Steiler Kursanstieg auf breiter Front

von Heike Buchter (New York)

Die US-Börsen haben ihren massiven Erholungskurs vom Vortag fortgesetzt. Der Vize-Chef der US-Notenbank, Donald Kohn, hellte die Stimmung auf, indem er Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung der Fed weckte.

Kohn erklärte, wegen der angespannten Lage an den Finanzmärkten müsse die Geldpolitik "flexibel und pragmatisch" agieren, was Analysten als Signal einer möglicherweise bevorstehenden Zinssenkung werteten.

Der Dow-Jones-Index kletterte um 2,5 Prozent auf 13.289,45 Punkte. Der S&P; 500-Index stieg kräftig um 2,8 Prozent auf 1469,02 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index schoss um 3,1 Prozent auf 2662,91 Punkte in die Höhe.

Finanztitel gehörten zu den größten Gewinnern, darunter Citi und Freddie Mac. Der angeschlagene US-Hypothekenfinanzierer legte um über 13 Prozent zu, obwohl das Institut eine Halbierung der Dividende meldete und eine Finanzspritze von 6 Mrd. $ benötigt. "Der Markt ist überverkauft", sagte James Paulson, Chef-Investmentstratege beim Vermögensverwalter Wells Capital Management. Das hat vor allem das Interesse von Leerverkäufern geweckt, die nun ihre Positionen etwa im angeschlagenen Finanzsektor zu günstigen Kursen decken wollen. Bear Stearns legten nach Berichten über 650 weitere Stellenkürzungen - rund 4 Prozent der Belegschaft - zeitweilig um über 5 Prozent zu. Die Investmentbank hat nach Verlusten durch die Hypothekenkrise bereits 900 Jobs gestrichen.

Internetwerte wie Amazon und Ebay profitierten vom starken Auftakt des Online-Weihnachtsgeschäfts. Kaum Einfluss hatten schwache Konjunkturdaten.