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"artour" spezial | MDR FERNSEHEN | 24.03.2007 | 00:00 Uhr
Politik als Schachaufgabe, Leben im Kochtopf verrührt...
Ist Profi-Schachspieler Garri Kasparow ein Polit-Amateur? Müssen Kabarettisten-Kinder Humor haben? Wie schmecken ertrunkene Gockel in Wein? War Hans Mayer eine einsame Diva? - Das sind einige der Fragen, die in dieser artour-Sondersendung zur Leipziger Buchmesse erörtert werden.
Buchmesse-Triathlet André Kudernatsch; Rechte: MDR/Berger
Buchmesse-Triathlet André Kudernatsch
André Kudernatsch lädt zum Buchmesse-Triathlon
André Kudernatsch startet beim einzigartigen Buchmesse-Triathlon und sucht den besten Messesportler. Der Triathlon besteht aus drei Disziplinen: SEHEN, REDEN und TANZEN! Kudernatsch REDET über Slowenien, das sich in Leipzig mit dem Slogan "Dichteste Dichtung pro m²" präsentiert und die Literaturfreunde abends in der Lubljana Lounge ABTANZEN lässt. Er fragt Gunther Emmerlich, warum er sich in seinem Buch "Ich wollte mich mal ausreden lassen" mal AUSREDEN lassen wollte. Er SIEHT Desiree Nick, die mit dem Buch "Eva go home" zu einem neuen Schlag gegen eine andere Meinung auszuholen scheint. Apropos "schöner Schein", zu diesem Thema hat sich Wolf von Lojewski geäußert: "Der schöne Schein der Wahrheit".
 
Garri Kasparow; Rechte: dpa
Garri Kasparow
Garri Kasparow – Vom Schachbrett aufs politische Parkett
"Strategie und die Kunst zu leben" so heißt Garri Kasparows neuer Ratgeber, in dem der Ex-Weltmeister seine Erfahrungen aus 25 Jahren Profi-Schach zur praktischen Lebensphilosophie ummodelt. Auf dem Schachbrett hat Kasparow 15 Jahre lang jeden Gegner bezwungen - doch im wirklichen Leben hat er es mit einem Gegner aufgenommen, der auch mit bester Taktik und Strategie nicht so bald zu bezwingen sein dürfte: Wladimir Putin. Kasparow kämpft für die Abwahl Putins im Jahr 2008 - ein fast aussichtsloses Unterfangen: Kundgebungen Kasparows wurden in der Vergangenheit von der Polizei brutal aufgelöst, Teilnehmer verhaftet, in den Medien kommt die Opposition nicht vor.
 
Die Söhne der Kabarettisten - David Ensikat und Sascha Lange
Der allgemeinen Frage nach der Vererbbarkeit von Witz und Esprit kann der geneigte Bücherfreund auf dieser Buchmesse im Besonderen nachgehen. Haben doch mit David Ensikat und Sascha Lange zwei Kabarettistensöhne erste bzw. neue Werke vorgelegt. David Ensikat, Sohn des ostdeutschen Großhumoristen Peter Ensikat, liefert eine überaus geraffte Darstellung der Funktionsweise der DDR in seinem Buch "Kleines Land, große Mauer" und Sascha Lange liefert mit seinem 80er-Jahre-Jugenderinnerungsbuch "DJ Westradio" quasi den Schlussband der mehrteiligen Familienerinnerungen, die sein Vater, Erz-Akademixer Bernd-Lutz Lange, vorab schrieb.
 
Marianne Sägebrecht – Vom Leben und Kochen
"Mein Leben zwischen Himmel und Erde" ist Marianne Sägebrechts literarisches Erinnern. Ein Kochbuch, denkt man auf den ersten Blick. Rezepte vom Ertrunkenen Gockel in Wein, über Mariannes Mitbringsel, einer Kürbismarmelade mit Orangen finden sich dort ebenso wie die Beschreibung jeden Handgriffes für die Essenzen ihrer Spezialbäder. Wie die Sägebrecht jedoch ihr Leben in den Kopftopf rührt, ist überraschend und mitunter komisch. Hollywood meets Milzsuppe mit Einbrenne, schräger könnte eine Biografie kaum sein.
 
Hans Mayer (1907-2001); Rechte: dpa
Hans Mayer (1907-2001)
Hans Mayer – Koryphäe, Diva und moralische Instanz
Seit 1948 lehrte Hans Mayer Literaturwissenschaft an der Leipziger Universität und wurde zu einer intellektuellen Autorität. Er widersetzte sich den Doktrinen der Partei, hielt die "bürgerlichen" Dichter hoch und kritisierte scharf die neue Literatur. Zu Mayers 100. Geburtstag erscheint im Lehmstedt Verlag eine Kompilation aus Stasi-, Partei-, und Universitätsakten über die Leipziger Jahre 1956-1963. Anschaulich werden die Konflikte um die zeitgenössische Literatur, den Harich-Janka-Prozess und das Bemühen Mayers, in Leipzig bleiben zu können. Stärker als in seinen eigenen Schriften erscheint Hans Mayer als ein politischer Mensch - und als einsame Diva, die gegen viele, auch nur vermutete, Feinde kämpfen muss.

Redaktion der Sendung: Titus Richter
Moderation: Thomas Bille
 
zuletzt aktualisiert: 20. März 2007 | 17:42
 
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