Nach einer fulminanten Hausse der Rohstoffpreise geriet der Preisauftrieb während der letzten Monate ins Stottern. Diese Phase scheint jetzt vorüber zu sein – die Preise ziehen wieder deutlich an.
In den USA steigen die Treibstoffpreise deutlich – die Reisesaison hat wieder begonnen. Der Preisauftrieb ist deutlich höher als in Europa, zu Spitzenzeiten hat sich der Preis für die beliebteste Sorte „Regular“ (entspricht dem Normalbenzin) verdoppelt. Und das Erdöl zieht alle anderen Rohstoffe mit nach oben. So bewerten Analysten die Aussichten für die Anlageklasse Rohstoffe weiterhin günstig: „Die Haupttriebkräfte für die Rohstoffpreise wie geopolitische Risken, sinkendes Angebot und eine florierende Wirtschaft in den Industriestaaten sind noch immer intakt“, lautet der Tenor. Die Preisanstiege werden aber abgebremst; die erwartete weiche Landung der Wirtschaft in den USA sollte wie ein Gegenwind beim Preisauftrieb wirken.
Rekordjahr bei Minenwerten steht bevor.
2007 könnte auch das Rekord-Jahr bei den Minenwerten werden: Die Rohstoffmärkte werden weiter stark sein, doch die Volatilitäten werden ebenfalls deutlich steigen. Bei den Edelmetallen scheint vor allem Platin sehr günstig zu sein: Fondsmanager haben bei den Platinminen deutlich zugekauft und erwarten dabei am meisten von den Produzenten in Südafrika. Und Gold findet nicht nur Nahrung durch den schwachen US-Dollar – hier drücken ein starkes Handelsbilanz- und Budgetdefizit – sondern auch durch Zukäufe von Gold-ETFs und immer wieder auftauchenden US-Invasionsgerüchte in den Iran. Zinssenkungsfantasien in den USA verbunden mit einer steigenden Inflation wären, da sind sich die Experten einig, die besten Voraussetzungen für eine starke Rally. Technisch ist Gold wieder im Aufwärtstrend und sollte das alte Hoch bei 730 US-Dollar testen. Bei einem Bruch dieser Marke könnte das nächste Kursziel bei 850 sein. Mittelfristig könnte der Goldpreis sogar auf vierstellige Werte steigen. Silber zeigt einen ähnlichen Kursverlauf wie Gold und sollte eigentlich aufgrund von Engpässen im Angebot stärker als sein „größerer Bruder“ anziehen. Auch hier ist ein Test des alten Hochs bei 15,3 US-Dollar wahrscheinlich - aber ein Ausbruch über die alten Highs bedarf noch einer vorherigen Konsolidierung. Palladium und Platin zeigen eine ähnliche Dynamik wie Gold, jedoch fehlt es diesem Metall an einer gewissen Dynamik, meinen Rohstoff- Experten. Platin müsste erst die Widerstände bei 1270 US-Dollar pro Feinunze überwinden, um das alte Höchst im Bereich von 1330 zu testen. Ein Ausbruch über dieses Niveau würde aber ein neues Kaufsignal für Platin anzeigen, während Palladium erst die markante Marke von 400 US-Dollar pro Unze durchbrechen muss, um längerfristig stärkeres Potenzial zu zeigen. Anders die Situation bei Aluminium: Die internationale Nachfrage-Angebotssituation beim Aluminium sollte aufgrund der weiterhin erstarkenden Exporte aus China zu einer leichten Überversorgung in den nächsten beiden Jahren führen. Preisrückgänge bis zu 20 Prozent sind hierbei sehr wahrscheinlich. Beim Kupfer könnte ein neuerlicher Preisanstieg bevorstehen: Die Lagerbestände in Kupfer sind weltweit historisch auf einem sehr niedrigem Niveau. Auch China hat in letzter Zeit seine Kupferlager ziemlich geleert. Dieser Effekt sollte schon bald beendet sein und China wird dann wieder als stärkerer Kupferimporteur in Erscheinung treten. Nickel profitiert weiterhin von der starken Nachfrage nach rostfreiem Stahl: Die Angebotsknappheit könnte erst 2009 ausgeglichen sein, was dem Nickelpreis eigentlich weiterhin Unterstützung geben sollte. Aufgrund des schon starken Anstiegs – seit Juli 2006 hat sich der Preis verdoppelt – ist ein weiter steiler Preisanstieg jedoch zweifelhaft.
Mit Rohstoff-Fonds verdienen.
Wer sein Geld nicht selbst in Rohstoffe veranlagen will, für den bieten sich vor allem Fonds an: Die ERSTE-SPARINVEST, die Investmentfondsgesellschaft der Erste Bank und der österreichischen Sparkassen, hat einen Aktienfonds aufgelegt, der sich auf das Thema Rohstoffe (engl. „commodities“) konzentriert. Der ESPA STOCK COMMODITIES investiert in die weltweit ertragreichsten Aktien mit einem Bezug zu Rohstoffen. Der DWS-Rohstoff- Fonds (von der Fondsgesellschaft der Deutschen Bank-Gruppe) konzentriert sich auf die weltweite Anlage in Aktien von Unternehmen, die sich mit der Produktion und Weiterverarbeitung von Rohstoffen befassen. Besonderes Schwergewicht wird derzeit auf Edelmetallminen und metallverarbeitende Unternehmen gelegt. Und der KEPLER-Rohstoff Exklusivfonds bietet ein wertgesichertes Investment in Rohstoffe: Er ermöglicht die Ertragschancen von Rohstoffen kombiniert mit einem Wertsicherungskonzept, das das Verlustrisiko einschränkt. Der Fonds investiert in Rohstofffonds, Cash und Geldmarktpapiere, wobei maximal 80 Prozent des Fondsvermögens in Rohstofffonds veranlagt werden dürfen. Die Rohstoff- Allokation enthält neben den gängigen Schwergewichten Energie und Metalle auch Komponenten aus dem landwirtschaftlichen Bereich.
Montag, 08. Oktober 2007