Freitag, 02.11.2007

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FORMEL-1-WELTMEISTERSCHAFT

Der Jubel ist rot

Kimi Räikkönen ist neuer Formel-1-Weltmeister. Der Ferrari-Fahrer aus Finnland sicherte sich in einem dramatischen Finale am Sonntag (21.10.07) in Sao Paulo in Brasilien den Triumph durch seinen sechsten Saison-Sieg. Der Titel des finnischen Ferrari-Fahrers war durch eine nachträgliche Untersuchung des Internationalen Automobilverbandes FIA in Sao Paulo noch einmal in Gefahr geraten. Die FIA-Rennkommissare hatten bei den Autos von Williams-Toyota und BMW-Sauber Regelverstöße bei der Benzin-Temperatur während des Großen Preis von Brasilien am Sonntag (21.10.07) festgestellt. Eine Strafe wurde wegen möglicher Messungs-Schwankungen nicht ausgesprochen, teilte die FIA mit.

 
Der neue finnische Formel-Eins-Weltmeister Kimi Räikkönen nach seinem Triumph in Siegerpose; Rechte: pa/dpa
 

Knappste Titelentscheidung in Grand-Prix-Geschichte
Der Finne profitierte bei seinem Coup von der großzügigen Schützenhilfe seines lange führenden Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa sowie Fehlern und technischen Problemen des bisherigen Spitzenreiters und tragischen Helden Lewis Hamilton. Räikkönen gewann am Sonntag (21.10.07) den Großen Preis von Brasilien vor Massa, der den Doppelerfolg der roten Scuderia perfekt machte. Der entthronte Titelverteidiger Fernando Alonso konnte sich über seinen dritten Platz nicht freuen. Pechvogel Hamilton wurde Siebter. Nach 17 Grand-Prix hatte der Finne bei der knappsten Titelentscheidungen der 58-jährigen Grand-Prix- Geschichte mit 110 Punkten nur einen Zähler Vorsprung vor den beiden punktgleichen, aber hauchdünn geschlagenen Silberpfeil-Rivalen. Den Titel in der Konstrukteurs-Wertung hatte Ferrari dank der Entscheidung am grünen Tisch wegen des Spionageskandals schon lange in der Tasche. Die Hitzeschlacht bei 37 Grad auf dem 4,309 Kilometer langen Berg- und-Tal-Kurs war an Dramatik kaum zu überbieten.

 
Der Finne Kimi Räikkönen bei der Zieleinfahrt; Rechte: dpa/pa
Der Finne Kimi Räikkönen führt vor dem Spanier Fernando Alonso; Rechte: dpa/pa
 

Hamilton zeigte Nerven
Der bislang so souverän auftrumpfende Hamilton zeigte angesichts des gewaltigen Drucks Nerven und verspielte den greifbar nahen Titeltriumph praktisch schon in der ersten Runde. Unmittelbar nach dem Start musste er Räikkönen und kurz darauf auch Alonso passieren lassen. Mit einem ungestümen Manöver in der vierten Kurve versuchte der Formel-1- Frischling seinen Fehler früh wettzumachen, geriet dabei aber in die Auslaufzone und fiel vorübergehend auf den achten Rang zurück. Mühsam kämpfte sich Hamilton etwas nach vorne, ehe er in der achten Runde faktisch den WM-K.o. kassierte: Urplötzlich verlangsamte sein Silberpfeil, blieb beinahe stehen und lief dann nach einigem "Stottern" und wildem Knöpfedrehen des verzweifelten Briten doch weiter. Allerdings rutschte der 22-Jährige vorerst hoffnungslos abgeschlagen auf den 18. Platz ab. In einer fulminanten Aufholjagd kämpfte sich der Engländer noch auf den siebten Platz vor, verpasste aber damit den scheinbar sicheren WM-Triumph.

Geglückte Aufholjagd nach 26 Punkten Rückstand

Räikkönen gewann nach fehlerfreien 71 Runden in 1:28:15,270 Stunden vor Massa. Der Spanier Alonso belegte im Silberpfeil den dritten Platz beim Saisonfinale. Es war der sechste Saisonsieg des meist kühlen finnischen "Iceman" und der insgesamt 15. Erfolg seiner Karriere. Der 28 Jahre Überraschungs-Weltmeister musste allerdings bis zur 53. Runde warten, ehe er nach dem zweiten Boxenstopp des roten Duos endlich an die Spitze kam. Massa, der mit einem kleinen Fahrfehler und durch einen gemächlichen Reifenwechsel den Führungswechsel ermöglicht hatte, verzichtete natürlich auf jegliche Angriffe. Damit war für Räikkönen der Weg zum Titel frei. Räikkönens "Husarenstreich" ist umso höher zu bewerten, da er Mitte Juli mit 26 Punkten Rückstand auf Hamilton im Titelrennen bereits hoffnungslos abgeschlagen schien.

McLaren-Mercedes will protestieren
Der Formel-1-Rennstall McLaren-Mercedes will gegen die Entscheidung des Internationalen Automobilverbandes FIA nach dem großen Preis von Brasilien protestieren. McLaren-Mercedes hat nun sieben Tage Zeit, den Protest schriftlich auszuformulieren und bei der FIA einzureichen. Das Ergebnis ist jedoch offiziell. Drei der vier Autos waren vor dem siebtplatzierten Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes ins Ziel gekommen. Dem Briten hätte ein fünfter Rang zum WM-Triumph vor Brasilien-Sieger Räikkönen gereicht. Bei Untersuchungen der FIA-Rennkommissare soll festgestellt worden sein, dass die Benzin-Temperatur bei den beiden BMW-Sauber- und den Williams-Toyota-Wagen zu niedrig gewesen war. Beim Williams des viertplatzierten Wiesbadeners Nico Rosberg wurden Abweichungen von maximal 13 Grad Celsius von der Außentemperatur von 37 Grad festgestellt. Der Sprit im BMW-Sauber des fünftplatzierten Robert Kubica aus Polen war bei einer Prüfung um 14 Grad zu kalt, im Auto des sechstplatzieren Nick Heidfeld betrug die höchste Differenz 13 Grad. Erlaubt sind zehn Grad Differenz. Ebenfalls zu niedrig war die Benzin-Temperatur beim zweiten Williams von Kazuki Nakajima. Die Bestrafung des Zehntplatzierten hätte für Hamilton aber ohnehin keine Relevanz gehabt.

WDR 2 Beiträge

Zieleinlauf in Sao Paulo
In der Schlussreportage berichtete ARD Reporter Volker Hirth in WDR 2 Liga Live (Moderation: Kay Hoffmann) vom Zieleinlauf beim Großen Preis von Brasilien, dem Saisonfinale der Formel-1-Weltmeisterschaft:

 
AudioZieleinlauf in Sao Paulo (21.10.07; Länge: 3'19'')

Mercedes will Protest einlegen
McLaren-Mercedes will gegen das Ergebnis des Rennens Protest einlegen. Mehrere Autos sollen mit zu kaltem Benzin gefahren sein. Darüber berichtete Reporter Jens Klutting im WDR 2 Morgenmagazin - befragt von Moderator Uwe Schulz:

 
AudioMcLaren-Mercedes will gegen Ergebnis Protest einlegen (22.10.07; Länge: 3'53'')

Mehr zum Thema:

Beiträge in WDR 2 Liga Live und dem WDR 2 Morgenmagazin - Stand: 22.10.07
 
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