Zum ersten Mal seit 1971, dem 500. Geburtstag des großen Nürnberger Malers, zeigt das Frankfurter Städel Druckgraphiken Albrecht Dürers, die bis auf wenige Ausnahmen eigener Besitz des Hauses sind. Mit dabei: "Apokalypse" und "Nemesis".
Information
"Albrecht Dürer. Die Druckgraphiken"
27. September bis 6. Januar 2008
Städel Museum Frankfurt
Schaumainkai 63
60596 Frankfurt am Main
Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 8 Euro
Es war ein wahrhaft nobles "Geschenk" zum Jubiläum. Denn zu seinem zehnten Geburtstag konnte das renommierte Guggenheim Museum in Bilbao als erstes die vom Frankfurter Städel konzipierte Ausstellung mit Druckgraphiken Albrecht Dürers zeigen. Die Ausstellung, die dort bis zum 9. September lief, haben mehr als 200.000 Besucher gesehen. Nun kehren die rund 130 Werke zurück in ihr Heimatland und werden vom 27. September bis zum 6. Januar 2008 in der Graphischen Sammlung des Städel Museums präsentiert.
Das Haus ist in der glücklichen Lage, bis auf wenige Ausnahmen das gesamte druckgraphische Werk Dürers zu besitzen. Es umfasst insgesamt mehr als hundert wertvolle Kupferstiche, etwa 280 Holzschnitte, sowie einige hundert Buchillustrationen, allesamt von ausgezeichneter Qualität, so dass sie einen guten Eindruck von Dürers einzigartiger technischer und künstlerischer Meisterschaft vermitteln. Aus konservatorischen Gründen kann dieser kostbare Bestand nicht permanent ausgestellt werden. Zuletzt wurde er im Jahr 1971 aus Anlass seines 500. Geburtstags des Malers gezeigt.
Schon im 16. Jahrhundert höchst begehrt
Schon von Anbeginn hat Dürer eine zentrale Rolle für die Sammlung des Frankfurter Kunstinstituts gespielt. Trotz seiner meist knappen finanziellen Mittel konnte das Städel schon früh zwei Gemälde erwerben, die bereits seit dem 16. Jahrhundert zu höchsten Preisen gehandelt worden waren. Der größte Teil der graphischen Sammlung geht auf den Stifter Johann Friedrich Städel zurück, der sie im 18. Jahrhundert zusammentrug.
Dürers Anfänge
Die Anfänge Dürers, der 1471 als Sohn eines aus Ungarn eingewanderten Goldschmieds in Nürnberg zur Welt kam und 1528 als unumstritten bedeutendster deutscher Vertreter des neuen Künstlertums der Renaissance starb, glichen zunächst denen vieler namenloser Handwerker-Künstler im Spätmittelalter. Was die Forschung und eine beinahe unüberschaubare Dürer-Literatur im Laufe eines halben Jahrtausends über sein Leben und Werk zutage brachten, sind Einblicke in seine Lehrzeit in einer Malerwerkstatt, nicht ganz bewiesene Stationen einer Gesellenwanderung, die bis in die Niederlande geführt haben soll und einen Aufenthalt in Basel. Nach mehreren Reisejahren, die den jungen Künstler auch nach Italien brachten, begann er, in Nürnberg eine eigene Werkstatt aufzubauen und sich den zu jener Zeit noch jungen Techniken von Kupferstich und Holzschnitt zu widmen. "Herkules am Scheideweg" und "Das Männerbad" fallen in diese Zeit.
Mit der "Apokalypse" zum Ruhm
Mit der 1498 publizierten "Apokalypse" wurde der junge Dürer bereits zu einem weithin berühmten Mann. Er erhielt Aufträge, unteren anderem vom deutschen Kaiser Maximilian I., für den er die 1515 vollendete riesige "Ehrenporte" schuf. Das ebenfalls zum Städelbesitz gehörende Werk ist der größte Holzschnitt, der jemals geschaffen wurde, ein dreieinhalb Meter hoher Triumphbogen, über und über geschmückt mit Darstellungen von Heiligen, Herrschern des Hauses Habsburg und Taten Maximilians. Wie es heißt, erhielt der Künstler dafür keine Bezahlung, sondern eine Art Rente, bestehend aus hundert Gulden jährlich auf Lebenszeit.
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