ArcelorMittal biete für die restlichen Anteile 1,7 Mrd. $ oder 6,12 Hongkong-Dollar je Aktie, teilten beide Unternehmen am Freitag mit. Der Stahlgigant hatte erst im vergangenen Monat für umgerechnet 647 Mio. $ einen Anteil von etwa 28 Prozent an China Oriental erworben.
Konzern-Chef Lakshmi Mittal sagte, sein Unternehmen wolle mit dem jüngsten Schritt eine aktivere Rolle auf Chinas schnell wachsendem Stahlmarkt spielen. Den Angaben zufolge wollen die Konzerne künftig auf der technischen Ebene enger zusammenarbeiten. ArcelorMittal will China Oriental zudem beim Abbau von Kohle und Eisenerz unterstützen.
Analysten beurteilten den Schritt als strategisch sinnvoll. "China Oriental ist klein für ArcelorMittal, aber durch die Übernahme erhält der Stahlgigant die Möglichkeit, in China zu expandieren, vor allem im Baustahlsektor, der stark fragmentiert ist", sagte Daiwa-Analystin Helen Lau. China Oriental will seine Stahlproduktion auf jährlich zehn Millionen Tonnen von derzeit sechs Millionen Tonnen erhöhen.
In China dürfen ausländische Konzerne eigentlich nicht die Mehrheit an Stahlunternehmen erwerben, weil dieser Sektor als strategisch wichtig gilt. Der Firmensitz von China Oriental, das 2001 privatisiert wurde, ist allerdings auf den Bermudas. Insofern ist der Konzern rechtlich gesehen keine einheimische Firma, obwohl die Produktion von Stahlträgern und Flachstahl in der nordchinesischen Provinz Hebei angesiedelt ist.
reuters, 07.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland
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