Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenArtikel vorlesen lassenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren

Seuchenerreger stammt vermutlich aus Labor

Der Erreger der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Südengland kommt einem Bericht des Agrarministeriums zufolge mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einem Labor. Das Virus wurde offenbar von Menschen auf die betroffenen Bauernhöfe eingeschleppt. Unklar ist, ob die Übertragung unabsichtlich oder vorsätzlich geschah.

Es bestehe eine "reale Möglichkeit", dass die Krankheit durch das Handeln von Menschen ausgelöst worden sei, heißt es in dem Bericht. Die Möglichkeit, dass sich der Erreger über die Luft oder Hochwasser verbreitet habe, sei zu vernachlässigen.

Meinung
Haben Sie Angst vor der Maul- und Klauenseuche in Deutschland?
 
 

Eine absichtliche Verbreitung des MKS-Virus durch Labormitarbeiter könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es weiter. Nach Ansicht von Experten komme auch eine versehentliche Übertragung des Virus infrage. Insgesamt deute viel mehr auf eine Verbreitung durch Menschen hin als durch technisches Versagen, hieß es in dem Bericht.

Unklar blieb zunächst, aus welcher der beiden infrage kommenden Einrichtungen in der Ortschaft Pirbright bei London das Virus kommt. Das dortige Gelände teilen sich ein staatliches Forschungsinstitut und ein Labor der privaten US-Firma Merial Animal Health, in dem tiermedizinische Impfstoffe hergestellt werden - darunter gegen die Maul- und Klauenseuche.

Bauernverband fordert Ende des Handelsverbots

Der Deutsche Bauernverband (DBV) forderte unterdessen erneut eine umgehende Abkehr vom bisher geltenden Handelsverbot für geimpfte Tiere. "Sobald durch Proben nachgewiesen ist, dass Tiere virusfrei sind, müssen sie wieder auf dem Markt handelbar sein", sagte DBV-Generalsekretär Helmut Born der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Denn Deutschland sei "in hohem Maße exportorientiert". Anders als Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) forderte er auch eine Abkehr vom EU-weiten Impfverbot gegen die MKS. "Es kann so nicht weitergehen, dass man gesunde Tiere tötet, um eine Seuche zu verhindern", sagte Born. "Nur dort, wo unmittelbar die größte Gefahr droht, sollte man die betroffenen Tiere töten."

ZUM THEMA

Das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit hatte die Forderung allerdings bereits am Dienstag abgelehnt. "Auch geimpfte Tiere können durchaus das Virus ausscheiden", sagte eine Institutssprecherin auf der Insel Riems bei Greifswald.

Das MKS-Virus war am Dienstag auf einer zweiten Farm in Südengland bestätigt worden. Der erste Ausbruch war am Freitag gemeldet worden. Alle rund 220 Tiere beider Viehzuchtbetriebe wurden inzwischen getötet. Die EU hatte am Montag ein Exportverbot für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen sowie Fleisch aus Großbritannien verhängt. Premierminister Gordon Brown sagte, die Regierung unternehme größte Anstrengungen, um die Seuche einzudämmen und den Erreger auszurotten.

Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenArtikel vorlesen lassenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren
 

FTD.de, 08.08.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

 

 FTD-Services 

Streit am Arbeitsplatz, mit Vermieter oder Finanzamt? Aktuelle Urteile aus vielen Rechtsgebieten kostenlos in dieser Datenbank.  mehr

 Nachrichten 

Dossier Polens Premier macht Weg frei für Neuwahlen

Die Mitte-rechts-Regierung von Jaroslaw Kaczynski ist nach knapp zwei Jahren am Ende. mehr

» Der schmutzigste aller Wahlkämpfe «

Die Minister der polnischen Regierung werden wohl kurzfristig ihre Ämter verlieren. mehr

Agenda

Ein Brown für alle Fälle

Terrorangriffe, Überflutungen, Maul- und Klauenseuche - Großbritanniens neuer Premier Gordon Brown muss eine Krise nach der nächsten meistern. mehr

Vorgezogene Neuwahlen in Polen

Voraussichtlich am 21. Oktober werden die Bürger über eine neue Regierung abstimmen. mehr

Bilderserie

Tierseuchen-Alarm in Großbritannien

Hunderte Tiere sind schon getötet, mit umfangreichen Maßnahmen versuchen die Behörden zu verhindern, dass sich eine Maul- und Klauenseuchen-Epidemie wie 2001 wiederholt. mehr

Bilderserie

Flutkatastrophe in der Schweiz

Besonders an der Aare im Raum Bern kämpften die Bewohner gemeinsam mit Tausenden Helfern von Feuerwehr, Zivilschutz und Armee gegen die Fluten. mehr

Ministerium warnt vor zunehmenden Hochwasserrisiken

Wegen der hohen Pegelstände am Rhein wurde die Schifffahrt teilweise eingestellt. mehr

Kaczynski schmeißt Innenminister raus

Die Querelen in der polnischen Regierung weiten sich aus. mehr

Marco W. muss in türkischem Gefängnis bleiben

Das Gericht vertagte sich auf Anfang September - trotz schwerwiegender Indizien für die Unschuld des Jungen. mehr

Klimawandel (6)

» Nachteulen in Athen «

Vielen Landstrichen drohen künftig Hitzewellen, die griechische Hauptstadt ist sie längst gewohnt. mehr

Lepper droht Kaczynski mit Enthüllungen

In der Regierungskrise droht die radikale Bauernpartei nun mit der Veröffentlichung kompromittierender Aufnahmen des Ministerpräsidenten. mehr

Klimawandel (4)

Frankreichs Stolz wächst jetzt in der Pfalz

Der Klimawandel führt dazu, dass deutsche Winzer mit Erfolg Cabernet und Merlot anbauen. mehr

Mehr News aus Europa

Europa als
 


Sponsoren-Links

Gerling Kapitallebensversicherung
Sichere Altersvorsorge mit hohen Renditen. Zum Ausgleich gesetzlicher Versorgungslücken. Hier online berechnen. http://www.gerling.de

Risikolebensversicherung: Platz 1 FINANZtest 04/07
Direkt günstig versichern! Jetzt Online-Vergleich mit Marktführern. Testen Sie uns! http://www.legalundgeneral.de

 

(€) Görlitz

(€) Schleswig-Holstein

(€) Rheinland-Pfalz