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Klage gegen Großaktionär der Affinerie

von Christian Höller (Wien)

Mirko Kovats, dem streitbaren Großaktionär der Norddeutschen Affinerie (NA), droht juristischer Ärger. Eine britische Fondsgesellschaft hat nach Auskunft eines Anwaltsbüros beim Wiener Handelsgericht Klage gegen Kovats' Industrieholding A-Tec eingebracht.

Grund ist der Einstieg von A-Tec bei der NA und der belgischen Kupferhütte Cumerio. Der Vertreter des nicht genannten Fonds mit Sitz auf den Cayman Islands, der Wiener Rechtsanwalt Martin Löffler, warf Kovats und den übrigen Vorständen von A-Tec am Mittwoch vor, dass die Einkäufe für den Wiener Konzern existenzbedrohend seien. Der Aktienkurs des von Kovats kontrolliertem Mischkonzerns brach daraufhin um mehr als sieben Prozent ein.

Ein Mitarbeiter der  Norddeutsche Affinerie stapelt Kupfer-Rundbarren
 Ein Mitarbeiter der Norddeutsche Affinerie stapelt Kupfer-Rundbarren

Sollte die Klage Substanz haben, könnte sie Kovats schwächen. Der Aufsichtsrat der NA wehrt sich seit Monaten gegen Forderungen des Österreichers, mehr Einfluss auf die NA - etwa durch Aufsichtsratssitze - zu gewinnen. Kovats hatte damit gedroht, die angestrebte Übernahme von Cumerio durch die NA andernfalls zu verhindern. Am Wochenende war NA-Chef Werner Marnette zurückgetreten, nachdem der Aufsichtsrat einen von ihm mit Kovats ausgehandelten Kompromiss abgelehnt hatte.

"Problem Kovats"

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Kovats hätte für die Anteilskäufe die Genehmigung der Hauptversammlung einholen müssen, werfen ihm die Kläger vor. A-Tec hält als größter Einzelaktionär rund 13 Prozent der NA-Aktien und 25,1 Prozent an Cumerio. Die Zukäufe im Laufe diesen Jahres hatten insgesamt rund 400 Mio. Euro gekostet. Im ersten Halbjahr 2007 stiegen dadurch die Nettoverbindlichkeiten von A-Tec von 66,9 Mio. Euro auf 511,2 Mio. Euro .

A-Tec hatte im Sommer versucht, sich über eine Hybridanleihe Geld zu beschaffen, musste die Emission eigenen Angaben zufolge "aufgrund der Marktvolatilitäten und der hohen Finanzierungskosten" verschieben. Ein neuer Zeitpunkt steht noch nicht fest. Die Zukäufe konnten nur "durch eine hohe Kreditaufnahme" umgesetzt werden, zitierte das Wiener Magazin "Format" aus der Klageschrift. Kovats und dem Vorstand von A-Tec sei es "verwehrt, ohne Zustimmung der Hauptversammlung einen derartigen existenzbedrohenden Einkauf vorzunehmen". Kovats nahm dazu nicht Stellung. Er betonte bisher, weiter ausreichend liquide zu sein.

Über eine Kapitalerhöhung ist es NA gelungen, den Einfluss von Kovats zu reduzieren. Die HSH Nordbank besitzt nun 4,6 Prozent des NA-Kapitals und ist damit zweitgrösster Aktionär. Teile des NA-Aufsichtsrats glauben, das "Problem Kovats" löse sich aus Geldmangel.

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Aus der FTD vom 15.11.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: Bloomberg

 

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