Leverkusen

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Wappen Karte
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Leverkusen Lage der kreisfreien Stadt Leverkusen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landschaftsverband: Rheinland
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 78,85 km²
Einwohner: 160.965 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 2.055 Einwohner je km²
Höhe: 60 m ü. NN
Postleitzahlen: 51368-51381 (alte PLZ 5090)
Vorwahlen: 0214, 02171 & 02173 (Hitdorf)
Geografische Lage: Koordinaten: 51° 2' N, 6° 59' O51° 2' N, 6° 59' O
Kfz-Kennzeichen: LEV
Gemeindeschlüssel: 05 3 16 000
Stadtgliederung: 3 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Friedrich-Ebert-Platz 1
51373 Leverkusen
E-Mail-Adresse: postmaster@stadt.leverkusen.de
Politik
Oberbürgermeister: Ernst Küchler (Sozialdemokratische Partei Deutschlands)
Schulden: 302,6 Mio. € (31. Dezember 2004)
Arbeitslosenquote: 12,1 % (Dezember 2006)

Leverkusen ist eine kreisfreie Stadt im südlichen Nordrhein-Westfalen. Sie gehört zum Bergischen Land. Das Mittelzentrum nordöstlich von Köln zählt mit 160.965 Einwohnern zu den kleineren Großstädten des Landes. Die Großstadtgrenze von 100.000 Einwohnern wurde 1963 erreicht. Bekannt ist Leverkusen vor allem durch den Konzern Bayer AG und den Sportverein Bayer 04 Leverkusen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Leverkusen liegt am rechten Ufer des Rheins, oberhalb und unterhalb der Einmündung der Flüsse Dhünn und Wupper. Der Rhein bildet die westliche Stadtgrenze, jenseits des Flusses und südlich liegt die Stadt Köln. Die östlichen Stadtteile reichen bis in die Ausläufer des Bergischen Landes.

Der höchste Punkt des Stadtgebiets beträgt 198,7 m ü. NN und befindet sich bei der Zufahrt zur Mülldeponie Burscheid. Der niedrigste Punkt des Stadtgebiets beträgt 35,1 m ü. NN und liegt bei der Hitdorfer Hafeneinfahrt. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 56 km. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung misst 8,9 und die größte West-Ost-Ausdehnung 15,3 km.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Leverkusen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt:

Leichlingen (Rheinland), Burscheid, Odenthal und Bergisch Gladbach (alle Rheinisch-Bergischer Kreis), Köln (Kreisfreie Stadt) sowie Monheim am Rhein und Langenfeld (Rheinland) (beide Kreis Mettmann).

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Leverkusens ist in drei Stadtbezirke eingeteilt. Die Stadtbezirke sind in mehrere Stadtteile mit eigenen Namen unterteilt. Jeder Stadtbezirk hat eine eigene Bezirksvertretung, die aus 15 Mitgliedern besteht. Die Mitglieder dieser Vertretung nennt man Bezirksvertreter. Sie werden von der Bevölkerung des Stadtbezirks auf fünf Jahre gewählt. Der Vorsitzende der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Bezirksvertretungen sind für bestimmte Aufgaben des Bezirks zuständig beziehungsweise sind zu allen wichtigen Angelegenheiten des Stadtbezirks zu hören.

Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen Stadtteilen:

Die Stadtteile sind zum Teil in weitere Wohnplätze mit eigenem Namen unterteilt. Dabei handelt es sich meist um Neubaugebiete oder Siedlungen, deren Namen sich im Laufe der Zeit zur besseren Orientierung eingebürgert haben. Hierzu gehören beispielsweise Fettehenne, Pattscheid, Hüscheid, Imbach, Schöne Aussicht, Voigtslach, Leimbacher Berg und Waldsiedlung.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Siedlungen des heutigen Leverkusener Stadtgebiets wurden alle im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt. Sie gehörten zur Grafschaft beziehungsweise zum Herzogtum Berg. 1815 kam das ganze Gebiet an Preußen, das es der Provinz Jülich-Kleve-Berg, beziehungsweise ab 1824 Rheinprovinz zuordnete. War Opladen 1815 zunächst noch Sitz eines Kreises geworden, so wurde dieser bereits 1819 aufgelöst und sein Gebiet dem Kreis Solingen angegliedert. 1857 wurde Neukirchen (ab 1904 Bergisch Neukirchen) und Hitdorf sowie 1858 Opladen zur Stadt erhoben.

Im Jahre 1862 verlegte Carl Leverkus, ein gelernter Apotheker aus Wermelskirchen (und Ururgroßvater des Künstlers Martin Kippenberger), seine Ultramarinfabrik in die Nähe der Gemeinde Wiesdorf, Kreis Solingen, an den Rhein. Die neue Werksansiedelung nannte er "Leverkusen" nach dem Stammsitz seiner Familie, der Hofschaft zwischen Lennep und Bergisch Born (heute Stadtteile von Remscheid). 1891 wurde die Firma von der Bayer AG aufgekauft. Ein Jahr später wurde der Name Leverkusen auch von der Poststation innerhalb des Werksgeländes verwendet. Bereits seit 1889 bildete die Gemeinde Wiesdorf mit der Gemeinde Bürrig die Bürgermeisterei Küppersteg.

Die preußische Staatsbahn gründete 1903 die Eisenbahn-Hauptwerkstätte Opladen, die sich in den folgenden Jahren als Ausbesserungswerk Opladen bis zur Schließung 2003 zu einem der größten Arbeitgeber auf dem jetzigen Stadtgebiet neben der Bayer AG entwickelte.

1914 wurde Opladen Kreisstadt des Kreises Solingen, nachdem die Stadt Solingen inzwischen kreisfrei geworden war und somit nicht mehr zum Landkreis gehörte. 1920 wurde die Gemeinde Bürrig nach Wiesdorf eingegliedert und ein Jahr später erhielt Wiesdorf die Stadtrechte. Die Stadt Wiesdorf vereinigte sich zum 1. April 1930 mit den Gemeinden Schlebusch, Steinbüchel und Rheindorf zu einer neuen Stadt, die den Namen Leverkusen nach der seit 1862 gebräuchlichen Ortsangabe auf dem Werksgelände der damaligen Firma von Carl Leverkus erhielt. Die neue Stadt gehörte weiterhin zum Landkreis Solingen, der seit 1929 Solingen-Lennep hieß und 1931 in Rhein-Wupper-Kreis umbenannt wurde. Opladen wurde 1930 durch Eingliederung der Gemeinde Lützenkirchen (einschließlich Quettingen, aber ohne Hamberg und Bornheim, die zu Burscheid kamen) vergrößert. In den Folgejahren entwickelte sich Leverkusen zu einer bedeutenden Industriestadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Leverkusen zerstört, jedoch danach wieder aufgebaut.

Am 1. April 1955 schied Leverkusen aus dem Rhein-Wupper-Kreis aus und wurde eine kreisfreie Stadt. Damals hatte die Stadt etwa 78.000 Einwohner. Doch nahm die Bevölkerung weiter zu und erreichte 1963 die Großstadtgrenze von 100.000 Einwohnern. Bereits 1960 war die Stadt Hitdorf in die Stadt Monheim eingegliedert worden.

Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurden gemäß § 17 Köln-Gesetz die bisherigen Städte Leverkusen, Opladen und Bergisch Neukirchen zum 1. Januar 1975 zur neuen kreisfreien Stadt Leverkusen zusammengeschlossen; zugleich wurde der zur Stadt Monheim gehörige Stadtteil Hitdorf in die neue Kommune eingegliedert, die somit ihre heutige Ausdehnung erreichte. Gleichzeitig wurde der Rhein-Wupper-Kreis aufgelöst. Seither gehört das Leverkusener Umland zum Rheinisch-Bergischen Kreis beziehungsweise zum Kreis Mettmann.

[Bearbeiten] Religionen

Das Gebiet der heutigen Stadt Leverkusen gehörte schon von Anfang an zum Gebiet des Erzbistums Köln beziehungsweise zu dessen Archidiakonat des Propstes von St. Kunibert, Dekanat Deutz. Die Reformation konnte kaum Fuß fassen, so dass das Gebiet bis ins 19. Jahrhundert fast rein katholisch blieb. Nur der heutige Stadtteil Bergisch Neukirchen trat 1583 zum Luthertum über. Ferner gelang es den Reformierten in Opladen 1611/ 12 vorübergehend die Pfarrkirche der Stadt in Besitz zu nehmen, doch mussten sie diese 1615 wieder an die Katholiken zurückgeben. 1827 wurden die katholischen Pfarrgemeinden des heutigen Stadtgebiets Leverkusen vom Dekanat Deutz dem Dekanat Solingen angegliedert. 1923 wurde Opladen Sitz eines eigenen Dekanats, aus dessen Gebiet 1937 das Dekanat Leverkusen gebildet wurde. Beide Dekanate bilden heute das Stadtdekanat Leverkusen, zu dem alle Pfarrgemeinden der Stadt Leverkusen gehören.

Die Protestanten in Bergisch Neukirchen gehörten zur Superintendentur Solingen der Evangelischen Kirche im Rheinland. Seit dem 19. Jahrhundert ließen sich auch in den anderen Gemeinden des heutigen Leverkusener Stadtgebiets Protestanten nieder. So wurde alsbald in Opladen eine Gemeinde gegründet, zu der anfänglich auch die Protestanten von Wiesdorf gehörten, bevor sie um 1890 eine eigene Gemeinde gründeten. In Schlebusch konnten bereits ab 1846 private Gottesdienste abgehalten werden. Alle Gemeinden gehörten seinerzeit zur Superintendentur Solingen. Doch wurde Leverkusen später Sitz eines eigenen Kirchenkreises, zu dem heute alle Kirchengemeinden der Stadt gehören. Der Kirchenkreis Leverkusen umfasst jedoch auch die evangelischen Nachbargemeinden nördlich von Leverkusen.

Neben den beiden großen Kirchen sind auch verschiedene Freikirchen in Leverkusen ansässig, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) und eine Freie evangelische Gemeinde (FeG), die Zeugen Jehovas sowie die Neuapostolische Kirche mit vier Gemeinden in Leverkusen-Lützenkirchen, Leverkusen-Opladen, Leverkusen-Schlebusch und Leverkusen-Wiesdorf).

Für Muslime gibt es eine türkische und eine albanische Moschee.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Das Stadtgebiet Leverkusens entwickelte sich wie folgt:

Am 1. April 1930 vereinigten sich die Stadt Wiesdorf (mit der 1920 eingegliederten Gemeinde Bürrig) und die Gemeinden Schlebusch, Steinbüchel und Rheindorf zur "Stadt Leverkusen", die zum 1. April 1955 eine kreisfreie Stadt wurde. Am 1. Januar 1975 wurden eingegliedert:

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

1905 hatte Wiesdorf rund 10.000 Einwohner, bis 1914 verdoppelte sich diese Zahl auf mehr als 20.000. Nach dem Zusammenschluss der Stadt Wiesdorf mit den Gemeinden Schlebusch, Steinbüchel und Rheindorf zur Stadt Leverkusen am 1. April 1930 hatte diese etwa 40.000 Einwohner. 1963 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Nach der Eingemeindung der Städte Opladen (45.604 Einwohner 1974) und Bergisch Neukirchen am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl von Leverkusen mit 167.671 ihren historischen Höchststand. Ende 2005 lebten in der Stadt nach amtlicher Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 161.227 Menschen mit Hauptwohnsitz.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1816 803
1830 1.022
3. Dezember 1861 ¹ 1.242
1. Dezember 1871 ¹ 1.441
1. Dezember 1880 ¹ 2.170
1. Dezember 1890 ¹ 2.512
1. Dezember 1900 ¹ 5.829
1. Dezember 1905 ¹ 10.334
1. Dezember 1910 ¹ 15.363
1. Dezember 1916 ¹ 24.943
5. Dezember 1917 ¹ 24.680
8. Oktober 1919 ¹ 21.837
16. Juni 1925 ¹ 30.138
16. Juni 1933 ¹ 43.586
17. Mai 1939 ¹ 50.137
Jahr Einwohner
31. Dezember 1945 50.825
29. Oktober 1946 ¹ 55.443
13. September 1950 ¹ 65.531
25. September 1956 ¹ 78.042
6. Juni 1961 ¹ 94.641
31. Dezember 1965 104.673
27. Mai 1970 ¹ 107.546
31. Dezember 1975 165.947
31. Dezember 1980 160.825
31. Dezember 1985 155.077
25. Mai 1987 ¹ 154.692
31. Dezember 1990 160.919
31. Dezember 1995 162.252
31. Dezember 2000 161.047
31. Dezember 2005 161.227

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Bürgermeister und Rat

Die meisten Siedlungen im heutigen Stadtgebiet Leverkusens blieben bis ins 19. Jahrhundert relativ unbedeutend. Lediglich Opladen wurde 1858, Hitdorf und Neukirchen 1857 zur Stadt erhoben. Wiesdorf und Bürrig wurden in jener Zeit von der Bürgermeisterei Opladen-Land verwaltet. Schlebusch und Steinbüchel wurden bis 1930 von einer gemeinsamen Bürgermeisterei Schlebusch verwaltet, während Rheindorf zur Bürgermeisterei Monheim gehörte. 1898 bildeten Wiesdorf und Bürrig die Bürgermeisterei Küppersteg und 1920 wurden beide zu einer Gemeinde vereinigt, die 1921 Stadtrechte erhielt.

Jede Gemeinde hatte einen Rat und einen Bürgermeister. Auch die Stadt Leverkusen wurde ab 1930 von Rat und Bürgermeister verwaltet. Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Bürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Bürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Bürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Stadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. Seit dem Ausscheiden der Stadt aus dem Rhein-Wupper-Kreis 1955 tragen die beiden Stadtoberhäupter die Bezeichnungen Oberbürgermeister beziehungsweise Oberstadtdirektor. 1994 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seither direkt von der wahlberechtigten Bevölkerung gewählt.

Der Rat der Stadt Leverkusen hat gegenwärtig (Stand: Wahl vom 26. September 2004) 66 Sitze, die sich auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:

  • CDU = 24 Sitze
  • SPD = 18 Sitze
  • Bürgerliste = 8 Sitze
  • Grüne = 6 Sitze
  • FDP = 4 Sitze
  • Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) = 1 Sitz
  • Pro Opladen (OP) = 4 Sitze
  • LAUF = 1 Sitz

Bürgermeister 1930 - 1955 beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1955

Stadt- beziehungsweise Oberstadtdirektoren 1946 - 1994

[Bearbeiten] Wappen

Stadtwappen der kreisfreien Stadt Leverkusen
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Leverkusen

Das Wappen der Stadt Leverkusen zeigt in Silber einen blau gekrönten, gezungten und bewehrten zwiegeschwänzten roten Löwen, überdeckt mit einem schwarzen Wechselzinnenbalken. Das Wappen wurde der Stadt am 19. August 1976 vom Regierungspräsidenten in Köln verliehen. Zuvor hatte die Stadt ein anderes Wappen, das 1923 vom preußischen Staatsministerium verliehen wurde. Dieses Wappen zeigte ebenfalls den Löwen sowie im unteren Schildteil eine silberne Welle mit einem goldenen Kahn mit silbernem Aufbau am Heck und Ruder.

Der Löwe ist das Wappentier der Grafen beziehungsweise Herzöge von Berg, die früher über das heutige Stadtgebiet Leverkusens herrschten. Der Kahn im alten Wappen versinnbildlichte die Fähre in Wiesdorf über den Rhein, die eine lange Tradition hatte. Der heutige Wechselzinnenbalken wurde dem alten Wappen der Stadt Opladen entnommen und ist ein altes historisches Zeichen zweier Brüder, die im 13. Jahrhundert Gutsherren in Opladen waren.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Leverkusen unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Oulu, Finnland, seit 1968
Bracknell Forest, Vereinigtes Königreich, seit 1973
Ljubljana/Laibach, Slowenien, seit 1979
Nazareth-Illit, Israel, seit 1980
Chinandega, Nicaragua, seit 1986
Schwedt/Oder, Brandenburg, seit 1989
Ratibor (Racibórz), Polen, seit 2002
Villeneuve d'Ascq, Frankreich, seit 2005

[Bearbeiten] Patenschaft

Bereits 1951 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Ratiborer übernommen.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Theater

Im Bayer Erholungshaus finden regelmäßig Theatervorstellungen und Konzerte statt. Das 1908 eingeweihte Gebäude wurde 1977 aufgrund eines Brands vergrößert und verschönert.

Des Weiteren werden im 1969 eröffneten Forum ebenfalls verschiedene kulturelle Veranstaltungen wie Theater, Konzerte, Ausstellungen u.Ä. dargeboten.

Neben diesen beiden Veranstaltungsorten gibt es kleinere Theatergruppen (z.B. das Junge Theater Leverkusen, das Matchbox Theater, das Caostheater und die Studiobühne Leverkusen), die u.A. auch über eigene Räumlichkeiten verfügen.

[Bearbeiten] Museen

Sensenhammer, Schlebusch
Sensenhammer, Schlebusch
  • Schloss Morsbroich - Kunstsammlung ( näheres siehe unten )
  • Freudenthaler Sensenhammer - Industriemuseum in Schlebusch
  • Kolonie Museum - Typisch eingerichtetes Haus der 1930er Jahre der Bayer Wohn-Kolonie
  • Villa Römer - Haus der Stadtgeschichte in Opladen, kein Museum im eigentlichen Sinne, sondern Ort für wechselnde Ausstellungen zu Stadt- und Regionalgeschichte und historische Bildungsarbeit

[Bearbeiten] Bauwerke

Schloss Morsbroich, Leverkusen, Tor
Schloss Morsbroich, Leverkusen, Tor
Schloss Morsbroich, Leverkusen, Hauptgebäude
Schloss Morsbroich, Leverkusen, Hauptgebäude
Doktorsburg
Doktorsburg

Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt Leverkusen ist das weithin sichtbare Bayer-Kreuz auf dem Werksgelände der Firma Bayer AG. Dabei handelt es sich um eine Großlichtanlage, die bereits 1933 von Carl Duisberg aufgestellt wurde. Sie war damals die größte freischwebende Leuchtwerbung der Welt. Doch musste die Anlage nach Kriegsbeginn 1939 abgeschaltet werden und wurde 1944 sogar demontiert. Im Jahre 1958 konnte das neue Bayer-Kreuz jedoch wieder in Betrieb genommen werden. Es hängt an zwei jeweils 118 m hohen Stahlrohrmasten und hat einen Durchmesser von 51 m. Die Leuchtschrift, deren Einzelbuchstaben jeweils 7 m messen, wird von 1710 Glühbirnen gebildet. Das eingeschaltete Kreuz ist in der Nacht mehrere Kilometer weit zu sehen.

Ein weitere bedeutende Sehenswürdigkeit ist das Schloss Morsbroich im Stadtteil Schlebusch. Der Name Morsbroich leitet sich ab aus dem im 1328 urkundlich erwähnten Ritter Moir von dem Broiche. Das Schloss wurde 1773 von Ignaz Felix von Roll zu Bernau erbaut - als Vorlage diente Schloss Falkenlust in Brühl - und bewohnt bis zu seinem Tode 1795. Danach ging es in französischen Besitz über. 1807 wurde Joachim Murat - ein Schwager Napoleons - zum Grafen von Morsbroich ernannt. Nach der Übernahme des Rheinlandes durch die Preußen übernahmen 1817 der Kölner Bankier und Kommerzienrat Abraham von Schaaffhausen und 1857 der Fabrikant Friedrich Freiherr von Diergardt das Schloss. Von 1885 bis 1887 wurden die Seitenflügel umgebaut nach Plänen des Kölner Architekten Hermann Otto Pflaume. Nach dem Zweiten Weltkrieg vermieteten die Erben Diergardt es an die Stadt Leverkusen, gegen 1985 verkaufte er es an die Stadt. Seit 1951 beherbergt es - auf Betreiben der Freidemokratin Bertha Middelhauve - ein Kunstmuseum.

Ein wichtiges Bauwerk der Neuzeit wurde 2002 fertiggestellt: Die neue Bayer Konzern-Zentrale. Der vom weltberühmten Architekten Helmut Jahn entworfene Bau löst das Bayer-Hochhaus als Zentrale ab. Geplant war, die ehemalige Zentrale bei Fertigstellung des Neubaus abzureißen, was bisher allerdings nicht umgesetzt wurde.

Weitere bedeutende Bauwerke der Stadt sind:

[Bearbeiten] Parks und Grünflächen der Stadt

  • Die Carl-Duisberg-Parkanlage befindet sich geographisch inmitten des Bayerwerks, und somit auf der Stadtgrenze zu Köln. Die Parkanlage ist allerdings öffentlich zugänglich, da sie außerhalb des Chemieparkgeländes liegt.
  • Der japanische Garten ist einer der wohl schönsten Plätze in Leverkusen, und befindet sich mitten im Carl-Duisberg-Park. Er zählt offiziell zu den zehn schönsten Gärten Deutschlands, wie eine fünfköpfige Jury aus unabhängigen Garten- und Landschaftsexperten des Wettbewerbs "Deutschlands schönste Parks 2006"[1] ermittelt haben. Unter den japanischen Gärten Europas genießt er ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert.

[Bearbeiten] Sport

Bay Arena Leverkusen
Bay Arena Leverkusen

Die Stadt ist Heimat des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, jetzt Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH, die einmal Teil des TSV Bayer 04 Leverkusen e.V. war. Das Stadion "BayArena" (vormals bekannt als Ulrich-Haberland-Stadion) mit 22500 Plätzen ist allgemein als das Schmuckkästchen der Bundesliga bekannt, und gilt als eines der modernsten überhaupt. Bis zum Saisonstart 2009 wird das Stadion für 56 Millionen Euro ausgebaut auf über 30000 Plätze. Desweiteren wird der Hospitility und Physiobereich der Sportstätte vergrößert und modernisiert. Der besondere Clou wird ein 200 Meter großes Bayerkreuz sein, welches über das Stadiondach gespannt und mit 2000 Leuchtdioden versehen ist. So wird man das Stadion auch aus dem Flugzeug, bzw. bei klarem Wetter auch aus dem Weltall betrachten können. Das Stadion ist Teil des "Sportparks Leverkusen", in dem sich die Kurt-Rieß-Anlage für Leichtathletik, eine Eissporthalle, und die Trainingsanlage der Leverkusener Basketballmannschaft "Giants" befinden.

Bayer Leverkusen gewann 1988 den UEFA-Pokal sowie den DFB-Pokal 1993.

Am 16. September 2006 fand in der BayArena das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung statt.

Der TuS05 Quettingen e.V. ist mit über 1000 Mitgliedern und 21 Sportabteilungen der größte gemeinnützige Verein im Leverkusener Breitensport.

Neben den drei Kernsportarten Rudern, Tennis und Hockey bietet der RTHC Bayer Leverkusen eine Vielzahl abwechslungsreicher Fitness- & Wellness-Kurse. Die Hockeyabteilung des RTHC ist besonders erfolgreich, dieses Jahr konnte die WJA in der Halle Trizemeister werden und die WJB nach 14 Jahren wieder einmal einen blauen Wimpel nach Leverkusen bringen.

Im Rahmen der Landesgartenschau entstand 2004 ein Skatepark unter der Stelzenbrücke in Leverkusen-Mitte.

Des weiteren verfügt die Stadt über verschiedene vermessene und nach Schwierigkeit geordnete Laufstrecken, die sich auch für das Nordicwalking eignen.

[Bearbeiten] Musik

In Leverkusen finden seit einem Vierteljahrhundert jährlich die Leverkusener Jazztage, Europas größtes Jazzfestival statt. Die Veranstaltung konnte bereits mehrere internationale Größen nach Leverkusen locken.

Ebenfalls beliebt ist das jährlich im Sommer stattfindende Street-Life Festival in der Altstadt Leverkusen-Wiesdorfs. Auf drei Bühnen präsentieren sich hier regionale und überregionale Jazz-, Blues- und Rockacts kostenlos unter freiem Himmel.

Weiterhin findet seit sechs Jahren die Leverkusener Shuttle-Nacht einmal im Jahr statt, die von der Leverkusener Initiative für Kunst und Kultur organisiert und durchgeführt wird. Likk. e.V. führt diese Schuttle-Nacht in verschiedenen Kneipen und Clubs durch, die mit dem Wupsi Shuttle Bus miteinander verbunden werden.

New Sounds ist eine weitere Konzertreihe in Leverkusen, die im Kulturausbesserungswerk, JuLe Cafe und in der Eventhalle "Zollamt" Konzerte und Partys durchführen. Weiterhin produzierte New Sounds 2006 den New Sounds - Leverkusen Sampler, der 15 Leverkusener Bands aus dem Bereich Alternative Rock, Hardcore, Punk bis hin zu Pop vorstellt. New Sounds veranstaltet 2006 erstmals ein Tagesfestival, welches 2007 ebenfalls veranstaltet wird.

Leverkusen ist die Heimat vom ehemaligen BAP Gittaristen Klaus Heuser und dem Leadsänger der Höhner, Henning Krautmacher.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • New Sounds Konzertreihe
  • Leverkusener Shuttle Nacht (Veranstalter Likk e.V.)
  • In den Sommerferien: "Morsbroicher Sommer"
  • Mai: Schülertheaterfestival
  • Juli: Streetlife
  • August: Bierbörse in Opladen (Schusterinsel)
  • August: Bürgerfest und Kirmes in Manfort
  • Oktober bzw. November: Leverkusener Jazztage
  • mtblev Regelmäßiger Mountainbike-Treff in Opladen
  • Jeden ersten Sonntag im Monat: Szene-OPen-Mike-Late-Night-Show im Pentagon (Veranstalter Kulturförderverein Lev Szene-OP e.V.)
  • Jüdische Kulturtage im Rheinland Die Stadt nimmt regelmäßig teil (z.B. März 2007)

[Bearbeiten] Nachtleben

Leverkusen verfügt über ein kleines, gemütliches Kneipenviertel in Opladen, wo verschiedene Bars, Kneipen und kleinere Discotheken die Nacht verkürzen und für fast jeden Geschmack etwas zu bieten haben. U.a. beliebt sind das Bizarre (Alternative Kneipe), Godot (Rockkneipe), Eagle (Rockkneipe), KD (Speisekneipe), Filmriss (Rockkneipe), Zwieback (Musikkneipe), Kölner Hof (Speise- und Fußballkneipe), Durstlöscher, Che Guebara ( Bar und Rock-Disco) und das Zollamt (ab 25 Jahren). Der "Stilbruch" ist eine weitere Kultkneipe. Alteingesessene Szenekneipen sind auch das "Pentagon" sowie das "Cotta Nova" (früher als Diskothek "Cottage" bekannt und auch immer noch so im Telefonbuch verzeichnet).

In Wiesdorf gibt es noch das Almrausch, welches für Discogänger zu empfehlen ist, und das Shadow für Freunde der Gothic- und Metalmusik.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Bahnhof Leverkusen Mitte
Bahnhof Leverkusen Mitte

Leverkusen ist an das deutsche Autobahnnetz gut angebunden. Im Stadtgebiet kreuzen sich die Bundesautobahnen A 1 Köln-Dortmund und A 3 Köln-Oberhausen am weithin bekannten Autobahnkreuz Leverkusen. Auch die Autobahn A 59 führt im Westen des Stadtgebiets in Richtung Norden nach Düsseldorf.

Leverkusen liegt an den Bahnlinien Köln-Dortmund (Bahnhof Leverkusen-Mitte) und Köln-Solingen-Wuppertal (Bahnhöfe Opladen und Leverkusen Schlebusch).

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG und einiger anderer, kleinerer Busbetriebe, sowie die S-Bahn-Linie 6 Köln-Leverkusen Mitte-Leverkusen Küppersteg-Leverkusen Rheindorf-Langenfeld (Rhld.)-Düsseldorf-Essen. Alle Verkehrsmittel in Leverkusen sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) zu benutzen.

Unmittelbar an der Kölner Stadtgrenze zu Leverkusen-Schlebusch befindet sich die Endhaltstelle der KVB-Stadtbahnlinie 4.

In etwa 30 Minuten mit dem Auto erreichbar ist der Konrad-Adenauer-Flughafen (Köln Bonn Airport), von dem aus viele bekannte Airlines nationale und internationale Flüge anbieten, neuerdings auch vermehrt sogenannte "Billig-Airlines".

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Blick aus dem japanischen Garten auf das Bayer-Hochhaus
Blick aus dem japanischen Garten auf das Bayer-Hochhaus

Hauptarbeitgeber Leverkusens sind die Firmen Bayer AG sowie LANXESS, wobei die Letztgenannte aus der Bayer AG durch Abspaltung hervorgegangen ist. Ferner befindet sich die Deutschland-und Europazentrale des Automobilherstellers Mazda, sowie die Firma GE Bayer Silicones, ein Joint Venture von General Electric und der Bayer AG, einer der größten Hersteller von Silikon weltweit, in Leverkusen.

[Bearbeiten] Medien

In Leverkusen erscheint der Leverkusener Anzeiger als Ableger des Kölner Stadtanzeigers. Auch bietet der Kölner Express ausführliche Informationen über das regionale Geschehen der Stadt. Regionale Informationen finden sich auch in der Rheinischen Post.

Zudem werden im Leverkusener Stadtgebiet wöchentlich drei Werbeblätter, die Wochenpost, die Lokale Informationen und das Leverkusener Wochenende, kostenlos an die Haushalte verteilt.

Im Stadtgebiet gibt es einen privaten Lokal-Radiosender: Er heißt Radio Leverkusen (107,6).

[Bearbeiten] Bildung

Leverkusen hat keine Universität, jedoch eine Zweigstelle der Fernuniversität Hagen und ein Studienzentrum der Fachhochschule für Oekonomie & Management. Zudem bietet Leverkusen das breit gefächerte Angebot an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowie eine Volkshochschule.


Das Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen war zeitweise eines der größten Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. Des Weiteren gibt es in Opladen mit der Marienschule ein weiteres, überregional bekanntes Gymnasium, das bereits 1866 den Schulbetrieb aufnahm und bis 1996 von den Armen Dienstmägden Jesu Christi, den Dernbacher Schwestern, getragen wurde. Zum 1.8.1996 ging die Trägerschaft auf das Erzbistum Köln über.

[Bearbeiten] Krankenhäuser

Leverkusen verfügt über drei Krankenhäuser:

  • Klinikum Leverkusen (in Schlebusch)
  • St. Josef Krankenhaus (in Wiesdorf)
  • St. Remigius Krankenhaus (in Opladen)

[Bearbeiten] Ausblick

Ab 2007 wird auf dem innerstädtischen Areal am Friedrich-Ebert-Platz ein neues Einkaufs- und Dienstleistungszentrum entstehen. Hierfür werden das heutige Rathaus, das Stadthaus und das benachbarte Bayer-Kaufhaus abgerissen. Auf mehreren Verkaufsebenen entstehen Ladenlokale für rund 100 Fachgeschäfte. Die Büroflächen sind für städtische Einrichtungen, unter anderem für die Unterbringung des Rathauses eingeplant. Das Einkaufszentrum – auch als 'Neue Stadtmitte Leverkusen' bezeichnet – wird unter dem Projektnamen Rathaus-Galerie von der ECE Projektmanagement betreut und soll Ende 2009 eröffnet werden. Die Kosten des Umbaus werden auf ca. 150 Millionen Euro geschätzt.

[Bearbeiten] Links zu den Stadtteilen

[Bearbeiten] Bilder

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Die Stadt Leverkusen beziehungsweise die früheren Städte haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

Ehrenbürger von Opladen

Ehrenbürger von Bergisch Neukirchen

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • Leverkusen. Geschichte einer Stadt am Rhein, hg. von d. Stadt Leverkusen, Bielefeld 2005 ISBN: 3-89534-575-X
  • Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte -Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1956

[Bearbeiten] Referenzen

  1. "Deutschlands schönste Parks 2006

[Bearbeiten] Weblinks

n:
WikiNews
Wikinews: Leverkusen – Nachrichten
Persönliche Werkzeuge