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Ex-Brocade-Chef im Optionsskandal verurteilt

von Heike Buchter (New York)

Gregory Reyes ist als erster Topmanager im Zusammenhang mit dem Skandal um rückdatierte Aktienoptionen verurteilt worden. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis.

Die Geschworenen befanden den 44-jährigen ehemaligen Vorstandschef des Netzwerk- und Datenspezialisten Brocade in allen zehn Anklagepunkten für schuldig, unter ihnen Wertpapierbetrug und Verschwörung. Ende November wird der Richter das Strafmaß bekanntgeben.

Will Berufung einlegen: Gregory Reyes
 Will Berufung einlegen: Gregory Reyes

Die Verurteilung von Reyes hat Signalwirkung im Silicon Valley. In der kalifornischen Technologieregion sind die meisten der über 140 Unternehmen beheimatet, gegen die Strafverfolger und Aufsichtsbehörden Untersuchungen wegen unzulässiger Vergabepraktiken von Aktienoptionen eingeleitet haben. Gegen mehr als zehn leitende Manager haben die Behörden bereits Strafverfahren eingeleitet. "Ich gehe davon aus, dass es nach dem Reyes-Urteil mehr Anklagen geben wird", sagte John Coffee, Professor für Wertpapierrecht an der Columbia University in New York.

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"Das ist ein großer Sieg für die Strafverfolger. Der Fall galt als aussichtslos, weil Reyes sich nicht persönlich bereichert hat", sagte Coffee. "Greg Reyes ist unschuldig, er hat immer im besten Interesse von Angestellten und Aktionären von Brocade gehandelt", sagte dagegen sein Anwalt Richard Marmaro. Er hat Berufung angekündigt.

Staatsanwalt auch für Apple zuständig

Zu den Staatsanwälten, die mit dem Fall Reyes befasst waren, gehört auch Timothy Crudo. Der stellvertretende US-Staatsanwalt ist zuständig für das mögliche Vorgehen gegen Apple-Vorstandschef Steve Jobs. Jobs hat zwar eingeräumt, von den rückdatierten Optionen gewusst zu haben. Ihm sei jedoch die buchhalterische Bedeutung nicht klar gewesen. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte bereits den ehemaligen Apple-Finanzvorstand Fred Anderson verklagt.

Bei den Vorwürfen gegen Reyes geht es um die Vergabe von Kaufoptionen auf Brocade-Aktien für Mitarbeiter, die dadurch von einem steigenden Kurs des Unternehmens profitieren sollten. Der Vorstandschef soll günstige Vergabetermine im Nachhinein bestimmt haben, also an Tagen, an denen der Brocade-Kurs niedriger war. Die Rückdatierung ist an sich nicht unzulässig. Doch weil die Optionen bereits werthaltig waren, hätten sie als Vergütungskosten gegenüber den Investoren und der Steuerbehörde offengelegt werden müssen. Reyes soll gemeinsam mit der Personalleiterin die Dokumente entsprechend frisiert haben, um diesen Umstand zu verschleiern. Er räumte die Rückdatierung ein, hat aber nach eigener Darstellung nicht gewusst, dass seine Vorgehensweise illegal war.

Reyes ist im Silicon Valley kein Unbekannter. Viele Mitglieder seiner Familie bekleiden Führungspositionen in Technologieunternehmen. Sein Onkel, George Reyes, ist Finanzvorstand bei Google.

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Aus der FTD vom 09.08.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP

 

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