Der 40-Tonner auf dem Weg nach Rotterdam hat es fast geschafft, die Fähre geht am nächsten Morgen. Kurz hinter Antwerpen ist dann plötzlich Schluss, mitten in der Nacht: Die Maschine läuft heiß, die nächste Werkstatt ist außer Reichweite.
Und ohnehin mit Sicherheit geschlossen. Eine Panne ist der Albtraum für jeden Spediteur. Lastwagen müssen fahren, denn ein Tag Stillstand kann 1000 Euro und mehr kosten. Mit zunehmendem Wettbewerbsdruck setzen Transporteure verstärkt auf Serviceverträge für Reparaturen und Pannenhilfe.
Dabei geht es den Brummichefs längst nicht nur um Werkstattleistungen: Neben Wartungsverträgen spielen auch Finanzierungen über Leasing oder Langzeitmieten eine immer größere Rolle.
Ebenso Angebote zum Flottenmanagement wie etwa Telematikdienste. Die zunehmende Konsolidierung im Transportgewerbe erhöht die Nachfrage.
"Vor allem große Unternehmen setzen auf Effizienzgewinne durch Outsourcing. Und die Anzahl großer Flottenbetreiber mit 50 und mehr Lastwagen ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen", sagt Matthias Bentenrieder, Nutzfahrzeugexperte bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman.
Die Folge: Der Markt für professionelles Lkw-Flottenmanagement wächst. Bislang profitieren davon vor allem herstellerunabhängige Flottenmanager. Sie kombinieren Wartungs- und Finanzierungsverträge, damit sich die Speditionen auf den Transport konzentrieren können. Die französische Fraikin etwa ist mit 53.000 Fahrzeugen in Europa die Nummer eins für solche Services.
Inland Im Vergleich zu den USA und Großbritannien ist die Mietquote noch gering. Veränderungen auf dem Transportmarkt machen das Mieten attraktiver: kürzere Vertragslaufzeiten etwa, wechselnde Fahrzeuganforderungen, die schwierige Ertragslage und Kapazitätsengpässe. |
Im deutschen Markt liegen die Unternehmen Pema mit mehr als 13.000 und Euroleasing mit 11.000 Fahrzeugen vorn. Euroleasing setzt trotz seines anderslautenden Namens ausschließlich auf die Vermietung von Fahrzeugen. Damit ist nicht die stunden- oder tageweise Überlassung gemeint.
Sogenannte Contract-Hire-Verträge laufen in der Regel zwischen zwölf Monten und vier Jahren. Und sind damit oft kürzer gehalten als klassische Leasingangebote. Bei Euroleasing liegt die durchschnittliche Mietdauer bei 25 Monaten.
"Die Vertragslaufzeiten zwischen Verlader und Spediteur werden immer kürzer. Und wir bieten über die Vermietung eine entsprechend kurze Haltedauer der Lastwagen für unsere Kunden an", sagt Euroleasing-Chef Ralf Faust.
FTD.de, 07.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de
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