Rubens Barrichello

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Rubens Barrichello
Rubens Barrichello 2002 in Indianapolis
BrazilBrazil
Formel-1-Grand-Prix
Erster Grand Prix Südafrika 1993
Formel-1-Teams
1993–1996 Jordan · 1997–1999 Stewart · 2000–2005 Ferrari · 2006–2008 Honda
Formel-1-Statistik
Rennen Poles Podien Siege
252 13 61 9
Schnellste Runden 15
Führungsrunden 717 Runden über 3.426 km
WM-Titel -
WM-Punkte 519
(Stand: 16. März)

Rubens Gonçalves Barrichello (* 23. Mai 1972 in São Paulo) ist ein brasilianischer Rennfahrer und in der Formel 1 aktiv. In den Jahren 2002 und 2004 wurde er jeweils Vize-Weltmeister. Derzeit fährt er für das Honda Racing F1 Team.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karriere

[Bearbeiten] Anfänge im Motorsport

Seine Karriere begann 1981 im Kartsport, wo er fünfmal in Folge brasilianischer Meister wurde. 1989 wechselte er in die nationale Formel-Ford-Meisterschaft, die er als Fünfter beendete. 1990 setzte Barrichello seine Karriere in Europa fort und fuhr zunächst in der europäischen Formel-Opel-Meisterschaft, die er auf Anhieb gewinnen konnte. Dies gelang ihm auch in der britischen Formel 3, die er Ende 1991 als Meister Richtung Formel 3000 verließ. Dort hatte der Brasilianer Probleme mit seinem Auto und belegte in der Endabrechnung Platz drei. Dennoch winkte ihm für das folgende Jahr ein Cockpit in der höchsten Motorsportklasse, der Formel 1, wo ihn das Team Jordan für die Saison 1993 verpflichtete.

[Bearbeiten] Formel 1

[Bearbeiten] 1993-1996: Jordan

Trotz Schwierigkeiten mit dem anfälligen und schwachen Jordan konnte Barrichello schon zu Beginn seiner Karriere auf sich aufmerksam machen. Beim Grand Prix von Europa 1993 im verregneten englischen Donington Park fuhr er bis zu seinem Ausfall kurz vor Schluss vorne mit und düpierte damit Gegner in deutlich konkurrenzfähigeren Fahrzeugen. 1994 musste er schon früh in der Saison den Verlust seines Landsmannes und Idols Ayrton Senna, der beim Grand Prix von San Marino ums Leben kam, sowie die damit verbundenen, nun auf ihn gerichteten Hoffnungen der brasilianischen Fans verkraften, zumal er selbst einen schweren Unfall in Imola nur mit Glück relativ schadlos überstanden hatte. Dennoch konnte Barrichello seinen ersten Podestplatz und seine erste Pole-Position (als bis dahin jüngster Fahrer in der Geschichte der Formel 1) verbuchen. Er blieb dem Jordan-Rennstall bis Ende 1996 treu, konnte aber in dieser Zeit keine nennenswerten Erfolge mehr einfahren.

Barrichello im Stewart, 1998
Barrichello im Stewart, 1998

[Bearbeiten] 1997-1999: Stewart

Für die Saison 1997 wechselte der 24-Jährige zum Team der schottischen Formel-1-Legende Jackie Stewart. In einer ansonsten eher enttäuschenden Saison konnte er beim Grand Prix von Monaco den zweiten Platz belegen, nachdem er auf regennasser Fahrbahn erneut ein überdurchschnittlich gutes Rennen zeigte. Doch auch im nachfolgenden Jahr blieben die Erfolge aufgrund des kaum konkurrenzfähigen Stewart-Renners aus. Erst in der Saison 1999 besserte sich die Lage, und Barrichello konnte regelmäßig um Punkteplatzierungen kämpfen. Am Ende sicherte er seinem Team zusammen mit Teamkollege Johnny Herbert den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM.

[Bearbeiten] 2000-2005: Ferrari

Barrichello im Ferrari, 2003
Barrichello im Ferrari, 2003

Ab der Saison 2000 startete der Brasilianer neben Michael Schumacher für Ferrari. In Hockenheim stand Barrichello nach einem Chaosrennen und einer Aufholjagd von Startplatz 18 erstmals auf dem obersten Treppchen. Seine bis dahin erfolgreichste Formel-1-Saison beendete Barrichello mit dem vierten Platz in der Endabrechnung und dem Konstrukteurstitel für sein Team. In den Folgejahren stellte Ferrari jeweils das beste Auto des Feldes, so dass sich weitere Erfolge einstellten. Jedoch stand der Brasilianer im Schatten seines scheinbar übermächtigen Teamkollegen Schumacher, der fünfmal in Folge Weltmeister wurde. Obwohl Barrichello darauf beharrte, nicht die „Nummer 2“ im Team zu sein, musste er sich einige Male den Interessen des Teams unterordnen und Schumacher kampflos seine Position abgeben. So musste er beispielsweise unter offenkundigem Protest seinen Sieg beim Grand Prix von Österreich 2002 noch kurz vor der Ziellinie an den Deutschen abtreten. Der entsprechende Funkspruch seines Teamchefs Jean Todt - „Let Michael pass for the championship“ - erlangte traurige Berühmtheit. Als Barrichello den italienischen Rennstall Ende 2005 verließ, hatte er zu einer beeindruckenden Titel- und Trophäensammlung beigetragen. Seine persönlichen größten Erfolge waren die Vize-Weltmeisterschaften in den Jahren 2002 und 2004.

Barrichello im Honda, 2006
Barrichello im Honda, 2006

[Bearbeiten] 2006-2007: Honda

Seit 2006 fährt Barrichello für das japanische Honda-Werksteam neben dem Briten Jenson Button. Regelmäßigen Punkteplatzierungen 2006 folgte die Ernüchterung: Für die Saison 2007 schaffte es Honda nicht, ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen. Barrichello blieb daher erstmals in seiner Karriere punktelos.

Mit aktuell 250 Grand-Prix-Starts (nach der Saison 2007) liegt Barrichello an zweiter Stelle der ewigen Bestenliste, die der Italiener Riccardo Patrese weiterhin mit 256 Starts anführt. Da Barrichello seinen Vertrag bei Honda bereits im vergangenen Sommer um ein Jahr bis Ende 2008 verlängert hat, wird er diesen Rekord aller Voraussicht nach brechen. Der Brasilianer hält darüber hinaus den Rekord an dritten Plätzen (26).

[Bearbeiten] Privates

Barrichello ist mit Silvana verheiratet und Vater von zwei Söhnen.

[Bearbeiten] Statistik/Erfolge

  • 1987 Südamerikanischer Kartmeister
  • 1990 Meister Europäische Formel Opel
  • 1991 Meister Britische Formel 3

[Bearbeiten] F1-Saisons

Stand: GP Malaysia 2008 (23. März)

Saison Team Startnr. Rennen Platzierung Punkte Siege Poles FLs Teamkollege(n)
1993 the United Kingdomthe United Kingdom Jordan-Hart 14 16 WM-17. 2 - - - ItalyItaly Ivan Capelli (-)
BelgiumBelgium Thierry Boutsen (-)
ItalyItaly Marco Apicella (-)
ItalyItaly Emanuele Naspetti (-)
the United Kingdomthe United Kingdom Eddie Irvine (WM-20.)
1994 the United Kingdomthe United Kingdom Jordan-Hart 14 15 WM-6. 19 - 1 - the United Kingdomthe United Kingdom Eddie Irvine (WM-16.)
1995 the United Kingdomthe United Kingdom Jordan-Peugeot 14 17 WM-11. 11 - - - the United Kingdomthe United Kingdom Eddie Irvine (WM-12.)
1996 the United Kingdomthe United Kingdom Jordan-Peugeot 11 16 WM-8. 14 - - - the United Kingdomthe United Kingdom Martin Brundle (WM-11.)
1997 the United Kingdomthe United Kingdom Stewart-Ford 22 17 WM-13. 6 - - - DenmarkDenmark Jan Magnussen (-)
1998 the United Kingdomthe United Kingdom Stewart-Ford 18 16 WM-12. 4 - - - DenmarkDenmark Jan Magnussen (WM-15.)
the Netherlandsthe Netherlands Jos Verstappen (-)
1999 the United Kingdomthe United Kingdom Stewart-Ford 16 16 WM-7. 21 - 1 - the United Kingdomthe United Kingdom Johnny Herbert (WM-8.)
2000 ItalyItaly Ferrari 4 17 WM-4. 62 1 1 3 GermanyGermany Michael Schumacher (Weltmeister)
2001 ItalyItaly Ferrari 2 17 WM-3. 56 - - - GermanyGermany Michael Schumacher (Weltmeister)
2002 ItalyItaly Ferrari 2 15 WM-2. 77 4 3 5 GermanyGermany Michael Schumacher (Weltmeister)
2003 ItalyItaly Ferrari 2 16 WM-4. 65 2 3 3 GermanyGermany Michael Schumacher (Weltmeister)
2004 ItalyItaly Ferrari 2 18 WM-2. 114 2 4 4 GermanyGermany Michael Schumacher (Weltmeister)
2005 ItalyItaly Ferrari 2 19 WM-8. 38 - - - GermanyGermany Michael Schumacher (WM-3.)
2006 JapanJapan Honda 11 18 WM-7. 30 - - - the United Kingdomthe United Kingdom Jenson Button (WM-6.)
2007 JapanJapan Honda 8 17 - - - - - the United Kingdomthe United Kingdom Jenson Button (WM-15.)
2008 JapanJapan Honda 17 2 - - - - - the United Kingdomthe United Kingdom Jenson Button (-)

[Bearbeiten] F1-Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Rang Punkte
1993 SAF BRA EUR SNM SPA MON CAN FRA GBR DEU UNG BEL ITA POR JPN AUS --- --- --- 17. 2
DNF DNF 10 DNF 12 9 DNF 7 10 DNF DNF DNF DNF 13 5 11
1994 BRA PAZ SNM MON SPA CAN FRA GBR DEU UNG BEL ITA POR EUR JPN AUS --- --- --- 6. 19
4 3 DNS DNF DNF 7 DNF 4 DNF DNF DNFP 4 4 12 DNF 4
1995 BRA ARG SNM SPA MON CAN FRA GBR DEU UNG BEL ITA POR EUR PAZ JPN AUS --- --- 11. 11
DNF DNF DNF 7 DNF 2 6 11 DNF 7 6 DNF 11 4 DNF DNF DNF
1996 AUS BRA ARG EUR SNM MON SPA CAN FRA GBR DEU UNG BEL ITA POR JPN --- --- --- 8. 14
DNF DNF 4 5 5 DNF DNF DNF 9 4 6 6 DNF 5 DNF 9
1997 AUS BRA ARG SNM MON SPA CAN FRA GBR DEU UNG BEL ITA ÖST LUX JPN EUR --- --- 13. 6
DNF DNF DNF DNF 2 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 13 14 DNF DNF DNF
1998 AUS BRA ARG SNM MON SPA CAN FRA GBR ÖST DEU UNG BEL ITA LUX JPN --- --- --- 12. 4
DNF DNF 10 DNF 5 DNF 5 10 DNF DNF DNF DNF DNF 10 11 DNF
1999 AUS BRA SNM MON SPA CAN FRA GBR ÖST DEU UNG BEL ITA EUR MAL JPN --- --- --- 7. 21
5 DNF 3 9 DSQ DNF 3P 8 DNF DNF 5 10 4 3 5 8
2000 AUS BRA SNM GBR SPA EUR MON CAN FRA ÖST DEU UNG BEL ITA USA JPN MAL --- --- 4. 62
2 DNF 4 DNFP 3 4 2 2 3 3 1 4 DNF DNF 2 4 3
2001 AUS MAL BRA SNM SPA ÖST MON CAN EUR FRA GBR DEU UNG BEL ITA USA JPN --- --- 3. 56
3 2 DNF 3 DNF 3 2 DNF 5 3 3 2 2 5 2 15 5
2002 AUS MAL BRA SNM SPA ÖST MON CAN EUR GBR FRA DEU UNG BEL ITA USA JPN --- --- 2. 77
DNFP DNF DNF 2 DNS 2P 7 3 1 2 DNS 4 1P 2 1 1 2
2003 AUS MAL BRA SNM SPA ÖST MON CAN EUR FRA GBR DEU UNG ITA USA JPN --- --- --- 4. 65
DNF 2 DNFP 3 3 3 8 5 3 7 1P DNF DNF 3 DNF 1P
2004 AUS MAL BAH SNM SPA MON EUR CAN USA FRA GBR DEU UNG BEL ITA CHN JPN BRA --- 2. 114
2 4 2 6 2 3 2 2 2P 3 3 12 2 3 1P 1P DNF 3P
2005 AUS MAL BAH SNM SPA MON EUR CAN USA FRA GBR DEU UNG TUR ITA BEL BRA JPN CHN 8. 38
2 DNF 9 DNF 9 8 3 3 2 9 7 10 10 10 12 5 6 11 12
2006 BAH MAL AUS SNM EUR SPA MON GBR CAN USA FRA DEU UNG TUR ITA CHN JPN BRA --- 7. 30
15 10 7 10 5 7 4 10 DNF 6 DNF DNF 4 8 6 6 12 7
2007 AUS MAL BAH SPA MON CAN USA FRA GBR EUR UNG TUR ITA BEL JPN CHN BRA --- --- -- 0
11 11 13 10 10 12 DNF 11 9 11 18 17 10 13 10 15 DNF
2008 AUS MAL BAH SPA TUR MON CAN FRA GBR DEU UNG EUR BEL ITA SIN JPN CHN BRA --- -- 0
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[Bearbeiten] Grand-Prix-Siege

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
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Piquet Jr.
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