Spinnen, Wespen, Schmetterlinge und Co.
NABU informiert über Naturkontakte der besonderen Art
Wespe am Trinkglas
Der unmittelbare Kontakt zu Lebewesen ist für viele bei einem Ausflug in die Natur eine faszinierende Angelegenheit - jedoch nicht, wenn diese sich dann zum "Gegenbesuch" aufmachen, um auf vier und mehr Beinen krabbelnd, laufend und huschend oder mit brummendem Flug die Nähe des Menschen zu suchen.
Für die arglos Kontakt aufnehmenden Gäste endet dieses Zusammentreffen gelegentlich tödlich: Geht von den Besuchern eine - vielfach vermeintliche - "Gefahr" aus, hört schnell der Spaß auf: Fliegenklatsche oder gar Gift beenden den Kontakt. Dabei kann Wissen oft über unbegründete Ängste hinweghelfen und einem zeigen, wie man mit den vermeintlichen "Plagegeistern" für beide Seiten friedenstiftend umgehen kann.
Der NABU stellt Ihnen hier einige der Lebewesen vor, die in der Öffentlichkeit in Bezug auf ihre Größe und Bedeutung eine geradezu unerhört große Aufmerksamkeit genießen. Dazu gehören auch einige Neubürger, die in den letzten Jahren in Schleswig-Holstein eingewandert sind.
Weder bösartig noch gefährlich: Wespen
Keine Angst vor "schwarz-gelb"
Wespe
Jedes Jahr im Hochsommer kommen Wespen, und jedes Jahr ärgern sich viele über diese Tiere und fürchten sie - wenigstens ein kleines bisschen. Es gibt viele Zeitungsmeldungen über ihre Gefährlichkeit, durch die die Furcht vor diesen auffälligen Insekten unnötigerweise noch größer wird. Doch übertriebene Furcht und Sensationsmeldungen werden den Tieren nicht gerecht: Doch ist nicht jedes gelb-schwarze Insekt auch eine Wespe, zudem werden nur zwei Arten im schlimmsten Falle lästig.
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Trauermantel, Kaisermantel und Schillerfalter
NABU bittet um Mithilfe bei der Suche nach seltenen Schmetterlingsarten
Männchen des Kaisermantels
Im vergangenen wie in diesem Jahr 2007 sind in Schleswig-Holstein neben Trauermänteln verstärkt auch Nachweise der beiden Tagfalter Kaisermantel und Großer Schillerfalter gelungen. Insbesondere der Kaisermantel gilt dabei als sehr selten, ist aber jetzt in den Wäldern Holsteins mehrmals aufgetaucht. Auch der Schillerfalter lebt bei uns in Laubwäldern. Beim Trauermantel bittet der NABU darum, auch auf die auffällige Raupe zu achten.
Beim nächsten Waldspaziergang besteht eine gute Gelegenheit, nach den drei auffälligen Arten Ausschau zu halten. Trauermäntel können darüber hinaus auch an anderen Orten auftauchen.
Ostasiatischer Marienkäfer
Neubürger auf dem Vormarsch
Ostasiatischer Marienkäfer
In rasantem Tempo breitet sich derzeit der Ostasiatische Marienkäfer Harmonia axyrides in Nordwesteuropa einschließlich der Bundesrepublik aus. Ursprünglich in Ostasien zu Hause, wurde diese Art in Europa in Gewächshäusern Ende des 20. Jahrhunderts zur biologischen Schädlingsbekämpfung gegen Blattläuse eingesetzt. Im Jahr 2001 gelang in Belgien der erste Nachweis im Freiland. In den folgenden Jahren traf man ihn bereits in Hamburg und Frankfurt an, heute ist auch Berlin besiedelt.
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Wespenspinne
Auffälliger Neubüger auf acht Beinen
Das Weibchen der Wespenspinne erreicht eine Körperlänge von 14 bis 17 mm. Wegen der gelben, schwarzen und weißen Querbänderung ihres Hinterleibes wird sie als Wespenspinne oder Zebraspinne bezeichnet. Um 1900 bestanden in Deutschland nur zwei Vorkommen im Oberrheingraben mit unterem Maintal und bei Berlin. Möglicherweise war zumindest das Berliner Vorkommen ein Relikt aus der nacheiszeitlichen Wärmeperiode. Von diesen beiden ‘Wärmeinseln’ breitete sich die Spinne im Laufe des 20. Jahrhunderts weiter aus. Auch Schleswig-Holstein wurde besiedelt, jedoch ist über Details noch wenig bekannt. Der NABU ruft alle Naturbegeisterten dazu auf, Funde zu melden.
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Sängerstreit am Wegesrand
Heupferde in Schleswig-Holstein
Grünes Heupferd
Wer im Spätsommer in der Natur unterwegs ist, kann sie gar nicht überhören: Unsere heimischen Heupferde. Den Namen haben diese Heuschrecken nicht von ungefähr: Tatsächlich ähnelt der Kopf dieser Insekten dem eines Pferdes. Mit einer Körperlänge von bis zu 4 cm (ohne Legebohrer) gehö-ren sie zu den größten und eindrucksvollsten Insekten in Schleswig-Holstein, trotzdem haben viele Naturinteressierte sie bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Umso größer ist die Überraschung, wenn sich einmal ein Heupferd auf die Terrasse verirrt hat oder am Wegesrand entdeckt wird. Bis in den November hinein gehört der Gesang dieser Heuschrecken zu den schönsten und bleibenden Naturerlebnissen.
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