Norwegen

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Kongeriket Norge

Königreich Norwegen

Flagge Norwegens
Wappen Norwegens
(Details) (Details)
Amtssprache Norwegisch (Bokmål und Nynorsk), Samisch ist Amtssprache in sechs Kommunen, Finnisch in einer Kommune.
Hauptstadt Oslo
Staatsform Parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt König Harald V.
Regierungschef Premierminister Jens Stoltenberg
Fläche 385.199 km² (60.)
inkl. Svalbard mit 61.022 km², Jan Mayen mit 377 km², aber ohne das Bilandet (Nebenländer): Bouvetøya (Bouvetinsel) mit 49 km², Peter I Øy (Peter-I.-Insel) mit 156 km² und das Dronning Maud Land (Königin-Maud-Land) in der Antarktis mit 2.800.000 km²
Einwohnerzahl 4.711.626 (113.) (1. Juni 2007)
Bevölkerungsdichte 13,2 (171.) Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 61.852 US-$ (2005)
HDI (1.) 0,965
Währung Norwegische Krone

1 EUR = 7,98 Kronen (1. August 2007)

Nationalhymne Ja, vi elsker dette landet
Nationalfeiertag 17. Mai
Zeitzone UTC +1
Kfz-Kennzeichen N
Internet-TLD .no
Telefonvorwahl +47

Das Königreich Norwegen (norwegisch: Kongeriket Norge/Noreg, altnordisch: *Norðvegr, Norvegr, Noregr „Nordweg“) ist ein Land in Nordeuropa.

Das skandinavische Land grenzt im Osten an Schweden und im Nordosten an Finnland und Russland. Die Wirtschaftszone Norwegens in der Nordsee grenzt im Süden an die Dänemarks und im Westen an jene Schottlands. Norwegens Staatsform entspricht einer Parlamentarischen Monarchie (Königreich mit parlamentarischer Legislative) und ist als Zentralstaat organisiert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Blick auf den Geirangerfjord und den Ort Geiranger
Blick auf den Geirangerfjord und den Ort Geiranger


Die Geographie Norwegens ist von Gebirgsketten und kargen Hochebenen, den Fjells geprägt. 26 Gipfel liegen über 2.300 m. Die höchste Erhebung des Festlandes ist der Galdhøpiggen mit 2.469 m. Er liegt in dem Gebirge Jotunheimen. Die 25.148 km lange Atlantikküste (mit den Inselküsten 83.283 km) besteht aus unzähligen schmalen und tiefen Buchten, die Meerwasser bis weit ins Landesinnere bringen. Ohne diese Fjorde und Buchten ist die Atlantikgrenze nur 2.650 km lang.

Die Grenze zu Schweden ist 1.619 km lang, die zu Finnland 727 km, die zu Russland 196 km. Ungefähr 150.000 Inseln umgeben das Land, die wohl bekannteste Inselgruppe sind die Lofoten. Im Landesinneren gestalten hohe Wasserfälle und fischreiche Flüsse die Oberflächenstruktur. Der größte Binnensee, Mjøsa, weist eine Fläche von 365 km² auf; der längste Fluss des Landes, Glomma, ist 601 km lang und mündet bei Fredrikstad in den Oslofjord. Als größte bewohnte Insel weist die Statistik die Hinnøya (2204 km²) in Nord-Norwegen aus.

Zum Königreich Norwegen gehören ferner folgende Gebiete:

Unter norwegischer Souveränität, jedoch nicht Teil des Königreichs Norwegen:

Zusätzlich werden zwei Regionen südlich des 60° Breitengrades von Norwegen beansprucht, die aber als norwegisches Hoheitsgebiet international nicht anerkannt sind:

Siehe auch: Liste der Städte in Norwegen, Nationalparks in Norwegen

[Bearbeiten] Klima

In Norwegen trennt der Gebirgszug der Skanden den schmalen Küstenstreifen im Westen vom kontinental geprägten Klima im Osten.

Norwegens Westküste hat für diese nördliche Breite ein ausgesprochen mildes Klima. Der Grund dafür ist der Golfstrom, der relativ warmes Wasser aus niederen Breiten bis weit nach Norden strömen lässt. Die Küste bleibt deshalb auch den gesamten Winter über eisfrei und die mildernde Wirkung des Meeres ist - bedingt durch auflandige Winde - auch in den Lufttemperaturen (ca. -5 Grad Celsius bis 1 Grad Celsius) zu spüren.

Die vom Meer aufgenommene Feuchtigkeit wird an der Westseite der Gebirge abgeregnet. Im Lee der Gebirge sind die Niederschlagsmengen eher gering. Die Menge des Niederschlages nimmt vom Süden zum Norden ab. Die Niederschlagsmenge ist entlang des gesamten Küstenstreifens im Mai deutlich geringer als im Herbst.

Je weiter man ins Landesinnere kommt, um so stärker wird das Klima kontinental geprägt. Die Niederschläge sind wesentlich geringer, die Temperaturen im Sommer höher, aber im Winter dafür auch deutlich niedriger. Die Jahresamplitude der Temperatur sind hier also viel höher, als jene an der vom Golfstrom beeinflussten Westküste.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Demografische Entwicklung Norwegens
Demografische Entwicklung Norwegens


[Bearbeiten] Einwohnerzahl und Zusammensetzung

Die Bevölkerung ist nicht nur in den größten Städten konzentriert, sondern über das Land ausgebreitet - von Süd nach Nord nimmt die Bevölkerungsdichte allerdings deutlich ab.

Neben Oslo (550.000 Einwohner) hat Norwegen drei Städte mit über 100.000 Einwohnern, das sind Bergen, Trondheim und Stavanger.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Bevölkerung mehr als verdoppelt: von 2,21 Millionen (1900) auf 4,69 Millionen (2007). Momentan steigt die Einwohnerzahl um ca. 42.000 Menschen pro Jahr (Stand: 2006). Norwegen hat eine der höchsten Geburtenraten Europas.

91,7 % der Bevölkerung sind Norweger in dem Sinne, dass mindestens ein Elternteil in Norwegen geboren wurde. Dazu zählen auch die Minderheiten der ca. 40.000 Samen und ca. 10.000 Finnen (Kvener).

Am 1. Januar 2006 wohnten 387.000 Einwanderer in Norwegen, worunter Menschen verstanden werden, deren Eltern im Ausland geboren wurden. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug 8,3 %. Die Einwanderer verteilen sich nach den folgenden Herkunftsländern:

Pakistan (27.675 Personen), 0,6 % der Gesamtbevölkerung; Schweden (23.489), 0,5 %; Irak (20.076), 0,4 %; Dänemark (19.179), 0,4 %; Vietnam (18.333), 0,4 %; Somalia (18.015), 0,4 %; Bosnien (14.822), 0,3 %; Iran (14.362), 0,3 %; Türkei (14.084), 0,3 %; Serbien (12.905), 0,3 %.

(Stand jeweils: 1. Januar 2006)

75 % der Norweger leben in Städten.

[Bearbeiten] Beschäftigung

Nach Angaben des Statistischen Zentralbüros in Oslo waren im Januar 2007 insgesamt 52.000 Menschen als arbeitslos registriert, das entsprach einer Arbeitslosenquote von 2,7%. Sie liegt weit unter dem Durchschnitt der EU- und OECD-Länder. Im Verhältnis zum Januar 2006 (4,1%) sank die Quote in Norwegen um 1,4 Prozentpunkte. Eine ähnliche hohe Beschäftigung verzeichnete das Land zuletzt im Februar 1999 (2,8%). Mit einer Quote von 6,1% sind die Einwanderer von der Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich stark betroffen. Wachstumsbranchen sind derzeit vor allem die Bereiche finanzielle Dienstleistungen sowie der gesamte Gesundheits- und Sozialsektor.

Norwegen weist zur Zeit in einigen Wirtschaftsfeldern einen Fachkräftemangel auf. Um diesen Mangel zu beheben, werden gezielt EU-Ausländer als Gastarbeiter angeworben. Neben dem medizinischen ist vor allem der Bereich der Ingenieurwissenschaften betroffen.

[Bearbeiten] Religion

Es gibt eine evangelisch-lutherische Staatskirche. Oberhaupt der protestantischen Staatskirche ist der König. Alle Einwohner Norwegens haben seit 1851 das Recht, ihre Religion frei auszuüben. Rund zehn Prozent nehmen regelmäßig an Gottesdiensten oder anderen religiösen Veranstaltungen teil. Verteilung nach Religionen:

Stand: 1. Januar 2006

Im Jahr 2007 lebten in Norwegen etwa 2000 Juden. (Hauptartikel: Geschichte der Juden in Norwegen)

[Bearbeiten] Bildung

Die Schulpflicht beträgt zehn Jahre, die Kinder werden mit sechs Jahren eingeschult. Es gibt zwei Schulstufen, die Grundstufe (1. – 7. Klasse) und die Oberstufe (8. – 10. Klasse). Die Schulpflicht wurde in Norwegen 1739 eingeführt. 1889 wurde festgelegt, dass die Schulpflicht sieben Jahre dauert, 1969 wurde sie auf neun und 1997 dann auf zehn Jahre verlängert.

Unterrichtsfächer in der Grundstufe: • Vermittlung von Wissen über das Christentum, religiöse und ethische Erziehung • Norwegisch • Mathematik • Sozialkunde • Kunst und Handwerk • Wissenschaft und Umwelt • Englisch (ab der ersten Klasse) • Lebensmittel und Gesundheit • Musik • Hauswirtschaftskunde • Sport • Informatik (Wahlpflichtskurse)

Samische Schüler und Schülerinnen haben ein Recht auf Unterricht in Samisch, wenn sie in samischen Gebieten leben oder wenn sie Gruppen von mindestens zehn Schülern sind.

[Bearbeiten] Statistik

Lebenserwartung (2006) 79,54 Jahre
Lebenserwartung (Männer) 76,91 Jahre
Lebenserwartung (Frauen) 82,31 Jahre
Säuglingssterblichkeit (2006) 0,367 %
Kindersterblichkeit (2001) 0,4 %
Müttersterblichkeit 9 / 100000 Geb.
Ärzte 2,8 / 1000 Einw.
Krankenhausbetten 14,4 / 1000 Einw.
Zugang zu sauberem Trinkwasser 100 %
Geburtenrate (2006) 11,46 / 1000 Einw.
Sterblichkeit (2006) 9,4 / 1000 Einw.
Bevölkerungswachstum (2006) 0,38 %
Fruchtbarkeit (2006) 1,78 Kinder / Frau
HIV/AIDS-Infizierte (2005) 3263
Öffentliche Ausgaben für Gesundheit 7 % des BIPs
Öffentliche Ausgaben für Altersversorgung 8,2 % des BIPs
Öffentliche Ausgaben für Bildung und Erziehung 7,7 % des BIPs
Schulpflicht 6 - 16 Jahre
Einschulungsquote (primär) 100 %
Einschulungsquote (sekundär) 96 %

[Bearbeiten] Sprachen

Hauptartikel: Norwegische Sprache

Norwegisch ist eine nordgermanische Sprache, z. T. stark geprägt vom Mittelniederdeutschen. Die Schriftsprache teilt sich in zwei Varietäten: Etwa 88-90 % der Einheimischen schreiben Bokmål (wörtlich: 'Buch-Sprache') oder Riksmål (deutsch: Reichsnorwegisch, Standardnorwegisch), ein Idiom, das als von verschiedenen ostnorwegischen Mundarten beeinflusste Variante des Dänischen anzusehen ist. Etwa 10-12 % schreiben Nynorsk ('Neu-Norwegisch'). Diese Sprache, die bis 1929 als Landsmål bekannt war, wurde 1885 als zweite offizielle Schriftsprache anerkannt. Sie wurde von Ivar Aasen aus den Dialekten des westlichen Teils des Landes geformt und wird heute vor allem an der Westküste, in der Fjordregion und in Teile von Telemark verwendet. In der Schule müssen norwegische Schüler sowohl Bokmål als auch Nynorsk lernen. Als gesprochene Sprache spielen die Dialekte heute noch immer eine große Rolle.

Neben Norwegisch werden vor allem im Norden des Landes von den nationalen Minderheiten noch Samisch und Finnisch gesprochen.

Norweger lernen wahlfrei meist Deutsch oder Französisch und obligatorisch Englisch als Fremdsprachen in der Schule. Deutsch war bis etwa 1945 traditionell die erste Fremdsprache in Norwegen (wie auch im restlichen Skandinavien). Heute ist Englisch der Verbreitung nach die erste Fremdsprache, vor Deutsch als zweiter Fremdsprache und Französisch als dritter Fremdsprache. Englisch, Deutsch und Französisch haben einen offiziellen Status als "Primärfremdsprachen".

[Bearbeiten] Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Norwegens

Die menschliche Besiedlung Norwegens begann nach der letzten Eiszeit etwa im 8. Jahrtausend v. Chr., als Jäger und Sammler dem schmelzenden Eis nach Norden folgten. Die bisher ältesten Funde menschlicher Besiedlung sind rund 10.300 Jahre alt. Sie wurden bei Tunnelarbeiten unweit des Nordkaps gefunden.

Der steinzeitlichen Megalithkultur Skandinaviens folgten in der Bronze- und Eisenzeit germanische Einflüsse. In der Zeit der Wikinger (800-1050) wurde Norwegen durch König Harald Hårfagre um das Jahr 900 geeint. In dieser Zeit erfolgte von Norwegen aus die Besiedlung Islands, der Färöer und Grönlands. Einige erreichten sogar Neufundland im heutigen Amerika. Aber auch die Normandie in Frankreich wurde von den 'Nordmännern' besiedelt. Die Shetland- und die Orkney-Inseln wurden gleichfalls von norwegischen Wikingern in Besitz genommen und gehörten bis 1472 zu Norwegen.

Schweden und Norwegen um 1888
Schweden und Norwegen um 1888

Ab 1380 in Personalunion mit Dänemark, trat Norwegen 1397 der Kalmarer Union bei und wurde darin ein relativ unbedeutendes Mitglied. Das Kalmarer Reich hielt formell bis 1523 (Ausscheiden Schwedens), mit Dänemark jedoch bis 1814. Wegen politischer Unterstützung Frankreichs musste Dänemark Norwegen nach den Napoleonischen Kriegen im Frieden von Kiel an den König von Schweden abtreten. Die Übergabe geschah allerdings nicht direkt, weshalb Norwegen für kurze Zeit unabhängig war und sich am 17. Mai 1814 in Eidsvoll seine Verfassung gab, die mit leichten Änderungen bis heute gültig ist. Der 17. Mai ist seitdem Nationalfeiertag. Es folgten 91 Jahre einer Personalunion mit Schweden, bevor sie nach einer Volksabstimmung am 13. August 1905, in der sich eine überwältigende Mehrheit der wahlberechtigten Norweger für die Beendigung der Zwangs-Union aussprachen, aufgelöst wurde. Neuer König wurde Prinz Carl aus dem Hause Glücksburg als Haakon VII. Im Ersten Weltkrieg erklärte Norwegen zusammen mit Dänemark und Schweden seine Neutralität. 1920 trat das Land dem Völkerbund bei.

Im Zweiten Weltkrieg, im April 1940, wurde das neutrale Norwegen von Deutschland im Rahmen der Operation Weserübung besetzt. Als Reichskommissar für das besetzte Norwegen wurde Josef Terboven ernannt. Militärisch wurde die Okkupation mit den strategisch wichtigen Häfen an der norwegischen Küste und besonders auch mit dem Hafen Narvik zum Nachschub von Eisenerz aus dem schwedischen Kiruna und einer bevorstehenden englischen Landung begründet. Die Bedeutung Narviks für die deutsche Kriegswirtschaft ist jedoch umstritten, denn das Dritte Reich war weniger auf die schwedischen Eisenerzlieferungen angewiesen als gemeinhin angenommen. Vielmehr galt es, durch die Besetzung des Hafens, England von seinen schwedischen Erzzufuhren abzuschneiden. Dies findet seine Bestätigung in der Anweisung Hitlers, die Hafenanlagen für den Gegner und damit zwangsläufig auch für Deutschland unbrauchbar zu machen. Von größerer Bedeutung waren die norwegischen Rohstoffe für die deutsche Kriegswirtschaft, was die Besetzung des Landes vor dem Hintergrund der Schaffung eines „Europäischen Großwirtschaftsraumes“ unter deutscher Hegemonie erforderlich machte. Als Hauptrohstoffe seien Eisenerz, Schwefelkies, Molybdän und Aluminium genannt. Gerade der Ausbau der Aluminiumindustrie wurde im „Leichtmetallausbau Norwegen“ besonders gefördert. Es handelte sich hierbei um ein gigantisches Investitionsprojekt, durch das die Aluminiumproduktion verachtfacht werden sollte („Koppenberg-Plan“) und an dem auch die deutsche Großindustrie (IG-Farben) aktiv beteiligt war. Letztendlich führte der Kriegsverlauf bereits 1943 zu einer weitgehenden Einstellung der Vorhaben. Norwegen leistete zwar sechs Wochen lang militärischen Widerstand, war aber der deutschen Marine unterlegen. Außerdem gab es auch norwegische Nationalsozialisten (unter ihnen Vidkun Quisling), die sich mit den Deutschen verbündeten und dadurch schließlich an die Macht kamen. Da der größte Teil der norwegischen Bevölkerung ihnen aber ablehnend gegenüberstand, erlangten Widerstandsorganisationen einen hohen Stellenwert. In der Folge kam es immer wieder zu Gefechten der deutschen Truppen mit Großbritannien. Beim Rückzug der deutschen Truppen wandten diese die Politik der verbrannten Erde an. Viele Orte und Anlagen in Nord-Norwegen wurden vollständig niedergebrannt. Eine Folge der deutschen Besatzungszeit waren die so genannten Tyskebarn, die von Deutschen und Österreichern mit Norwegerinnen gezeugten Deutschenkinder.

Die moderne Geschichte seit 1969 ist geprägt von Wachstum und Reichtum durch das Erdöl. Norwegen schloss sich der EFTA an, in Volksabstimmungen wurde ein Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft/Europäischen Union wiederholt abgelehnt.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Verfassung

Nationalversammlung in Eidsvoll 1814
Nationalversammlung in Eidsvoll 1814

Das norwegische Grundgesetz vom 17. Mai 1814 ist von der französischen Verfassung Ende des 18. Jahrhunderts inspiriert. Das Prinzip der Gewaltenteilung von Montesquieu war wesentliches Vorbild. Trotz dieses liberalen Einflusses waren Juden und Jesuiten im Reich bis in die 1850er Jahre illegale Minderheiten.

Die in der Verfassung festgeschriebene Gewaltenteilung führte zu mehreren Machtproben zwischen der Regierungsbürokratie (Exekutive), die wesentlich vom schwedischen Königshaus kontrolliert wurde, und dem Storting (der norwegischen Nationalversammlung; Legislative). Die Krone versuchte, ihre Privilegien als Exekutivmacht auszubauen und das Storting unter Berufung auf die Verfassung weitgehend von den Regierungsgeschäften auszuschließen. Der Konflikt spitzte sich weiter zu, als sich im Zuge der Industrialisierung die Klassenunterschiede zwischen der beamteten Machtelite und dem aufsteigenden Bürgertum auch in Norwegen verschärften. In der Gesellschaft wuchs die Ablehnung des königlichen Beamtenstaates. In der Kommunalpolitik war der nationale Regierungsapparat bereits 1837 durch die Einführung der lokalen Selbstverwaltung praktisch entmachtet. Entsprechend energisch bemühte sich der schwedische Adel um die Wahrung seines Einflusses auf nationaler Ebene.

Die Spannungen eskalierten bis 1884, dem Jahr, das in Norwegen die Einführung des Parlamentarismus markiert. Der bürgerlich-liberale Stortings-Abgeordnete Johan Sverdrup setzte gegen den Widerstand des Königs Oskar II. von Norwegen das staatsrechtliche Prinzip durch, dass eine Regierung für den eigenen Machterhalt die Unterstützung des Storting benötigt. Durch diese Abhängigkeit war die durch die Gewaltenteilung festgeschriebene politische Souveränität der Monarchie zugunsten einer Stärkung des Parlaments faktisch aufgehoben. Der König musste Sverdrup als neuen Ministerpräsidenten mit der Regierungsbildung beauftragen.

In Norwegen gilt das Prinzip des Parlamentarismus. Das Parlament, das aus 165 Abgeordneten besteht, besitzt die Macht. Alle vier Jahre werden neue Repräsentanten gewählt (bis 1936 jedes dritte). Das Parlament (Stortinget, buchstäblich übersetzt „Das große Thing“) besteht aus zwei Teilen, Odelsting und Lagting. Der Unterschied ist aber nicht sehr deutlich, so dass man es als Einkammer-System bezeichnen kann.

Zudem gibt es die gemeindliche Selbstverwaltung. Die 437 norwegischen Kommunen wählen auch jedes vierte Jahr ihre Repräsentanten für die lokale Verwaltung. Norwegen ist jedoch ein Zentralstaat, in dem die lokalen Behörden immer mehr an Einfluss verloren haben. Traditionell ist aber das Prinzip von lokaler Macht wichtig.

In Norwegen haben Große Koalitionen keine Tradition. Minderheiten mit Unterstützung des Parlamentes sind häufiger. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es nur zweimal eine Mehrheitsregierung. Die Sammlungsregierung von Einar Gerhardsen gleich nach dem Krieg, und die Arbeiterpartei-Regierung (Sozial-Demokraten) von 1959. In den letzten Jahren haben die Minderheitsregierungen zu „Stortingsregjering“ (Parlamentsregierung) geführt und sind unter Druck geraten. Bei den Wahlen am 12. September 2005 konnte die „Arbeiderpartiet“ (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) mit 32,8 % die meisten Stimmen erlangen, so dass zusammen mit der Senterpartiet (grüne Zentrumspartei) und der Sosialistisk Venstreparti (Sozialistischen Linkspartei) die bei den Wahlen angestrebte rot-grüne Regierungsalternative gebildet werden konnte. Neuer Premierminister wurde Jens Stoltenberg. Das Staatsoberhaupt ist König Harald V..

In Norwegen gab es bisher 6 Volksabstimmungen:

Siehe auch: Liste von norwegischen Regierungen, Liste der norwegischen Könige

[Bearbeiten] Parteien

Storting in Oslo.
Storting in Oslo.

Im Storting sind zur Zeit vertreten:

Andere kleine Parteien:

  • Kystpartiet (Küstenpartei / Partei für Menschen an der Küste in Nord-Norwegen)
  • Norges Kommunistiske Parti (Kommunistische Partei Norwegen / kommunistisch)
  • Rødt - Arbeidernes Kommunistparti (Kommunistische Partei der Arbeiter / kommunistisch)/ Rød Valgallianse (Rotes Wahlbündnis / Demokratisch Revolutionäre Sozialistpartei)
  • Kristent Samlingsparti (Christliche Sammlungspartei / christlich, extrem-konservativ)
  • Demokratene (Die Demokraten / extrem konservativ)
  • Det Liberale Folkepartiet (Die liberale Volkspartei / liberalistisch)
  • Pensjonistpartiet (Rentner-Partei / Partei für alte Menschen)
  • Miljøpartiet De Grønne (Umweltpartei die Grünen / Umweltpartei)

[Bearbeiten] Militär

Das Militär besteht aus der norwegischen Armee, der königlichen norwegischen Marine, der königlichen norwegischen Luftwaffe und dem Heimatschutz. Im Jahre 2004 betrugen die Ausgaben für das Militär 29,2 Milliarden Kronen[1]. Norwegen ist ein Gründungsmitglied der NATO. Mitte des Jahres 2007 hat die Norwegische Luftwaffe von den USA den Schutz des Nachbarlandes Island übernommen, das über keine eigenen Streitkräfte verfügt [2].


[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung

Verwaltungsgliederung von Norwegen
Verwaltungsgliederung von Norwegen

Das Land ist in 19 Verwaltungsprovinzen (Fylker) eingeteilt, die zu fünf statistischen Regionen (landsdel, dt. Landesteil) zusammengefasst werden. Die kleinste Provinz nach Fläche ist die Hauptstadt Oslo. In Norwegen gibt es seit dem 1. Januar 2006 431 Kommunen.

Neben den administrativen Regionen gibt es weitere statistische Regionen, die nicht zwingend an Provinzgrenzen ausgerichtet sind. Zur Region Midt-Norge (dt. Mittelnorwegen) zählt man die beiden Provinzen von Trøndelag und Møre og Romsdal. Die Inselgruppe Svalbard wird administrativ nicht zu Nord-Norge gezählt sondern untersteht einem Präfekten (Sysselmann), der dem Justizministerium berichtet, während die Bezirkshauptleute (Fylkesmannen) dem Verwaltungsministerium berichten. Es existieren Bestrebungen zu einer Verwaltungsreform mit Bildung von sieben Regionen, die auch eine vergrößerte Hauptstadtregion um Oslo beinhaltet.

[Bearbeiten] Größte Kommunen

Kommune Provinz Einwohner
1. Januar 2000
Einwohner
1. Oktober 2005
Oslo Oslo 507.467 536.209
Bergen Hordaland 229.496 241.440
Trondheim Sør-Trøndelag 148.869 157.813
Stavanger Rogaland 108.818 114.936
Bærum Akershus 101.494 105.485
Kristiansand Vest-Agder 72.395 76.749
Fredrikstad Østfold 67.761 70.770
Tromsø Troms 59.145 63.392
Sandnes Rogaland 52.998 58.604
Drammen Buskerud 54.816 57.640
Asker Akershus 49.284 51.392
Skien Telemark 49.592 50.759
Sarpsborg Østfold 47.447 49.998
Kommune Provinz Einwohner
1. Januar 2000
Einwohner
1. Oktober 2005
Bodø Nordland 41.367 44.857
Skedsmo Akershus 38.701 42.951
Sandefjord Vestfold 39.317 41.521
Larvik Vestfold 40.386 41.165
Ålesund Møre og Romsdal 38.855 40.641
Arendal Aust-Agder 39.446 39.797
Karmøy Rogaland 36.971 37.803
Tønsberg Vestfold 34.716 36.873
Porsgrunn Telemark 32.892 33.454
Ringsaker Hedmark 31.622 31.919
Haugesund Rogaland 30.362 31.706
Lørenskog Akershus 29.505 30.869

[Bearbeiten] Wirtschaft

Die gültige Währung Norwegens ist die Norwegische Krone.

Norwegen besitzt laut HDI-Rang 2005 den höchsten Lebensstandard der Welt. Das Pro-Kopf-Einkommen ist eines der höchsten, ebenso das Kindergeld. Im Vergleich mit dem durchschnittlichen BIP pro Kopf der EU (EU25=100) erreicht Norwegen 2005 einen Index von 169. [3]

[Bearbeiten] Energieversorgung

Die wichtigste Energiequelle der Gewerbebetriebe und Privathaushalte in Norwegen stellt die elektrische Energie dar. Diese Energie ist mit 45 bis 55 Øre pro kWh (6 bis 7 ct)(Stand Jan.2007) (im vergleich zu Deutschland etwa 18,69 ct pro kWh) für den Endverbraucher sehr günstig. Der Grund hierfür liegt in der Art der Energiegewinnung: nahezu der gesamte Strombedarf (zirka 98 %) in Norwegen wird durch heimische Wasserkraftwerke gedeckt [4]. Im gesamten Land existieren weder Atom- noch Kohlekraftwerke. Auch das von Norwegen geförderte Erdöl und Erdgas wird nicht für die Energiegewinnung im eigenen Land eingesetzt.

Die Nutzung der Wasserkraft hat von jeher in Norwegen Tradition und war Grundlage der Industrialisierung des Landes. Auf einfache Wassermühlen, Hammerwerke u. ä. folgten wassergetriebene Generatoren zur Gewinnung elektrischer Energie. Um in der stark zerklüfteten Landschaft Norwegens eine flächendeckende Energieversorgung mit Elektrizität zu schaffen, wurden dezentral kleine und große Wasserkraftwerke errichtet, die ihr näheres Umfeld mit Energie versorgten. Diese kleingliederige Struktur ist noch heute in Norwegen erhalten: es gibt unzählige kleinere und größere, private und öffentliche, lokale und staatliche Energieversorger[5].

Als Folge der relativ niedrigen Endverbraucherpreise ist der Stromkonsum in Norwegen allgegenwärtig. Der Energieverbrauch liegt weit über dem Durchschnitt der OECD-Länder, der Stromverbrauch ist mit 23.200 kWh pro Kopf gar der höchste weltweit[6]. Es ist vielerorts selbstverständlich, dass das Licht in Räumen brennt, die über Stunden und Tage nicht genutzt werden. In einigen öffentlichen Gebäuden sind nicht einmal Lichtschalter vorhanden. Die oft angeführte Begründung lautet, dass Wasserkraft eine saubere Energiequelle sei und es genügend Wasser gäbe, jedoch auch nicht ohne Bedenken.[7].

[Bearbeiten] Erdöl

Bohrinsel Stratford A (1982)
Bohrinsel Stratford A (1982)

Norwegen ist der weltweit siebtgrößte Förderer und drittgrößte Exporteur von Erdöl. 2003 wurden 151,7 Mio. Tonnen Erdöl gefördert. Die Reserven betrugen 2003 noch 10,1 Mrd. Barrel. Die hohen Weltmarktpreise für Öl, die starke Förderung und die vergleichsweise geringe Bevölkerung tragen zu Norwegens sehr hohem Pro-Kopf-Einkommen bei. Die Norweger haben jedoch erkannt, dass Ölreserven, die voraussichtlich nur noch einige Jahrzehnte reichen, und das bestehende sehr engmaschige soziale Netz, das teuer ist, gleichzeitig aber langfristig gesichert werden soll, eine besondere Strategie für die Zukunft erfordern, wenn der Wohlstand Norwegens dauerhaft gesichert werden soll. Daher wurde 1990 ein besonderes Investmentkonzept entwickelt: der Ölfonds. In diesem werden die enormen Erträge aus dem Ölexport angelegt. Dies geschieht ausschließlich auf ausländischen Märkten, um ein Überhitzen der inländischen Wirtschaft und eine Aufwertung der norwegischen Krone zu verhindern. Der staatlich geführte Ölfonds soll so eine Rücklage bilden für die Zeit, in der die Ölreserven zur Neige gehen. Bislang wurden 158 Milliarden Euro (1312 Mrd. NOK) im norwegischen Ölfonds angelegt (Stand 31. Dezember 2005) [8]. Dies entspricht einem Betrag von 34.000 Euro pro Norweger. Aufgrund des anhaltend hohen Ölpreises ist zu erwarten, dass dieses Vermögen in Zukunft noch stark anwachsen wird. Seit dem 1.1.2006 trägt der Ölfonds den offiziellen Namen Staatlicher Pensionsfonds.

[Bearbeiten] Softwareindustrie

Der Internet-Browser Opera kommt aus Norwegen. Trolltech, die Softwareschmiede der Qtopia-Software, ist ebenfalls in Norwegen ansässig. Auch der Antivirensoftwarehersteller Norman hat seinen Firmensitz in Norwegen.

[Bearbeiten] Tourismus

Die eindrucksvolle Natur Norwegens lockt jedes Jahr tausende von Touristen nach Norwegen. Das Nordkap und der Geirangerfjord gehören zu den meistbesuchten Touristenattraktionen des Landes; auch die traditionelle Postschifflinie entlang der Westküste, die Hurtigruten, hat sich zu einem Touristenmagneten entwickelt.

Wer von Oslo aus nach Bergen, also an die Küste fährt, durchquert die Provinz Telemark. Von den Straßen oder der Strecke der Bergenbahn, die Höhen von mehr als 1.000 Meter über dem Meeresspiegel erreichen, lassen sich selbst im Hochsommer die schneebedeckten Gipfel in wenigen Metern Entfernung betrachten. Neben dem bekannten Holmenkollen mit seinen Skisprungschanzen und dem Olympia-Ort Lillehammer weist Norwegen, das als die Wiege des Skilaufes gilt, viele attraktive Skigebiete auf.

Der nördlich von Dombås gelegenen Hochgebirgspark Dovrefjell, mit dem 2286 m hohen Berg Snøhetta ist nicht nur ein ausgezeichnetes Wander- und Wintersportgebiet, sondern auch eine der wenigen Regionen Europas, in der es noch freilebende Moschusochsen gibt.

Die Insel Røst auf den Lofoten beherbergt mit rund 2,5 Mio Brutvögeln den größten Vogelfelsen Norwegens. Weit weniger Vögel brüten auf der südwestlich von Ålesund gelegenen Vogelinsel Runde. Diese Insel ist jedoch mit Brücken mit dem Festland verbunden und daher für Touristen und Wissenschaftler leicht zu erreichen.

[Bearbeiten] Walfang

Norwegen hat gegen das kommerzielle Walfangverbot der Internationalen Walfangkommission IWC von 1986 Widerspruch eingelegt und ist somit nicht daran gebunden. Dementsprechend betreibt Norwegen als eines von wenigen Ländern weltweit kommerziellen Walfang. Dies findet international großen Widerspruch und wird unter anderem auch von der Europäischen Union kritisiert. [9]

[Bearbeiten] Alkoholmonopol

Alkoholische Getränke, wie Bier (ab 4,8 vol.-%), Wein und Spirituosen, können nicht etwa in Supermärkten oder Discountern gekauft werden, sondern in eigens vom Staat errichteten Läden, genannt Vinmonopolet. Solche Geschäfte findet man in den meisten Städten. Die Preise liegen dabei erheblich über den in Österreich oder Deutschland üblichen Preisen. Bier kann man in der Regel aber auch in Supermärkten bekommen.

Der Alkoholverkauf ist an normalen Werktagen bis 20 Uhr, an Samstagen bis 18 Uhr eingeschränkt. An offiziellen Feier- und Wahltagen kann man in Norwegen keinen Alkohol kaufen. Alkoholische Getränke (auch Biere) und Zigaretten werden nur an Personen ab 18 Jahre abgegeben.

Der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist verboten. Man muss sich in einem Haus bzw. auf einem Privatgrundstück befinden.

[Bearbeiten] Staatsausgaben

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

[Bearbeiten] Außenhandel

Insgesamt ist der Außenhandel für Norwegen positiv (Exportüberschuss von 300 Mrd. NOK 2005). Importiert wird zu ca. 70 Prozent aus der Europäischen Union. Haupteinfuhrgüter sind Maschinen und Fahrzeuge mit knapp 40 Prozent. Der Export geht ebenfalls hauptsächlich in die EU (ca. 81 Prozent). Mit knapp 70 Prozent bilden hier die Brennstoffe den mit Abstand größten Posten. [10]

[Bearbeiten] Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

In Norwegen gibt es 91.852 km Straße, von denen 71.185 km asphaltiert sind. Daneben gibt es 4.077 km Schienen, von denen 2.518 km elektrifiziert sind. Außerdem gibt es 101 Flughäfen. Norwegen hat mit dem 24,5 km langen Lærdalstunnel (Eröffnung 2000) den längsten Straßentunnel der Welt. Auch heute noch sind besonders im Fjordland und den Küstenregionen die Fähren von sehr großer Bedeutung für den Verkehr.

Die wichtigsten Häfen des Landes sind Borg Havn, Bergen, Mo i Rana, Molde, Mongstad, Narvik, Oslo und Sture. Von Bergen bis Kirkenes verkehren im Tagestakt Schiffe der Hurtigruten.

[Bearbeiten] Telekommunikation

2004 verfügten 79% der Bevölkerung (Personen zwischen 9 und 79 Jahren) über einen Personalcomputer in der eigenen Wohnung, 66% hatten Zugang zum Internet, 90% besaßen ein eigenes Mobiltelefon. Bis zum 31. Dezember 2004 waren annähernd 5 Millionen Mobiltelefonverträge abgeschlossen worden (Quelle: Statistisches Zentralbüro).

[Bearbeiten] Kultur

[Bearbeiten] Bibliothekswesen

Das Bibliothekswesen Norwegens wird von der bibliothekarischen Fachwelt als vorbildlich angesehen. Es gibt 892 kommunale öffentliche Bibliotheken, 336 wissenschaftliche Bibliotheken und 19 Landesbibliotheken sowie die Norwegische Nationalbibliothek. Das seit 1834 bestehende Bibliotheksgesetz schreibt den kostenlosen Zugang zu Bibliotheken vor. Norwegen hat eines der umfassendsten Systeme für Pflichtexemplarabgabe weltweit.

[Bearbeiten] Literatur

Sigrid Undset, Nobelpreis für Literatur 1928
Sigrid Undset, Nobelpreis für Literatur 1928

Norwegen erlebte in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen kulturellen Aufschwung, an dem Autoren wie Henrik Ibsen, Bjørnstjerne Bjørnson, Alexander Kielland, Jonas Lie, Amalie Skram, Arne Garborg, Hans E. Kinck und Knut Hamsun einen maßgeblichen Anteil hatten.

Drei Norweger erhielten den Nobelpreis für Literatur: Bjørnstjerne Bjørnson (1903), Knut Hamsun (1920) und Sigrid Undset (1928). Der Friedensnobelpreis wird nach Beschluss des norwegischen Nobelkomitees in Oslo verliehen.

Auf dem Pressefreiheitsindex von Reporter ohne Grenzen kommt Norwegen (zusammen mit Finnland, Island und den Niederlanden) auf Platz 1 von 139 Ländern.[11]

Siehe auch: Liste norwegischsprachiger Schriftsteller

[Bearbeiten] Musik, Theater, bildende Kunst

Die wichtigsten Theaterbühnen sind Den Norske Opera (Oper, die auch das Nationalballett beherbergt), das Nationaltheatret in Oslo, Den Nationale Scene in Bergen und das Nynorsk-Theater Det Norske Teatret in Oslo.

Der bekannteste norwegische Komponist ist Edvard Grieg. Weitere Komponisten von Bedeutung sind u. a. Johan Svendsen, Christian Sinding, Fartein Valen, Harald Sæverud und Geirr Tveitt.

In den 80ern und der heutigen Zeit ist die Band a-ha eine der bekanntesten Bands Norwegens. Zu den bekannteren Rock-/Metalbands Norwegens gehören z. B. Dimmu Borgir, Susperia, Turbonegro, Gluecifer, Kaizers Orchestra, Tristania und Motorpsycho. Norwegen ist in der Metal-Szene berühmt für seine zahlreichen Black-Metal-Bands, dort begann die zweite Welle der Bewegung mit Mayhem und von ihnen beeinflussten Bands wie Burzum, Gorgoroth, Immortal und Darkthrone, die auch über die Szene hinaus bekannt sind.

Norwegen verfügt weiterhin über eine sehr vitale Jazz-Szene. Wichtige Vertreter sind Jan Garbarek, Nils Petter Molvær, Arild Andersen, Rebekka Bakken, Silje Nergaard, Bugge Wesseltoft, Eivind Aarset, Terje Rypdal, Ketil Bjørnstad, Sidsel Endresen, Solveig Slettahjell und die Jazz-Rock-Band Dadafon um die Sängerin Kristin Asbjørnsen.

Der bekannteste Maler ist Edvard Munch, seine Werke sind größtenteils im Munch-Museum in Oslo zu sehen.

Siehe auch: Liste der norwegischen Beiträge beim Eurovision Song Contest

[Bearbeiten] Sport

Die Norwegische Fußballnationalmannschaft der Herren hat in den letzten 15 bis 20 Jahren einen Aufschwung erlebt. Sie nahm 1994 und 1998 an der Fußballweltmeisterschaft, im Jahr 2000 an der Europameisterschaft teil. Davor hatte lediglich eine WM-Teilnahme von 1938 zu Buche gestanden, bei der die Norweger allerdings im Achtelfinale gegen Italien ausschieden. Erfolgreicher ist die Norwegische Fußballnationalmannschaft der Frauen: Die gewann 1987 und 1993 die Europameisterschaft und wurde im Jahr 1995 Weltmeister. Für die im September 2007 stattfindende Weltmeisterschaft in China sind die norwegischen Damen ebenfalls qualifiziert.

Auch im Handball sind die norwegischen Damen erfolgreicher als die Herren. Während letztere lediglich zwei WM- und eine EM-Teilnahme vorweisen können, zählt die Norwegische Frauen-Handballnationalmannschaft zu den besten der Welt. Sie gewann u.a. einmal die Handball-Weltmeisterschaft sowie dreimal die Handball-Europameisterschaft. Sie erkämpfte sich außerdem drei olympische Medaillen.

Die Norwegische Eishockeynationalmannschaft der Herren ist von ihrer Spielstärke und Bedeutung her zwar nicht mit denen der skandinavischen Nachbarn Finnland und Schweden zu vergleichen, kann aber doch zahlreiche WM- und Olympiateilnahmen vorweisen. Seit der Heim-WM 1999 gehört das Team ununterbrochen der A-Gruppe der Eishockey-Weltmeisterschaft an. Der größte Erfolg war ein 4.Platz bei dem Turnier von 1951, als Tiefpunkte gelten die Teilnahmen an der C-WM 1973, 1975 und 1986, bei denen aber jeweils der sofortige Wiederaufstieg in die B-Gruppe bewerkstelligt werden konnte.

Am 12. Februar 1994 wurden in Lillehammer die XVII olympischen Winterspiele eröffnet.

[Bearbeiten] Siehe auch

Portal-Logo
Portal: Norwegen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Norwegen

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Norwegische Kunst

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
Commons: Norwegen – Bilder, Videos und Audiodateien
Wiktionary
Wiktionary: Norwegen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
WikiNews
Wikinews: Norwegen – Nachrichten
Wiktionary
Wikimedia-Atlas: Norwegen – geografische und historische Karten

>Rechtssammlung (Sprache: norwegisch)

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. http://odin.dep.no/fd/norsk/publ/veiledninger/010011-120053/index-dok000-b-n-a.html
  2. Land ohne Armee - Norwegen schützt Island auf n-tv.de
  3. http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/06/166&format=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en
  4. http://www.izt.de/eejug/wasserkraft/index.html
  5. http://www.norwegen.or.at/facts/energy/history/history.htm
  6. Miljøstatus i Norge
  7. http://www.lorenzk.com/texte/wasserkraft/index.html
  8. http://www.statsbudsjettet.dep.no/2006_tilleggsproposisjon/satsinger.asp?id=84
  9. http://www.prowildlife.de/de/Projekte/Wale/Walfang/Norwegen/norwegen.html
  10. http://www.ssb.no/english/subjects/00/minifakta_en/ty/main_15.html
  11. Pressefreiheitsindex

Koordinaten: 58°-71° N, 4°-31° O

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