Trainer-Suche: Mourinho soll's richten

Nach der verpatzten EM-Qualifikation hat sich der englische Fußballverband FA auf eine Wunschliste für die Nachfolge von Nationaltrainer Steve McClaren verständigt. Nach langem Hin und Her steht der frühere Chelsea-Star José Mourinho wieder an erster Stelle. Auch ein Deutscher ist unter den Kandidaten.

Das berichteten übereinstimmend die BBC und diverse Tageszeitungen. Die FA habe bereits Kontakt zum Manager des Portugiesen aufgenommen, berichtete die staatliche portugiesische Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf Vertraute des Trainers. Die britische Zeitung "The Independent" berichtet über ein Gespräch der FA-Spitze mit dem Italiener Fabio Capello. Und auch der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann gehöre weiter zum engeren Kandidatenkreis.

 Der Portugiese José Mourinho gilt als Wunschkandidat der FA für den englischen Trainerposten

"Das Ego ist gelandet", titelte das Boulevardblatt "The Sun" in Anspielung auf den charismatischen Mourinho, der sich einst selbst als "der Besondere" bezeichnet hatte. Allerdings dementierten die Mourinho-Vertrauten Berichte aus England, wonach sich der Coach bereits zu Verhandlungen in London aufhalte. Die FA habe ihr Interesse an einer Verpflichtung bekundet, Verhandlungen stünden aber noch aus und mit Ergebnissen sei frühestens in der kommenden Woche zu rechnen. FA-Geschäftsführer Brian Barwick will laut "The Sun" Mourinho mit einem Jahresgehalt vom umgerechnet 8,3 Mio. Euro locken. Für den Coach hatten sich zuletzt mehrere Spieler ausgesprochen, darunter Nationalmannschafts- und Chelsea-Kapitän John Terry.

Die FA lehnte eine Stellungnahme ab und betonte, dass man bei der Trainersuche "gründlich und ordentlich" vorgehen wolle. Es seien auch noch keine Vorentscheidungen gefallen. Allerdings berichteten britische Medien erneut von einer fünf oder sechs Namen umfassenden Wunschliste, auf der neben Mourinho, Capello und Klinsmann auch der frühere italienische Nationalcoach Marcello Lippi sowie und der Nordire Martin O'Neill (Aston Villa) stehen sollen. O'Neill hatte der FA allerdings bereits öffentlich abgesagt.