CD Bestenliste

Die besten CDs der letzten Monate - ausgewählt von der crescendo-Redaktion. mehr

Musik, die man nicht hören kann?

8. Oktober 2007

musician-in-a-box-klein.jpgDa sitzen Musiker und spielen konzentriert und engagiert - nur hören kann man sie nicht. Das Publikum staunt. Nur wer sich nah genug heranwagt und zu einem der Kopfhörer greift, kommt in den Genuss der Musik - denn der Glaskubus ist schallisoliert. Auf diese ungewöhnliche Art und Weise können Passanten am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, Musik zwar zu sehen, aber nicht zu hören. mehr

Echo Klassik 2007: Arcadi Volodos

8. Oktober 2007

Arcadi Volodoscrescendo ist Förderer des Echo Klassik 2007. Bis zur Verleihung am 21. Oktober stellen wir Ihnen täglich einen der Preisträger vor. Heute: Arcadi Volodos.

Was ist eigentlich ein Virtuose, Herr Volodos?

Arcadi Volodos spielt Liszt – hier antwortet er darauf, was einen Künstler ausmacht.

Von Arcadi Volodos: Ein Virtuose ist nicht irgendjemand, der viele Noten in kurzer Zeit technisch brillant spielen kann. Davon gibt es viele Klavierspieler. Aber die sind im Zirkus besser aufgehoben als auf den Konzertpodien. Wenn wir uns Liszt anschauen, wissen wir genau, dass es ihm weniger um technische Brillanz gegangen ist als um den Inhalt. Und darin liegt für mich auch das Virtuosentum, in der Fähigkeit, eine Welt in Musik zu errichten. Ein Fehler, eine falsche Note, sind nur Beweise, dass hier Menschen am Werk sind und fühlen. mehr

Seele. Körper. Stimme.

5. Oktober 2007

Cecilia BartoliAuf den Spuren der esten Diva. Cecilia Bartoli singt Arien von Maria Malibran.
Eine Kritik am aktuellen Klassikmarkt.

crescendo: Frau Bartoli, Sie und Ihre Kollegen gehen auf Spurensuche in die Vergangenheit: erst Renée Fleming, dann Juan Diego Flórez – und nun auch Sie. Warum?

Bartoli: Rossini hat einmal über Maria Malibran geschrieben, dass sie eine Seele in der Stimme habe. Vielleicht liegt darin die Sehnsucht der Gegenwart. Ich bin nicht sicher, welche Rolle die Seele heute noch im Gesang hat. Aber Seele ist nur möglich, wenn man die Technik beherrscht.

crescendo: Ich vermisse viel mehr die Aufgabe der Sänger in der Rolle – das Kreatürliche der Stimme.

Bartoli: Die Transzendenz in der Musik setzt natürlich den Körper voraus, der da in der Stimme transzendieren kann. Es ist sehr schwer, Worte zu finden, aber die Auflösung ist wichtig. Wenn man manchmal eine Farbe sucht, für ein bestimmtes Piano, dann denkt man vielleicht an eine weiße Wolke im blauen Himmel. Was ich damit sagen will, ist, dass die Stimme immer Bilder braucht, Vorstellungen, Imagination. Aber die wahre Kunst besteht darin, dieses Gesehene in den Körper zu bringen, das Gesehene in Klang zu bringen und wieder in Luft umzuwandeln. mehr

Operette lebt

4. Oktober 2007 1 Kommentar

Gestern feierte das weltweit einzige Operettenensemble, die Staatsoperette Dresden, 60. Jubiläum - eine Gala, die zeigt, dass die Operette eine große Tradition hat und eine Zukunft.

Das behaupten zumindest ihre Dresdner Macher in unserer crescendo-Dokumentation über das einmalige Haus.


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Wöchentliches Video-Blog

1. Oktober 2007

In unserem aktuellen Videoblog schaut Chefredakteur Axel Brüggeman zurück auf die letzte Klassik-Woche.

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Die Besten …

30. September 2007

Unsere Kollegen des Fachmagazins “Opernwelt” ermitteln jedes Jahr die Höhepunkte des Opernlebens. Nun ist ihre Bestenliste erneut erschienen: Gewinner ist die Komische Oper in Berlin.

50 Kritiker geben bei dieser Umfrage ihre Meinung ab. Zuweilen wird kritisiert (meist von Kritikern, die nicht dabei sind), dass die Wertung nicht repräsentativ sei. Aber gültige Bestenlisten kann es in der Kunst nie geben, und die Umfrage der “Opernwelt” ist eine der interessantesten Rückblicke. Deshalb hier also die Preisträger im Einzelnen: mehr

Deutsche Geschichte in Musik

29. September 2007

Historisches Bild Berliner PhilharmonikerZwei Neue Bücher über die Berliner Philharmoniker erzählen von Bismarck, Hitler und Angela Merkel.

Pünktlich zum 125. Jubiläum kümmern sich die Berliner Philharmoniker um ihre Historie. Und dabei verschließen sie die Augen auch nicht mehr vor der dunklen Vergangenheit - besonders ihrer eigenen Stellung im Nationalsozialismus.

Ein Rückblick von Valery Voigt.

Laut schallt der Jubel, von Sternstunden unter legendären Dirigenten wie Hans von Bülow, Arthur Nikisch, Herbert von Karajan und von aktuellen musikalischen Höhenflügen des Orchesters unter dem amtierenden Chefdirigenten Sir Simon Rattle - aber zum 125. Jubiläum wird auch die dunkle Geschichte thematisiert. mehr

Boulez über die Orchester

28. September 2007

BoulezIn einem spannenden Interview mit Hans Jürgen Linke in der Frankfurter Rundschau erklärt Pierre Boulez, warum die meisten Orchester noch immer nicht modern sind. Nachzulesen ist der ganze Text in der FR.

Boulez: Mit Musikern wie dem Ensemble Modern Orchestra zu arbeiten, ist wunderbar, sie haben eine große Bereitschaft zu proben. Aber ich habe zum Beispiel auch mit den Wiener Philharmonikern gute Erfahrungen gemacht, auch, wenn ich sie sehr gefordert und belastet habe. Man merkt als Dirigent, was für eine Stimmung einem in den Proben entgegen schlägt. Hier ist es fast so, als wäre man mit einer Gruppe von Freunden beschäftigt. Übrigens würde das Publikum sofort spüren, wenn es anders wäre. mehr

Göring-Eckardt: Musik und Politik

27. September 2007

Katrin Göring-EckardtWas kann die Politik von der Musik lernen? Die Bundestags Vize-Präsidentin lotet das Terrain für crescendo aus. Ihre These: Es gibt keine Demokratie ohne die freie Kunst. Aber Politiker können die Musik durchaus kommunikativ nutzen.

Von Katrin Göring-Eckardt 

Vielleicht zeigt sich die Wirkungsmacht und Bedeutung von Musik am deutlichsten daran, dass sie von der Politik immer wieder als Bedrohung verstanden wurde. Schon Platon warnte vor der umstürzlerischen Kraft der Musik. In seiner “Politeia” schrieb er: “Nirgends wird an den Gesetzen der Musik gerüttelt, ohne dass auch die höchsten Gesetze des Staates ins Wanken geraten.” mehr

Von den Gedanken zum Klang

26. September 2007

Ein Orchester klingt nur so gut wie die Klangvorstellung seiner Dirigenten. 

Wilhelm FurtwänglerWilhelm Furtwängler

Furtwängler glaubte an die Entstehung des Klangs im Moment - und an die Aktualität der Interpretation im Jetzt. In einem Essay über Johannes Brahms von 1933 beschreibt er sein Klang-Ideal und definiert das “Sachliche Dirigieren”. Hier ein Auszug:

“In der letzten Zeit spielte innerhalb der Ästhetik des ‚Tages‘ - um es so auszudrücken - der Begriff der ‚Sachlichkeit‘ eine besondere Rolle. Er wurde geradezu zum Schlagwort; um möglichst aktuell zu sein, sprach man wohl auch von ‚neuer Sachlichkeit‘. Neu daran war nur, dass das Wort Sachlichkeit plötzlich wieder Inhalt bekam; denn an sich ist Sachlichkeit natürlich nichts Neues und nichts Altes, sondern Vorbedingung aller irgendwie gearteten großen Leistungen. mehr