Damit droht dem mobilen Fernsehen ein weiterer Flop, nachdem bereits 2006 ein Testballon geplatzt war. Die Verantwortung schieben sich Medienanstalten, Plattformbetreiber und Sender gegenseitig zu.
Tatsächlich präsentierte das Konsortium Mobile 3.0, dem die Lizenz für bundesweites Handy-TV zugeteilt werden soll, bislang keine Belegung der 16 Sendekanäle - mangels Einigung mit den öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Sendern. Diese Belegung war aber von den Medienanstalten gefordert worden. Sie setzten die Firma Mobile 3.0, an der Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) und Neva Media beteiligt sind, nun eine verlängerte Frist bis zum 31. Dezember. "Es ist schwierig, die einzelnen Akteure zusammenzuführen", sagte Hans Hege von der Berlin-Brandenburger Landesmedienanstalt. Man habe jetzt jedoch Druck gemacht.
"Die Frist ist Gift für erfolgreiche Verhandlungen mit den Sendeanstalten über deren Einkaufsbedingungen für das Programm. Sie macht uns erpressbar", klagte hingegen MFD-Chef Henrik Rinnert. Es sei unverständlich, welche Detailtiefe die Medienaufseher erwarteten, bevor die Lizenzvergabe überhaupt sicher sei. Er kritisierte, die Medienaufseher würden für ihre eigenen Vorarbeiten keinen Fahrplan preisgeben.
Dabei blockiert sich das Konsortium intern zum Teil selbst: Die hinter Neva Media stehenden Verlage Burda und Holtzbrinck sowie Neva-Chef Paulus Neef favorisieren unterschiedliche TV-Sender als Partner. Nur eine Handvoll der 16 technisch möglichen Kanälen dürfen vom Betreiber selbst bestimmt werden - der Rest ist von den Medienanstalten vorgegeben.
Aus dem Umfeld des Konsortiums wurde gar das Gerücht kolportiert, Neva wolle nach dem Erhalt der Lizenz diese weiterverkaufen. Dem haben die Landesmedienanstalten nach FTD-Informationen nun einen Riegel vorgeschoben: Sie wollen an MFD/Neva keine Lizenz mehr vergeben, sondern einen öffentlich-rechtlichen Vertrag abschließen. Er könnte deutlich restriktiver gefasst sein. Bislang liegt aber noch kein Entwurf vor.
Mobile 3.0 hatte sich im Oktober überraschend gegen die Mobilfunkbetreiber als Handy-TV-Betreiber durchgesetzt. Sie nun mit ins Boot zu holen ist eine der dringendsten Aufgaben von Mobile 3.0. Ohne ihre Unterstützung ist nach Einschätzung der Branche kein Erfolg zu erzielen: Mehr als drei Viertel aller neuen Handys in Deutschland werden von den Netzbetreibern verkauft. Noch allerdings hat es keine Gespräche zwischen ihnen und Mobile 3.0 gegeben.
Aus der FTD vom 26.11.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: Bloomberg
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