Aufsichtsrat schnürt umfassendes Maßnahmenpaket.
Wien. Die Österreichische Post reagiert auf den Einbruch ihres Privatkunden-Paketgeschäftes: Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat gestern, Montag, ein Maßnahmenpaket vorgelegt, durch das der Bereich Paket und Logistik gestrafft werden soll.
Demnach wird zu einer Anpassung der Personalkapazitäten an den aktuellen Bedarf kommen, wie die Post im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung mitteilte. Das bedeutet, dass ein Teil der derzeit rund 2000 Mitarbeiter in der Paket-Zustellung abgebaut wird – wie viele Jobs tatsächlich betroffen sind, steht allerdings noch nicht fest, wie Post-Sprecher Michael Homola sagte.
Weiters sollen Synergien zwischen dem Paket- und Briefbereich voll ausgeschöpft werden. Vor allem in ländlichen Gegenden sollen in Zukunft Briefträger vermehrt auch Pakete mit zustellen. Auch in der Güterbeförderung will man optimieren und Outsourcing-Möglichkeiten prüfen.
Beim Service aufholen
Außerdem will die Post nun bei Privatkunden-Paketen in Sachen Service mit dem Konkurrenten Hermes gleich ziehen: Zukünftig werden Pakete auf Kundenwunsch auch von zu Hause abgeholt oder auch schon am nächsten Werktag zugestellt. Weiters sollen die Kunden den Zustellort auch kurzfristig ändern können.
"Auf Durchführbarkeit werden auch größenabhängige Tarife sowie Abend- und Wochenend-Zustellung geprüft", heißt es in dem Maßnahmenpapier.
Das Detailkonzept wird der Vorstand bis Mitte Dezember dem Aufsichtsrat vorlegen. Die nächste Sitzung ist für 12. Dezember angesetzt. Erst dann wird auch der endgültige Beschluss im Kontrollgremium fallen.
Der Vorstand der Post bleibt unverändert, teilte Aufsichtsratschef Peter Michaelis in Bezug auf Forderungen der Gewerkschaft nach personellen Konsequenzen mit. Über eine Erweiterung des Vorstandes werde man in der nächsten Aufsichtsratssitzung entscheiden.
Montag, 12. November 2007