CD Bestenliste

Die besten CDs der letzten Monate - ausgewählt von der crescendo-Redaktion. mehr

Boulez über die Orchester

27. September 2007

BoulezIn einem spannenden Interview mit Hans Jürgen Linke in der Frankfurter Rundschau erklärt Pierre Boulez, warum die meisten Orchester noch immer nicht modern sind. Nachzulesen ist der ganze Text in der FR.

Boulez: Mit Musikern wie dem Ensemble Modern Orchestra zu arbeiten, ist wunderbar, sie haben eine große Bereitschaft zu proben. Aber ich habe zum Beispiel auch mit den Wiener Philharmonikern gute Erfahrungen gemacht, auch, wenn ich sie sehr gefordert und belastet habe. Man merkt als Dirigent, was für eine Stimmung einem in den Proben entgegen schlägt. Hier ist es fast so, als wäre man mit einer Gruppe von Freunden beschäftigt. Übrigens würde das Publikum sofort spüren, wenn es anders wäre. mehr

Göring-Eckardt: Musik und Politik

27. September 2007

Katrin Göring-EckardtWas kann die Politik von der Musik lernen? Die Bundestags Vize-Präsidentin lotet das Terrain für crescendo aus. Ihre These: Es gibt keine Demokratie ohne die freie Kunst. Aber Politiker können die Musik durchaus kommunikativ nutzen.

Von Katrin Göring-Eckardt 

Vielleicht zeigt sich die Wirkungsmacht und Bedeutung von Musik am deutlichsten daran, dass sie von der Politik immer wieder als Bedrohung verstanden wurde. Schon Platon warnte vor der umstürzlerischen Kraft der Musik. In seiner “Politeia” schrieb er: “Nirgends wird an den Gesetzen der Musik gerüttelt, ohne dass auch die höchsten Gesetze des Staates ins Wanken geraten.” mehr

Echo Klassik 2007: DEAG classics u.a.

27. September 2007

Waldbühne, DEAGcrescendo ist Förderer des Echo Klassik 2007. Bis zur Verleihung am 21. Oktober stellen wir Ihnen täglich einen der Preisträger vor. Heute: DEAG classics / Deutsche Grammophon / Unitel Classic / ZDF.

Waldbühnenzauber aus 1000 und einer Nacht

Gewitter, Regen, Sturm - würde das große Open-Air-Spektakel ins Wasser fallen? Keine Stunde vor Beginn dann strahlender Himmel für Anna Netrebko, Rolando Villazón und Plácido Domingo. Wer kam und dachte, dieses sei nur ein weiteres Event-Konzert, wurde eines Besseren belehrt. Authentisch, voller Lust und mit guter Laune führten die drei durch den Abend. Spontane Schauspieleinlagen, ironisches Gebalze um die höchsten Töne und zwei dauerflirtende Männer um Anna Netrebko. So ist die Oper eine sehenswerte Show, in der Musik und Menschen im Vordergrund stehen. mehr

Von den Gedanken zum Klang

26. September 2007

Ein Orchester klingt nur so gut wie die Klangvorstellung seiner Dirigenten. 

Wilhelm FurtwänglerWilhelm Furtwängler

Furtwängler glaubte an die Entstehung des Klangs im Moment - und an die Aktualität der Interpretation im Jetzt. In einem Essay über Johannes Brahms von 1933 beschreibt er sein Klang-Ideal und definiert das “Sachliche Dirigieren”. Hier ein Auszug:

“In der letzten Zeit spielte innerhalb der Ästhetik des ‚Tages‘ - um es so auszudrücken - der Begriff der ‚Sachlichkeit‘ eine besondere Rolle. Er wurde geradezu zum Schlagwort; um möglichst aktuell zu sein, sprach man wohl auch von ‚neuer Sachlichkeit‘. Neu daran war nur, dass das Wort Sachlichkeit plötzlich wieder Inhalt bekam; denn an sich ist Sachlichkeit natürlich nichts Neues und nichts Altes, sondern Vorbedingung aller irgendwie gearteten großen Leistungen. mehr

Interview: Katharina Wagner

24. September 2007 2 Kommentare

Zuschauerraum BayreuthIn ihrem ersten Interview nach der gemeinsamen Bewerbung um die Intendanz der Bayreuther Festspiele gemeinsam mit Christian Thielemann hat Katarina Wagner nun gegenüber crescendo-Chefredakteur Axel Brüggemann weitere Details verraten: Thielemann und sie würden sich nicht gegen eine dritte Person in der Führung der Festspiele wehren. Das vollständige Interview lesen Sie in der “Frankfurter Rundschau”. 

Nachdem Katharina Wagner und Christian Thielemann bekannt gegeben haben, dass sie die Bayreuther Festspiele gemeinsam leiten wollen, hat die Regisseurin gegenüber der „Frankfurter Rundschau” nun ihre Pläne konkretisiert. Katharina Wagner kann sich neben Thielemann noch ein drittes Mitglied der Führungsebene vorstellen: „Es wäre vielleicht nützlich und entlastend für Christian Thielemann und mich, wenn eine dritte Person vorhanden wäre, die sich auf die wirtschaftlichen Aspekte der Festspiele konzentriert. Das könnte dann eine Position wie etwa ein kaufmännischer Geschäftsführer sein, mit dem ja andere Opernhäuser sehr gut fahren.” Ein weiteres Mitglied der Wagner-Familie schließt Katharina Wagner gegenüber der „Frankfurter Rundschau allerdings aus: „Diese dritte Person müsste vollständig für die wirtschaftliche Seite da sein, denn die künstlerische Seite wäre durch Thielemann und mich abgedeckt.” mehr

Rihm: Stadium der Beunruhigung

24. September 2007

Im neuen “Lettre” äußert sich der Komponist Wolfgang Rihm über das Phänomen des Hörens und darüber, was Musik mit uns macht. Hier ein kurzer Auszug:  

Sie kommen gerade von der ersten Probe eines neuen Werkes. Wie ist das, ein Stück, das man auf Papier geschrieben hat, das noch nie erklungen ist, endlich zu hören?

Ich befinde mich im üblichen Stadium der Beunruhigung. Es ist ein Stadium, in dem etwas noch nicht ist, aber die Hoffung besteht, dass es werden wird. Das Schreiben ist weitgehend ein Akt der Stille, man entwickelt ein akustisches Bild, das, sobald die Noten Klang bekommen, durch unterschiedliche Hindernisse verstellt werden kann. Das kann entweder an der Art meines Schreibens liegen oder an der Art, wie das Geschriebene gelesen und gespielt, also hörbar gemacht wird. Uns Musiker unterscheidet von Bildenden Künstlern, dass wir nicht dauernd im haptischen Kontakt mit der eigentlichen Sache stehen - sie bleibt eine Vorstellung. mehr

Premieren-Rundschau

24. September 2007

Neu im crescendo-Blog: Die aktuellen Premieren des Wochenendes im Video-Blog. Heute sind wir zu Gast in der Komischen Oper, wo Intendant Andreas Homoki die Saison mit seiner Lesart der “Fledermaus” eröffnet hat. Buhs und matter Applaus im Auditorium.

Gefeierter der offizielle Amtsantritt von Intendant Hans Joachim Frey in Bremen. Wir waren bei der Premiere von Ligetis “Le Grand Macabre” dabei. Ausschnitte aus beiden Opern und Kommentare, wenn Sie auf den Play-Button im Video-Fenster klicken.


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Derzeit Eva Wagner vorn

23. September 2007

In den Wagnerverbänden ist das Interview von Katharina Wagner in der FAZ (siehe crescendo online) auf Erstaunen gestoßen. Unterschiedliche Wagnerverbände vermuten, dass Wagner und Thielemann in die Offensive gegangen sind, weil sie erfahren haben, dass derzeit im Stiftungsrat eine Mehrheit für Eva Wagner-Pasquier besteht.

Mit Katharina Wagners offensiver Bewerbung will sie in der Endphase die Ruder noch einmal herumreißen - im November will sich der Stiftungsrat mit der Nachfolgefrage beschäftigen. Ob ihr das so gelingen wird, ist fraglich. Derzeit läuft alles darauf hinaus, dass der Stiftungsrat sich für Eva Wagner aussprechen wird, dann aber wird Wolfgang Wagner nicht von seiner Intendanz zurücktreten, und Bayreuth wird wieder keine Entscheidung in der Nachfolgedebatte haben, sondern das Problem einfach nur verschieben. mehr

Saisoneröffnung von der Stange

22. September 2007

Premiere “Le Grand Macabre”Nachtkritik zur Premiere von “Le Grand Macabre” aus dem Bremer Theater.

Hans Joachim Frey will viel bewegen. Der neue Bremer Intendant hat bereits im Vorfeld die Stadttheaterstruktur in Deutschland in Frage gestellt. Um so gespannter durfte man auf seine Saisoneröffnung mit György Ligetis „Le Grand Macabre” sein.

Die Auswahl des Stückes ist nicht wirklich originell, eher ein Klassiker, wenn man einen Neuanfang symbolisieren will - gleiches Werk wurde zum Beispiel auch an der Komischen Oper in Berlin gespielt, als Andreas Homoki seine Intendanz begann. mehr

Katharina, mir graut vor Dir!

22. September 2007

Katharina WagnerIhre „Meistersinger”-Inszenierung war das erste ernsthafte Bewerbungsschreiben - danach hat Katharina Wagner ihre Bewerbungstour in Worten fortgesetzt: erst bei Dauertalker Beckmann, dann hat sie ein bisschen überall schlawenzelt, und nun ließ sie in der FAZ die Bombe platzen: gemeinsam mit Christian Thielemann will sie die Bayreuther Festspiele übernehmen. Klüger kann man seine Karriere nicht lancieren. Wirklich nicht?

Katharina Wagner, Urenkelin des Komponisten und Tochter von Festspielleiter Wolfgang Wagner, hat mit ihrem Bayreuth-Debüt eine Meisterleistung abgeliefert: den Abgesang auf den Mainstream, den Generationswechsel der Klassik. Ihr Schustermeister Hans Sachs ist vom Freidenker zum Neonazi geworden, vom offenherzigen Dr. Specht zum selbstgefälligen Opium für das Volk, vom Liberalen zum Demagogen. Er hat die Macht benutzt, die er aus Vertrauen gewonnen hat, um sie zu instrumentalisieren - für sein eigenes Fortkommen. mehr

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