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Bundespräsident Horst Köhler: Scheut nicht das Bad in der Menge
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Bundespräsident Horst Köhler: Scheut nicht das Bad in der Menge (Foto: dpa)

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14. Oktober 2007

Nach Angriff auf Köhler: Justiz prüft strafrechtliche Schritte

Nach dem Angriff auf Bundespräsident Horst Köhler am Sonntag in Frankfurt prüft die Justiz strafrechtliche Schritte gegen den 44-jährigen Mann. «Möglicherweise handelt es sich aber nicht um eine Attacke, sondern um hartnäckiges Begehren», sagte die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Doris Möller- Scheu, am Montag.

Der Ingenieur aus Offenbach hatte Köhler aus einer Menschenmenge heraus am Revers gefasst, bevor er überwältigt wurde. Der hoch verschuldete Mann, den die Polizei wenige Stunden später wieder auf freien Fuß setzte, wollte nach eigenen Angaben Köhler um Hilfe bitten. Der Bundespräsident war nach der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche auf dem Weg zum wenige Meter entfernten Rathaus Römer. Köhler blieb unverletzt.

Die Staatsanwaltschaft will die Angaben des 44-Jährigen sowie die der Polizeibeamten und Personenschützer prüfen, bevor über die strafrechtliche Bedeutung des Vorfalls entschieden wird, wie Möller- Scheu sagte. Generell komme versuchte Nötigung oder versuchte Körperverletzung in Betracht. «Es sieht aber nicht so schlimm aus wie zunächst angenommen», betonte Möller-Scheu. Eine Entscheidung sei in einigen Tagen zu erwarten.

Der Tathergang

Der Zwischenfall ereignete sich nach Polizeiangaben gegen 12.15 Uhr. Köhler ging in Begleitung des Friedenspreisträgers Saul Friedländer zu Fuß von der Paulskirche in Richtung Römerberg und durchquerte eine Menschenmenge. Der aus Offenbach stammende Täter sei plötzlich aus dem Publikum auf den Präsidenten zugelaufen. Einen Bericht der Berliner Zeitung «B.Z.», wonach der 44-Jährige Köhler gewürgt habe, dementierte der Polizeisprecher. Dem Angreifer sei es lediglich gelungen, den Bundespräsidenten kurzzeitig von hinten zu umklammern.

Köhler blieb nach dem Vorfall gelassen: «Nach Angaben seiner Personenschützer nimmt Köhler die Gefahr solcher Angriffe in Kauf, weil er gerne das Bad in der Menge nimmt und den Kontakt zu den Bürgern sucht», hieß es von der Polizei.

Attacken gegen Politiker

Angriffe auf deutsche Spitzenpolitiker sorgten immer wieder für Aufregung, meist waren sie aber im Gegensatz zum aktuellen Fall eindeutig politisch motiviert. So ohrfeigte im November 1968 die Deutsch-Französin Beate Klarsfeld Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger während eines CDU-Parteitags in Berlin, nachdem sie ihn schon früher als «Nazi und Mörder» bezeichnet hatte. Zuletzt wurde Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) im Mai 1999 während einer kontroversen Debatte über das NATO-Bombardement Jugoslawiens auf dem Grünen-Sonderparteitag in Bielefeld von einem Farbbeutel am rechten Ohr getroffen und erlitt einen Trommelfell-Riss. (N24.de, dpa)


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