Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenArtikel vorlesen lassenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren

Dossier Kundenansturm legt Yahoo-Seiten lahm

von Michael Gassmann (New York)

Der Ansturm amerikanischer Onlinekäufer hat die Einkaufsseiten des Internetportals Yahoo zeitweise zum Stillstand gebracht. Für mehrere Stunden sahen Käufer beim Versuch, ihre Transaktionen abzuschließen, nur die Fehlermeldung "System nicht verfügbar".

Etwa 40.000 Websites meist kleinerer Handelsfirmen, die ihre Geschäfte über die Konzerntochter Yahoo Merchant Solutions betreiben, waren von der Panne am Montag betroffen.

In den USA beginnt das Weihnachtsgeschäft traditionell nach dem Feiertag Thanksgiving. Der Montag danach hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend als einer der verkaufsstärksten Onlineeinkaufstage etabliert, seitdem ihm der US-Einzelhandelsverband National Retail Federation (NRF) vor einigen Jahren das Etikett "Cyber Monday" aufgeklebt hat.

Der Grund für den Ansturm: Viele Amerikaner nutzen den ersten Arbeitstag nach dem langen Feiertagswochenende, um vom Computer am Arbeitsplatz aus online Geschenke zu bestellen. Nach Umfragen der Marktbeobachtungsfirma Shop.org sind das derzeit fast 55 Prozent der Beschäftigten, gegenüber 45 Prozent vor zwei Jahren.

Yahoos Systeme waren dem Ansturm diesmal nicht gewachsen. Die Ausfälle begannen am Vormittag an der Ostküste und griffen später auf die Westküste über. Der Konzern bekam sie über mehrere Stunden nicht in den Griff. "Wir sind uns des Problems bewusst und sind dabei, eine Lösung zu finden", sagte eine Sprecherin. Abonnenten von Yahoos Market Solutions können den Service gegen eine Monatsgebühr von 39,93 $ plus 1,5 Prozent Umsatzprovision nutzen.

ZUM THEMA

DOKUMENTE, AUDIO/VIDEO

RESSOURCEN

Einige Kaufleute klagten über herbe Umsatzeinbußen. Neil Kugelman, Chef des Onlinejuweliers Goldspeed.com, sprach von einem schweren Rückschlag für das Geschäft. "Wir mussten die meisten Orders per Telefon annehmen", sagte Kugelman dem Börseninformationsdienst Marketwatch. Der Kurs der Aktien von Yahoo fiel nach Bekanntwerden der Probleme bis zum Abend an der New Yorker Börse um 3,5 Prozent auf 25,22 $. Am Dienstagvormittag erholte er sich mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 25,58 $ nur teilweise von dem Rückschlag.

Dabei ist der "Cyber Monday" mit einem geschätzten Onlineumsatz von 700 Mio. $ nicht einmal der verkaufsstärkste Tag für die Branche. Laut NRF ziehen die Geschäfte Mitte Dezember nochmals an. So war im vergangenen Jahr der 13. Dezember der umsatzintensivste Tag im Web. Insgesamt sind die Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft in den USA in diesem Jahr bescheiden. Händler rechnen mit dem niedrigsten Niveau seit fünf Jahren. Hohe Energiepreise und die Turbulenzen an den Finanzmärkten erschüttern derzeit den Optimismus der US-Konsumenten.

Kursinformationen + Charts

UnternehmenISIN
YAHOO! INCUS9843321061.O  Detailinformationen  Zum Portfolio hinzufügen  Zur Watchlist hinzufügen  Newsletter abonnieren
Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenArtikel vorlesen lassenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren
 

Aus der FTD vom 28.11.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

 

 FTD-Services 

 Nachrichten 

Landgericht verschiebt iPhone-Urteil

T-Mobile hat bereits eine Änderung der Bindungsfrist angekündigt. mehr

Telefónica tauscht O2-Chef aus

Der spanische Telekomkonzern hat rigoros bei der Führung seiner britischen Mobilfunktochter durchgegriffen. mehr

Samsung bleibt Nokia auf den Fersen

Samsung rechnet trotz Schmiergeldskandal mit starken Zuwächsen. mehr

United Internet kauft Fünftel von Versatel

Der Internetanbieter United Internet hat 20,05 Prozent vom Grundkapital des Konkurrenten Versatel gekauft. mehr

Rätselhaftes Anbandeln bei Drillisch

United Internet schiebt dem Mobilfunkdienstleister Millionen zu. Analysten betrachten diese Verquickung argwöhnisch. mehr

Teleatlas wird für Tomtom zur Geduldsprobe

Die Übernahme des Digitalkartenanbieters Tele Atlas verzögert sich um dreieinhalb Monate. mehr

United Internet steigt massiv bei Drillisch ein

Eine gemeinsame Vermarktung von DSL- und Mobilfunk-Produkten ist das Ziel. mehr

» Die Bühne gehört den anderen «

Mobilfunk hat eine rosige Zukunft. Nur die Netzbetreiber haben davon nichts. mehr

Agenda

Dossier Globale Gefahr für Intel

Jetzt hat die EU-Kommission ein Kartellverfahren gegen den Weltmarktführer bei Mikroprozessoren eingeleitet. mehr

Motorola verliert den Anschluss

Vernichtendes Urteil der Marktforscher: Der US-Handybauer sei nur noch "ein Schatten seiner selbst". mehr

Bitkom fordert mehr Freiraum bei Kabel-Fusionen

Der IT-Branchenverband Bitkom fordert andere Maßstäbe vom Bundeskartellamt. mehr

Telekombranche hilft bei DSL auf dem Land

Niedrigpreise wie in den Städten sind aber in weiter Ferne - zunächst sollen die "weißen Flecken" verschwinden. mehr

Mehr News aus IT+Telekommunikation

IT+Telekommunikation als
 


 

(€) Telekommunikation