Indien storniert EADS-Auftrag wegen "Unregelmäßigkeiten"

Die indische Regierung hat eine Bestellung über 197 Militärhubschrauber der EADS-Tochter Eurocopter zurückgezogen. Medienberichten zufolge stecken "Unregelmäßigkeiten" dahinter.

Absonderlichkeiten im Bieterprozess und der Einsatz von Mittelsmännern sollen den Deal zum Platzen gebracht haben, berichteten indische Zeitungen am Freitag. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Neu Delhi wollte die Berichte nicht kommentieren, sagte aber gegenüber Medienvertretern: "Sie haben die Zeitungsberichte gelesen, sie sind mehr oder weniger korrekt." Die EADS-Vertretung in Indien teilte mit, sie kommentiere die Entscheidung nicht.

Der Auftrag über die Maschinen vom Typ Eurocopter im Wert von 600 Mio. $ - andere Medien sprachen von bis zu 2,7 Mrd. Euro - könnte jetzt an andere Hersteller vergeben werden. "Wir werden in den nächsten zwei bis drei Monaten eine neue Ausschreibung starten", sagte der Sprecher. Die EADS-Tochter erhielt den Auftrag im Februar. Neben Eurocopter war auch der US-Konzern Bell Helicopter in der engeren Auswahl. Indien ist in den vergangenen Jahren zu einem der größten Rüstungskäufer weltweit avanciert. Allerdings gab es immer wieder Fälle von Korruption.