Hätte es bei der Siegerehrung des Rankings Nachhaltigkeitsberichte 2007 ein Podest gegeben, hätte Johannes Merck von Otto ganz oben gestanden. Denn das Hamburger Versandunternehmen führt mit seinem Nachhaltigkeitsbericht die Liste der 150 größten deutschen Unternehmen an.
Kenner überrascht das nicht, denn Otto ist für deutsche Verhältnisse früh in Sachen Corporate Responsibility (CR) aktiv geworden.
Bei der Preisverleihung Ende November am Sitz der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Berlin verwunderte hingegen eher: Der umweltpolitisch umstrittene Energiekonzern RWE und der Chemieriese BASF belegten die Plätze zwei und drei.
Wie informiert ein Unternehmen die Öffentlichkeit darüber, wie es seine ökologische und soziale Verantwortung wahrnimmt? Benennt das Unternehmen konkrete Ziele? Zeigt es auch Misserfolge und Schwachstellen auf?
Das sind die zentralen Fragen, die die Unternehmensvereinigung Future gemeinsam mit dem Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) für das Ranking gestellt hat. Von den 150 untersuchten Unternehmen veröffentlichen allerdings nur 58 einen eigenständigen Nachhaltigkeits- oder CR-Bericht.
Das Projektteam vom IÖW und Future analysierte anhand von 48 sozialen, ökologischen, ökonomischen und kommunikativen Kriterien die aktuellen Berichte. Der Report von Otto überzeugte, weil: "Der Bericht ist transparent und glaubwürdig", sagte Udo Westermann, Geschäftsführer von Future.
So nenne Otto für alle Nachhaltigkeitsbereiche - vom Wasserverbrauch über die Arbeitsbedingungen in der Lieferkette bis zur Gesundheitsförderung bei den Mitarbeitern - eindeutige und überprüfbare Ziele.
Johannes Merck, CR-Direktor der Otto Group, betonte die Rolle der Konsumenten: "Die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit ist mittlerweile in den Köpfen der Menschen angekommen und wird zur Frage des Lebensstils. Sozial- und umweltverträgliches Einkaufen ist hip."
Unternehmen, die ihre Arbeitsweise, ihre Ziele und Maßnahmen für Mitarbeiter und für die Öffentlichkeit transparent machen, zeigen Dialogbereitschaft. Volker Hauff, Vorsitzender des Rats für Nachhaltige Entwicklung und Schirmherr des Rankings, unterstützt das: "Unsere Aufgabe ist es, ein Lernumfeld für Nachhaltigkeit zu organisieren. Denn das Ordnungsschema für die Globalisierung heißt Nachhaltigkeit."
FTD.de, 10.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland
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