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Portfolio

Ölfonds vor Einstieg bei Europas Großbanken

von Markus Zydra

Europäische Banken dürften ins Visier von Staatsfonds aus arabischen Golfstaaten und von chinesischen Wettbewerbern geraten. Experten erwarten diverse Investments nach dem Vorbild des Staatsfonds von Abu Dhabi, der Milliarden in die Citigroup gesteckt hat.

Analysten von Morgan Stanley nennen konkret UBS, Credit Suisse, Man Group sowie die Deutsche Börse als mögliche Kandidaten. "Das wäre eine intelligente Strategie, denn solche Banken werden nicht untergehen", sagt Thomas Steinemann, Chefstratege der Vontobel-Gruppe. "Die UBS-Aktie hat 50 Prozent verloren, und auch die anderen Institute sind mittlerweile billig geworden. Langfristig gesehen gibt es jetzt Qualität zu niedrigen Preisen." Steinemann will nicht ausschließen, dass es kurzfristig zu weiteren Kursverlusten kommt - er glaubt aber, dass Investoren in zwei Jahren sehr zufrieden sein werden.

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Tatsächlich herrscht derzeit noch viel Furcht. "Wir rechnen mit weiteren Abschreibungen und Dividendenkürzungen. Wenn man die aktuelle durchschnittliche Bewertungen langfristig mit der aus den Jahren 1990 bis 2007 vergleicht, dann notieren europäische Banken im Schnitt immer noch 50 Prozent über ihren zyklischen Tiefs", sagt Niall Paul, Aktienchef bei Morley Fund Management. Trotzdem haben Ölfonds - die sogenannten Sovereign Wealth Funds (SWFs) - seit April rund 26 Mrd. $ in Finanzaktien gesteckt, schätzt Morgan Stanley. Solcher Impetus kann den Gesamtmarkt beruhigen. "Sobald ein strategisches Investment dieser Art gemacht ist, kann man vernünftigerweise annehmen, dass weitere folgen", sagt Morgan-Stanley-Analyst Huw van Steenis.

Hinzu kommt das Timing der Investitionen. Mitten in der globalen Kreditkrise, da der Geldverleih zwischen Banken stockt und nur mit Zinsaufschlägen abgewickelt wird, greifen die SWFs zu. "Bei Krisen braucht es immer jemanden mit viel Geld, der kauft. Seien wir froh, dass es jetzt geschieht. Das ist ein gutes psychologisches Signal für den Markt", sagt Steinemann.

Bislang hatten die SWFs ihr Geld meist in westlichen Staatsanleihen investiert. Nun geht es ihnen darum, durch direkte Beteiligungen mehr zu verdienen. Die Staatsfonds aus Norwegen, dem Nahen Osten und China sitzen Schätzungen zufolge auf knapp 3000 Mrd. $. All das sind Erträge aus dem Ölgeschäft und der Exportwirtschaft, die nun zum Teil in die westliche Finanzwirtschaft zurückfließen sollen - ein gigantischer Kapitaltransfer.

Bestätigt wurde dieser Trend Ende vergangener Woche, als Chinas zweitgrößter Versicherer Ping An mit einem Anteil von 4,2 Prozent beim belgischen Finanzkonzern Fortis einstieg. Auch der 200 Mrd. $ schwere Fonds China Investment Corporation will sich nach eigenen Aussagen künftig bei angeschlagenen Banken einkaufen.

Im Kern geht es hier auch um Wissenstransfer - die Beteiligungen bringen viele Schwellenländer näher an westliche Kompetenz in Sachen Asset-Management und Handelsstrategien heran. Schon seit Langem werben die SWFs Finanzfachleute aus dem Westen ab.

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Aus der FTD vom 04.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

 

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