Anstoß war die Contergan-Katastrophe (die Geburt vieler behinderter Kinder nach der Einnahme des Arzneimittels Contergan), die deutlich machte, dass behinderte Menschen damals in Deutschland außerhalb der Gesellschaft standen, es kaum Förderung für sie gab.

Eindringliche Bilder
     Von und mit dem beliebten Showmaster Peter Frankenfeld ging am 8. Oktober 1964 "Vergißmeinicht" auf Sendung, ein Ratespiel, das die neu eingeführten Postleitzahlen bekannt machte. Mit eindringlichen Bildern, welche die Not behinderter Menschen in Deutschland deutlich machten, forderte im Anschluss an die Showsendung ZDF-Gesundheitsredakteur Hans Mohl zum Spenden auf.

Die Idee der Aktion Sorgenkind war geboren, und nach einem Konzept von Hans Mohl wurde sie als Partnerschaft des ZDF mit den großen deutschen Wohlfahrtsverbänden als eingetragener Verein institutionalisiert.

Zahlreiche Sendungen im ZDF
     Nach "Vergißmeinicht" (bis 1969) führten zunächst "3 x 9" (bis 1974) und der "Große Preis" mit Wim Thoelke die Lotterie der Aktion Sorgenkind zum Erfolg. Im Dezember 1992 moderiert Fernsehlegende Wim Thoelke seinen letzten, den 220. "Großen Preis".

Es folgt kurze Zeit Hans-Joachim Kulenkampff, danach übernimmt Carolin Reiber die Moderation der Showsendung.

"Goldmillion" heißt ab Januar 1994 die neue Sendung der Aktion Sorgenkind mit Wolfgang Lippert, es folgt ab Oktober 2000 "Jede Sekunde zählt" mit Andrea Kiewel.

Der große Preis mit Marco Schreyl

Der neue "Große Preis", präsentiert von Marco Schreyl, ist seit 31.1.2002 die Show der Aktion Mensch.

Für bürgerliches Engagement
     Parallel zu den Unterhaltungs-Sendungen stellt das ZDF jedoch seit Gründung der Aktion Sorgenkind auch die mediale Plattform, um Transparenz über die Verwendung der Mittel herzustellen: "Bilanz der guten Taten", "Danke schön", "Die große Hilfe", "Aktion 240" und "mach mit" heißen die Sendungen der Redaktion Gesundheit und Natur. Sie ermuntern zu bürgerschaftlichem Engagement und zeigen, für welche Projekte Lotterie-Einnahmen und Spenden eingesetzt werden.

Seit 2000 "Aktion Mensch"
     Diese Sendungen des ZDF vermitteln über Jahrzehnte auch ein zeitgemäßes Bild vom Leben behinderter Menschen in Deutschland und bringen zum Ausdruck, wie sich das Bild behinderter Menschen in der Gesellschaft verändert. "Ich will kein Mitleid, ich will Respekt" heißt 1995 eine Kampagne der Aktion Sorgenkind. Und als Konsequenz dieses Veränderungsprozesses wird ab 1. März 2000 aus der "Aktion Sorgenkind" die "Aktion Mensch". In "Wetten dass" am 26. Februar 2000 gibt der damalige ZDF-Intendant und Vorsitzende der Aktion Sorgenkind, Professor Dr. h.c. Dieter Stolte, die Namensänderung einem breiten Publikum bekannt.

ZDF-Intendant Markus Schächter ist seit Dezember 2002 der jetzige Vorsitzende der Aktion Mensch.

1,6 Milliarden Euro an Lotterie-Einnahmen und 234 Millionen Euro Spenden konnten von "Aktion Mensch" (ehemals "Aktion Sorgenkind") von Oktober 1964 bis März 2003 zur Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen zur Verfügung gestellt werden. Denn kontinuierlich wurde über all die Jahre der Personenkreis erweitert, der finanzielle Förderung erhält. Ein wichtiger Schritt wurde im Januar 2003 vollzogen. Seitdem gehört auch die Kinder- und Jugendhilfe zu den Aufgaben der "Aktion Mensch".

Das breite Spektrum der Arbeit der "Aktion Mensch" zeigt seit Januar 2003 die ZDF-Reihe "Menschen - das Magazin" (samstags 17.45 Uhr).