Turm in Form von verschlungenen Drachenschwänzen ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Bis 1974 diente das Gebäude dem ursprünglichen Zweck als Kopenhagener Börse. Ebenfalls neben dem Schloss liegt die Königliche Bibliothek Dänemarks, die Nationalbibliothek.

Über einen Kanal führt von hier aus die Børsbroen zur Nationalbank und zur Holmenskirche (Holmens Kirke), die genau gegenüber der Börse und dem Schloss Christiansborg liegt. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Von der Börse führt auch die Knippelsbro, eine interessante Klappbrücke, über den Inderhavn nach Amager. Über sie gelangt man auch am besten zur im Stadtteil Christianshavn gelegenen Erlöserkirche (Vor Frelsers Kirke). Diese barocke Kirche aus den Jahren 1602 bis 1692 besitzt den mit 93 Metern zweithöchsten Turm Kopenhagens. Er ist Wahrzeichen des Stadtteils Christianshavn und lässt sich über eine 1752 konstruierte Wendeltreppe besteigen.

Eine ebenfalls herausragende Sehenswürdigkeit ist der Nyhavn. Diese Straße mit den schmucken Giebelhäusern beiderseits des gleichnamigen Hafenarms ist Zentrum der Gastronomie in Kopenhagen. Mehr dazu im Artikel Nyhavn.

An westlichen Ende des Nyhavns befindet sich der Königliche Neue Markt (Kongens Nytorv). Von diesem größten und wichtigsten Platz der Stadt führen sternförmig ein gutes Dutzend Straßen weg. An dem Platz mit einem Standbild Christians V., volkstümlich auch Hesten – das Pferd – genannt, liegen das Königliche Theater, das Kaufhaus Magasin du Nord, das Thotts Palais (1685) und das in den Jahren 1672 bis 1683 erbaute Schloss Charlottenborg. Es beherbergt heute die Kunstakademie und steht in Verbindung mit dem neuen Kunstausstellungsgebäude.

Ein gutes Stück nordwestlich vom Kongens Nytorv, am besten über die Gothersgade zu erreichen, befindet sich das Schloss Rosenborg (Rosenborg Slot). Das 1607 bis 1617 als Sommerresidenz für Christian IV. erbaute, durch holländische Architektur beeinflusste Renaissanceschloss beherbergt die dänischen Kronjuwelen. Seit 1833 ist es ein Museum. Sehenswert sind der Elfenbeinthron mit drei silbernen Löwen und die mit Edelsteinen verzierte Goldkrone Christians IV. Gegenüber dem Schloss liegt der Botanische Garten mit einem Gewächshaus.

Die Frederikskirche (Frederikskirken), auch Marmorkirche genannt, ist ein von Nicolai Eigtved entworfenes und 1740 begonnenes, 84 m hohes Gotteshaus mit einer 45 m hohen, freskengeschmückten Kuppel, eine der größten Europas und ein Abbild des Petersdoms in Rom. Geldmangel führte zu einer längeren Baupause. Erst durch die finanzielle Unterstützung des Großindustriellen C. F. Tietgen konnte die Kirche 1894 fertiggestellt werden. Im Inneren sind Denkmäler bedeutender kirchlicher Persönlichkeiten, wie Moses oder Martin Luther, aufgestellt. Unmittelbar neben der Kirche befindet sich das Schloss Amalienborg. Das Schloss, in dem die Königin lebt, wurde 1749 bis 1760 errichtet und besteht aus vier gegenüberliegenden Palästen. In der Mitte des großen, achteckigen Schlossplatzes (Amalienborg Plads) steht das Reiterstandbild Frederiks V. Jeden Mittag um zwölf Uhr findet hier die Wachablösung der Garde statt.

Nördlich von Schloss Amalienborg erstreckt sich das Kastell (Kastellet), ein Überbleibsel der alten Stadtbefestigung. Unterhalb der Festungswälle verläuft die Promenade Langelinie, die direkt zur kleinen Meerjungfrau führt.

Der Zooturm ist ein 43,5 m hoher Aussichtsturm im Zoo von Kopenhagen. Er wurde 1905 errichtet und ist einer der höchsten aus Holz gebauten Aussichtstürme.

Im Stadtteil Bispebjerg findet sich mit der Grundtvigskirche ein seltenes Beispiel eines expressionistischen Sakralbaus.

[Bearbeiten] Freistadt Christiania

Die Freistadt Christiania (auch Das freie Christiana) ist eine alternative Wohnsiedlung im Kopenhagener Stadtteil Christianshavn, die seit 1971 besteht. Das ehemalige Militärgelände der Badsmandsstraedes Kaserne umfasst ein 34 Hektar großes Gebiet auf den historischen Wallanlagen der Stadt. Die Bewohner betrachten sich selbst als in einer Freistadt lebend, die sich unabhängig von den staatlichen Behörden verwaltet. Basisdemokratisch und auf Konsens hin ausgerichtet, setzt man auf Selbstregulierung hinsichtlich der Lösung von Konflikten. Eine Polizei gibt es nicht, verschiedene Formen von Versammlungen intervenieren im Bedarfsfall und können als „Höchststrafe“ den Ausschluss aus der Gemeinschaft beschließen. Als Problem stellt sich der Rechtsschub innerhalb der dänischen Regierung dar, die der Freistadt politisch nicht wohlgesinnt ist. Die Mehrheit der Bürger Kopenhagens steht jedoch auf Seiten der Freistadtler. Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen will in Christiania die Anwendung der sonst üblichen Bau- und Vergabebestimmungen für Wohnraum durchsetzen. Bisher entscheiden die Anwohner darüber natürlich autonom. Höhepunkt der Provokationen durch die "Nachbarstadt" im Mai 2007 war der zwangsweise Abriss des Holzhauses «Zigarrenkiste». Die Bewohner sahen darin einen unzulässigen Eingriff in ihre Selbstverwaltung und eine politische Provokation weshalb Sie das Gebäude sofort provisorisch neu errichteten.

[Bearbeiten] Sport

In Kopenhagen sind die folgenden Fußballvereine der dänischen Superliga zu Hause:

  • FC Kopenhagen – Dänischer Meister 1993, 2001, 2003, 2004, 2006, Pokalsieger 1995, 1997, 2004

Sowie vor den Toren der Stadt in Brøndby:

  • Brøndby IF – Dänischer Meister 1985, 1987, 1988, 1990, 1991, 1996, 1997, 1998, 2002, 2005 Pokalsieger 1989, 1994, 1998, 2003, 2005

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Die Innenstadt beherbergt wie in fast jeder anderen europäischen Großstadt das Dienstleistungszentrum, Handwerksbetriebe und Industrieanlagen (Maschinen-, Porzellan- und Textilfabriken), die – soweit noch nicht in andere Länder ausgegliedert – größtenteils an den Stadtrand verlegt wurden.

[Bearbeiten] Verkehr

Der Hauptbahnhof København H
Der Hauptbahnhof København H

[Bearbeiten] Eisenbahn und Straße

Kopenhagen ist trotz seiner auf das Land bezogenen Randlage der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Dänemarks. Auf die Stadt laufen sowohl alle wichtigen Straßen als auch Eisenbahnen sternförmig zu. Über die Vogelfluglinie ist Kopenhagen mit Lübeck und Hamburg verbunden.

[Bearbeiten] ÖPNV

Kopenhagen und seine Vororte werden durch ein S-Bahn-System (s-tog) erschlossen, das im Hauptbahnhof (København H) sein Zentrum hat. Die Linien der S-Bahn führen bis Køge, Høje-Taastrup, Frederikssund, Farum, Hillerød und Klampenborg.

Hinzu kommt die moderne, am 19. Oktober 2002 eröffnete Metro Kopenhagen, deren Züge vollautomatisch und damit ohne Bediener fahren. Sie verläuft von Vanløse im Westen über Frederiksberg und den Bahnhof Nørreport nach Christianshavn, wo sie sich in einen Streckenast nach Vestamager im Süden und einen nach dem Flughafen Kastrup im Südosten aufteilt.

[Bearbeiten] Flugverkehr

In Kastrup befindet sich der internationale Flughafen von Kopenhagen mit Direktverbindungen nach vier Kontinenten. Es gibt einen eigenen Bahnanschluss, der unter anderen von den Zügen nach Malmö bedient wird, bevor sie die Öresundbrücke überqueren.

[Bearbeiten] Øresund

Die Verbindung mit Malmö wird seit 2000 von der Öresundverbindung hergestellt. Über diese verkehren sowohl die Öresundzüge, die für die beiden nationalen Strom- und Signalsysteme eingerichtet sind, als auch Autos auf einer vierspurigen Autobahn. Früher fuhren nach Malmö Fähren und Tragflügelboote.

[Bearbeiten] Seeweg

Der Hafen
Der Hafen

Kopenhagen ist per (Auto-) Fähre aus Polen (Swinemünde) und Oslo zu erreichen. Ein neuer Schiffsterminal im Nordhafen (Nordhavn) bedient sowohl Linien- als Kreuzfahrtschiffe. Die herkömmliche Route nach Bornholm wurde 2005 zum Hafen Køge verlegt.

Im Innenhafen läuft der Hafenbus (Havnebussen), Passagierboote im ÖPNV-Netz, der unter anderem die Oper mit der gegenüberliegenden Altstadt verbindet. Im Sommer kann man zusätzlich von einem der vielen Rundfahrtboote aus Stadt und Hafen besichtigen, zum ehemaligen Seefort Trekroner oder zur Insel Hven im Öresund fahren.

[Bearbeiten] Straßenbahn

Vom 22. Oktober 1863 bis zum 22. April 1972 besaß Kopenhagen ein ausgedehntes Straßenbahnnetz, das 1953 mit 19 Linien seinen Höhepunkt erreichte. Heute kann man mit der alten Straßenbahn im Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm auf Mittel-Seeland fahren. [1] Das Wiedereinführen der Straßenbahn in Form eines Light-Rail-Netzes wurde vorgeschlagen, bis auf weiteres jedoch zugunsten der Metro, die weiter ausgebaut werden soll, verworfen.

Citybike
Citybike

[Bearbeiten] Fahrrad

Der Radverkehr hat einen wichtigen Stellenwert in der Stadt. In nahezu jeder wichtigen Straße gibt es eigene Radwege oder Radfahrstreifen, die von der Fahrbahn getrennt geführt werden.

Außerdem gibt es von Frühling bis Herbst insgesamt circa 100 Stationen, an denen man sich kostenlos Fahrräder ausleihen kann. Diese sogenannten Citybikes (Bycykler) erhält man gegen ein Pfand von 20 Kronen, die man nach dem Einkaufswagenprinzip einsteckt und zurückerhält, wenn man das Fahrrad wieder an eine der Stationen zurückstellt (siehe auch Helsinki City Bike). Im Winter werden die Fahrräder von Häftlingen in einem Gefängnis gewartet. Das Fahrrad darf man zwar nur in der Innenstadt benutzen, allerdings machte ein Vehikel einmal die Reise nach New York, wo es zufällig von einem dänischen Touristen aufgefunden und nach Kopenhagen zurückgebracht wurde.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Carlsberg-Brauerei
Carlsberg-Brauerei

Die in Kopenhagen ansässigen namhaften Brauereien Tuborg und Carlsberg (inzwischen zur Carlsberg A/S fusioniert) lagern ihre Produktionsbetriebe zunehmend aus, zum Teil bis nach Jütland, was durch die Brücke über den Großen Belt möglich wurde. Außerdem sitzt in Kopenhagen die weltgrößte Container-Reederei A. P. Møller-Mærsk. Im Stadtteil Bagsværd hat der Pharmakonzern Novo Nordisk, bekannt für seine Enzym- und Insulinproduktion, seinen Stammsitz. Weitere Medizinalhersteller wie Leo und Lundbeck (Glückspille) haben auch in Kopenhagen ihren Sitz und tragen in einem wachsenden Maß zum dänischen Export bei.

[Bearbeiten] Medien

[Bearbeiten] Bildung

In Kopenhagen und im Großraum gibt es:

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Hans Christian Andersen Jørgen Bentzon Niels Viggo Bentzon Andreas Peter Berggreen
Rudolph Bergh Niels Bohr Karen Blixen Tycho Brahe
Carl Theodor Dreyer Peder Gram N.F.S. Grundtvig Christian Frederik Hansen
Theophil Hansen Johanne Luise Heiberg Ludvig Holberg Arne Jacobsen
Søren Kierkegaard Christian Gottlieb Kratzenstein Margrethe II. von Dänemark Bertel Thorvaldsen
Hans Lassen Martensen Magnús Eiríksson Robert Jacobsen

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

siehe: Liste der Söhne und Töchter der Stadt Kopenhagen.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
Commons: København – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. Befolkning i København 1. januar 2007
  2. Danmarks Statistik - BEF1A07: Folketal pr. 1. januar efter kommune/region, civilstand, alder og køn
  3. Danmarks Statistik - BEF1A07: Folketal pr. 1. januar efter kommune/region, civilstand, alder og køn
  4. Befolkning Region Hovedstaden
  5. Befolkning i København 1. januar 2007
  6. Danmarks Statistik - BEF1A07: Folketal pr. 1. januar efter kommune/region, civilstand, alder og køn
  7. Danmarks Statistik - BEF1A07: Folketal pr. 1. januar efter kommune/region, civilstand, alder og køn
Persönliche Werkzeuge