Die Rabattspirale dreht sich weiter

von André Schmidt-Carré

Leasinganbieter klagen über den verschärften Wettbewerb, der die Margen schrumpfen lässt. Nun bekommen sie auch noch immer weniger Geld für ihre Gebrauchten.

Die Konkurrenz unter den Leasingunternehmen ist groß. Freie Anbieter und Tochtergesellschaften von Finanzinstituten und Herstellern buhlen um die Betreiber der Firmenwagenflotten. Und die Margen stehen unter Druck.

Der Markt für Neuwagen stagniert seit dem Jahr 2000 auf mäßigem Niveau. Dieses Jahr werden die Hersteller mit rund 3,3 Millionen Fahrzeugen wieder einmal weniger Neuwagen verkaufen als im Vorjahr. Dafür erreichen die Rabatte mit bis zu 30 Prozent auf den Listenpreis Rekordniveau.

In der Folge gehen auch die Gebrauchtwagenpreise weiter in die Knie, die Halden der Händler stehen randvoll mit jungen Gebrauchten.

Keine Veränderungen im Trend

 Ursachen für Restwertverfall

Für die Leasinganbieter ist das ein großes Problem. Denn sie müssen die Restwerte ihrer Autos zu Beginn des Leasingvertrags festlegen. Lassen sich die Werte später nicht realisieren, drohen empfindliche Verluste.

Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research der Fachhochschule Gelsenkirchen, schätzt den Verfall der kalkulierten Restwerte in den vergangenen beiden Jahren auf acht bis zehn Prozent. "Eine Trendwende ist nicht in Sicht", sagt Dudenhöffer.

Er sieht die Branche in Bedrängnis: "Wenn die Restwerte um mehr als fünf Prozent sinken, sind die Anbieter im roten Bereich. Dann können sie ihre Verluste nicht mehr über Gewinne aus dem Finanzierungsgeschäft kompensieren." Für den Automobilexperten ist die Sache damit klar: "Es führt kein Weg daran vorbei, die Leasingraten anzuheben."

Der Markt bleibt unter Druck

Profitabel ohne fremde Hilfe

Doch der Wettbewerb ist hart, vor allem die Herstellertöchter "grätschen immer wieder mit Konditionen jenseits von gut und böse" in den Markt, wie ein Branchenbeobachter formuliert. Die Händler müssen die Rückläufer dann mit den vorher vereinbarten Restwerten übernehmen, erzielen aber nur die niedrigeren Verkaufspreise.

Während die Hersteller mit den günstigen Raten ihre Autos in den Markt drücken und ihren Leasingtöchtern den Rücken freihalten, müssen die freien Anbieter ohne fremde Hilfe rentabel arbeiten.

Zwar gehören viele zu einem Finanzinstitut und können sich entsprechend günstig refinanzieren. Die Spielräume der Zinsgeschäfte sind aber ebenso gering wie der Anreiz für eine Mutterbank, eine defizitäre Leasingtochter durchzubringen.