Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenArtikel vorlesen lassenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren

Lkw samt Fahrer zur Zwischenmiete

von André Schmidt-Carré und Olaf Wittrock

Immer mehr Speditionen mieten ihre Lastwagen, anstatt sie zu leasen oder zu kaufen. Vor allem das Angebot an Rundum-sorglos-Paketen wächst: Damit wälzen die Spediteure die Betreiberrisiken auf den Vermieter ab und können auch kurzfristig Kapazitätsengpässe auffangen.

Der 40-Tonner auf dem Weg nach Rotterdam hat es fast geschafft, die Fähre geht am nächsten Morgen. Kurz hinter Antwerpen ist dann plötzlich Schluss, mitten in der Nacht: Die Maschine läuft heiß, die nächste Werkstatt ist außer Reichweite.

Und ohnehin mit Sicherheit geschlossen. Eine Panne ist der Albtraum für jeden Spediteur. Lastwagen müssen fahren, denn ein Tag Stillstand kann 1000 Euro und mehr kosten. Mit zunehmendem Wettbewerbsdruck setzen Transporteure verstärkt auf Serviceverträge für Reparaturen und Pannenhilfe.

Dabei geht es den Brummichefs längst nicht nur um Werkstattleistungen: Neben Wartungsverträgen spielen auch Finanzierungen über Leasing oder Langzeitmieten eine immer größere Rolle.

Effizienzgewinne durch Outsourcing

USA und Großbritannien mit deutlich höheren Mietquoten
 USA und Großbritannien mit deutlich höheren Mietquoten

Ebenso Angebote zum Flottenmanagement wie etwa Telematikdienste. Die zunehmende Konsolidierung im Transportgewerbe erhöht die Nachfrage.

"Vor allem große Unternehmen setzen auf Effizienzgewinne durch Outsourcing. Und die Anzahl großer Flottenbetreiber mit 50 und mehr Lastwagen ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen", sagt Matthias Bentenrieder, Nutzfahrzeugexperte bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman.

Die Folge: Der Markt für professionelles Lkw-Flottenmanagement wächst. Bislang profitieren davon vor allem herstellerunabhängige Flottenmanager. Sie kombinieren Wartungs- und Finanzierungsverträge, damit sich die Speditionen auf den Transport konzentrieren können. Die französische Fraikin etwa ist mit 53.000 Fahrzeugen in Europa die Nummer eins für solche Services.

In Festlandeuropa ist Mieten weniger verbreitet

Inland Im Vergleich zu den USA und Großbritannien ist die Mietquote noch gering. Veränderungen auf dem Transportmarkt machen das Mieten attraktiver: kürzere Vertragslaufzeiten etwa, wechselnde Fahrzeuganforderungen, die schwierige Ertragslage und Kapazitätsengpässe.

Vertragslaufzeiten zwischen Spediteur und Verlader

ZUM THEMA

Im deutschen Markt liegen die Unternehmen Pema mit mehr als 13.000 und Euroleasing mit 11.000 Fahrzeugen vorn. Euroleasing setzt trotz seines anderslautenden Namens ausschließlich auf die Vermietung von Fahrzeugen. Damit ist nicht die stunden- oder tageweise Überlassung gemeint.

Sogenannte Contract-Hire-Verträge laufen in der Regel zwischen zwölf Monten und vier Jahren. Und sind damit oft kürzer gehalten als klassische Leasingangebote. Bei Euroleasing liegt die durchschnittliche Mietdauer bei 25 Monaten.

"Die Vertragslaufzeiten zwischen Verlader und Spediteur werden immer kürzer. Und wir bieten über die Vermietung eine entsprechend kurze Haltedauer der Lastwagen für unsere Kunden an", sagt Euroleasing-Chef Ralf Faust.

Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenArtikel vorlesen lassenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren
 

FTD.de, 07.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de

 

 FTD-Services 

 Firmen des Tages 

 Nachrichten 

Tchibo rüstet auf

Das Unternehmen strebt für seine Filialen eine "Mischung aus Kaffeehaus- und Fachhandelsatmosphäre" an. mehr

Bahn ändert Marken-Strategie

Der Name Railion wird aufgegeben - das birgt Konfliktpotenzial. mehr

» Hahn frei «

Bevor Hansgrohe-Chef Klaus Grohe abtritt, will er vom US-Großaktionär Masco noch die Mehrheit der Anteile zurückhaben. mehr

Springers Briefgeheimnis

Der Post-Rivale Pin hat einen Kniff gefunden, um den Mindestlohn zu umgehen. mehr

Dossier Adidas fordert Handel heraus

Der Sportartikelhersteller nimmt den Vertrieb von Schuhen und Bekleidung verstärkt selbst in die Hand. mehr

Lufthansa steigt bei Poker um Alitalia aus

Neben Air France-KLM und der Fluggesellschaft Air One ist damit nur noch ein kleineres italienisches Konsortium im Rennen. mehr

US-Airlines fürchten harte Landung

Das jüngste Comeback der US-Airlines könnte bereits wieder zu Ende gehen. mehr

Bahn plant Zukauf in England

Die Deutsche Bahn setzt ungeachtet ihrer ungewissen und politisch umstrittenen Teilprivatisierung den Expansionskurs im Ausland fort. mehr

Dossier Mindestlohn wühlt Zustell-Branche auf

Der Branchenverband DVPT fürchtet um 20.000 Jobs, dennoch bleibt die Regierung bei ihrer Entscheidung. mehr

Die Rabattspirale dreht sich weiter

Leasinganbieter klagen über den verschärften Wettbewerb, der die Margen schrumpfen lässt. mehr

Lokführer bremsen Wachstum der Bahn

Wegen des Arbeitskampfes der Lokführer ist der Umsatz der Deutschen Bahn in den ersten neun Monaten langsamer gewachsen. mehr

Ryanair meldet hohes Passagier-Plus

Die Maschinen des Billigfliegers sind aber schlechter ausgelastet. mehr

Mehr News aus Handel + Dienstleister

Handel + Dienstleister als
 


 

(€) Flottenmanagement

(€) medbiz

(€) Corporate Responsibility